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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Grillsysteme im Vergleich Grillen mit Holzkohle ist oft nicht die beste Wahl
Zu Sommer und Sonne gehört abendliches Grillen mit Freunden oder Familie einfach dazu. Weniger Einigkeit herrscht darüber, was die beste Methode ist, sein Grillgut zuzubereiten. Kohle-, Gas- oder Elektrogrill: Welches System liefert das beste Ergebnis?
Darauf eine allgemeingültige Antwort zu geben, die jedermann akzeptieren kann, ist nahezu ausgeschlossen. Zum Einen kennt der Enthusiasmus vieler Grillfreunde keine Grenzen, wenn es darum geht, die Vorzüge der von ihnen favorisierten Methode zu preisen und gegen die anderen Methoden zu verteidigen. Zum Anderen hängt es von vielen äußeren Umständen ab, welches System zu favorisieren ist.
- Unser System-Check zeigt, welche Methode für wen die beste ist.
Holzkohle: günstiges Grillen mit Tradition
Die Traditionalisten unter den Grillbegeisterten schwören seit eh und je auf Holzkohle oder Kohlebriketts. Für sie gehören der charakteristische Duft und das unverwechselbare rauchige Aroma zum gelungenen Grillvergnügen einfach dazu. Gerade für so manchen ist wohl auch die Ursprünglichkeit wichtig, die Bestandteil des Grillens mit Kohle ist: Man muss ein Feuer machen, sich darum kümmern und brät darauf sein Fleisch und andere Köstlichkeiten. Außerdem bekommt man voll funktionstüchtige Kohlegrills zu Selbstzusammenbauen schon für rund zehn Euro. Günstiger geht es nicht.
Nachteile des Holzkohlegrills
Doch das Grillen mit Holzkohle hat auch seine Nachteile: Die Rauch- und Geruchsentwicklung ist gerade in Wohngebieten ein häufiger Grund für Beschwerden aus der Nachbarschaft. Auch dauert es viel länger als etwa bei einem Gasgrill bis man tatsächlich mit der Zubereitung des Essens beginnen kann. Eine gute halbe Stunde sollte man für Vorbereitung und Anheizzeit schon einplanen. Und auch wenn die Kohle auf Temperatur ist, lässt sich diese viel schlechter regulieren als beim Gasgrill.
Gesundheitsgefahren beim Grillen mit Holzkohle
Gesundheitsexperten weisen außerdem schon lange darauf hin, dass beim Grillen mit Kohle Giftstoffe freigesetzt werden können, wenn Fleischsaft oder Fett auf die Glut tropfen. Das lässt sich entweder mit speziellen Grillschalen und Alufolie verhindern oder durch das so genannte indirekte Grillen. Dabei liegt das Grillgut nicht direkt über der Glut. Letztere wird statt dessen an der Seite platziert und in die Mitte – direkt unter das Fleisch – stellt man eine Tropfschale mit Wasser. Herunter laufendes Fett kommt so nicht mit Kohle oder dem heißen Metall des Grills in Berührung. Voraussetzung für indirektes Grillen ist ein Deckel mit Lüftungsschlitzen. Die heiße Luft zirkuliert und gart das Grillgut von allen Seiten.
Aber Achtung: Nicht alle Lebensmittel dürfen Sie in der Aluschale grillen. Lebensmittel, die in Lake eingelegt sind – wie beispielsweise Feta – oder säurehaltige Lebensmittel sind hier tabu. Sowohl das Salz als auch die Säure reagieren bei den hohen Temperaturen mit dem Metall und lösen für die Gesundheit schädliche Aluminiumione heraus. Über die gegrillten Lebensmittel gelangen diese dann in den Körper
Vorsicht: offenes Feuer!
Ein weiterer Nachteil beim Grillen mit Holzkohle ist die Unfallgefahr. Gegrillt wird mit offenem Feuer. Gerade bei Grillfesten im Kreise der Familie, wenn Kinder anwesend sind, ist deshalb Vorsicht geboten. Der Grill darf nie unbeobachtet sein.
Auch der Funkenflug kann zur Gefahr werden, wenn man ihn nicht im Auge behält. Besonders, wenn die Gegend sehr trocken ist und sich dadurch schnell ein Brand entfachen kann, sollten Sie den Grill lieber auf einen feuergeschützten Bodenbelag stellen oder das Grillen verschieben.
Beim Grillen im Park oder am Ufer eines Sees kommt als weiteres Problem hinzu, dass man die Asche irgendwo entsorgen muss. Einfach auf die Wiese schütten geht nicht, aber sie dezent im Gebüsch verschwinden zu lassen, funktioniert auch erst dann, wenn die Asche komplett ausgekühlt ist. Das kann durchaus eine gute Stunde dauern.
Gas: für schnelles und sauberes Grillen
Viele der Probleme, die beim Grillen mit Kohle auftreten, sind bei Gasgrills nicht zu beklagen. Sobald Butan- oder Propangas angeschlossen sind, kann das Barbecue beginnen. Der Grill erreicht schnell seine Betriebstemperatur, die sich sehr genau regulieren lässt. Über die Gaszufuhr der einzelnen Brenner bestimmt man die Hitze der jeweiligen Flamme und kann so auf dem Grill Zonen mit unterschiedlichen Temperaturen bereitstellen – zum Beispiel eine heiße zum Anbraten, eine mittlere zum Garen und eine kühlere zum Warmhalten. Bei guten Modellen sind die Brenner mit so genannten Flammenverteilern geschützt. Das verhindert, dass Fett und Fleischsäfte in die Flammen tropfen können. So grillen Sie ohne Gesundheitsgefahren. Weitere Vorteile: Gasgrills produzieren fast keinen Rauch und es bleibt keine Asche zurück.
Nachteile des Gasgrills
Dafür sind Gasgrills in der Anschaffung verhältnismäßig teuer. Die Preisspanne für ordentliche Einstiegsmodelle beginnt bei etwa hundert Euro. Damit liegt der Anschaffungspreis ziemlich deutlich über dem für Kohlegrills. Dafür ist das Gas für den Betrieb etwas günstiger als Holzkohle, so dass sich ein Teil des Preisunterschieds für den Grill im Laufe der Jahre wieder amortisiert.
Bleibt als Hauptnachteil das fehlende rauchige Aroma. Dieser ganz besondere Geschmack, der sich eben nur beim Grillen über dem offenen Holz(kohle)feuer entwickelt, ist für viele unverzichtbarer Bestandteil einer jeden Grill-Schlemmerei. Allerdings kennen dieses Argument gegen Gasgrills auch die Hersteller. Und sie haben längst reagiert: Mit so genannten Räucherpellets, "Smoking Chips" oder Holzspänen in Räucherboxen lässt sich auch beim Grillen mit Gas diese besondere rauchige Note kreieren.
Elektro: ideal für Wohnung und Balkon
Mit einem Elektrogrill kann man das Barbecue in die Wohnung verlegen. Er ist schnell einsatzbereit und braucht für den laufenden Betrieb nur ein wenig Strom. In Kombination mit einem recht günstigen Anschaffungspreis, der bei etwa 30 Euro startet, ist diese Methode die günstigste Art zu grillen. Die antihaftbeschichteten Grillplatten lassen sich gut reinigen. Abfall, wie heiße Asche oder leere Gasflaschen, entsteht beim Grillen mit Strom nicht. Auch das Verhältnis zu den lieben Nachbarn wird geschont, da die Rauchbelästigung ausbleibt.
Genauso wenig kommt allerdings das besondere Grill-Feeling auf. Es ist einfach etwas anderes, ob man beim Grillen das Knistern der Glut im Hintergrund hört und einem das intensive Aroma von über echtem Feuer gegartem Fleisch langsam in die Nase steigt oder ob man, wie beim Elektrogrill, sein Fleisch einfach auf eine heiße Platte legt, um es zu garen.
Smoker: Kein richtiger Grill
Beim Smoker handelt es sich zwar um einen Räucherofen und gehört daher nicht wirklich zur Kategorie Grill, dennoch kommen zahlreiche Barbecues in den USA nicht ohne dieses Gerät aus. In der Feuerbox wird ein Feuer entzündet, sodass weißer Rauch entsteht. Anschließend wird die Box in den Smoker gestellt. Der Rauch wird in die Garkammer geleitet, in der dann das Grillgut geräuchert wird.
Der Vorteil eines Smokers ist, dass das Fleisch, das Gemüse oder der Käse sehr langsam und indirekt gegart werden. Das kostet zwar viel Zeit, die Lebensmittel werden dadurch jedoch besonders zart – und bleiben dabei saftig. Zudem erhält das Grillgut durch die lange Zubereitung ein besonderes Grill- und Raucharoma. Eine Marinade ist durch die Räucherung nicht nötig.
Nachteil: Schweres Gerät
Neben der langen Zubereitungszeit – das Grillgut liegt oft mehrere Stunden in dem Ofen – ist die Erfahrung wichtig. Oft gelingen Gerichte im Smoker nicht beim ersten Mal, da eine konstante Temperatur benötigt wird, zugleich aber auch die Kontrolle des Garvorgangs sehr wichtig ist. Durch das Öffnen der Klappe geht jedoch die Hitze verloren – und das mindert den Geschmack von Fleisch und Co.
Auch die Größe und das Gewicht des Smokers spricht für viele gegen die Anschaffung dieses Grillsystems. Im gegensatz zu Holzkohle-, Gas- oder Elektrogrill lässt sich das Gerät nach der Saison nicht einfach im Gartenhäuschen oder der Garage verstauen.
- Eigene Recherche