Wegen Strahlenbelastung Bundesamt warnt vor Homeoffice im Keller
In Innenräumen kann das Edelgas Radon zum Problem werden. Deshalb rät das Bundesamt für Strahlenschutz von dauerhaftem Homeoffice im Keller ab. Das Edelgas erhöht das Risiko für eine Krebsart.
Wegen einer möglichen Radonbelastung hat das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) vor dauerhaftem Homeoffice im Keller gewarnt. "In Kellerräumen werden mitunter Radonkonzentrationen erreicht, die auf Dauer gesundheitsgefährdend sind", sagte der BfS-Experte Bernd Hoffmann der "Wirtschaftswoche" laut Bericht vom Sonntag. Die Belastung mit dem natürlich vorkommenden radioaktiven Edelgas sollte daher überprüft werden.
In Innenräumen kann sich Radon anreichern
Radon entsteht vor allem beim Zerfall von Uran im Erdboden. In der Außenluft verdünnt sich Radon schnell und stellt dort normalerweise kein Problem dar. In Innenräumen von Gebäuden kann es sich jedoch anreichern. Wird Radon über einen längeren Zeitraum in höheren Konzentrationen eingeatmet, erhöht sich das Risiko für Lungenkrebs. Radon ist eine der häufigsten Ursachen für Lungenkrebs nach dem Rauchen.
In Deutschland ist Radon abhängig von den regionalen geologischen Beschaffenheiten sehr unterschiedlich verteilt. So sind in der norddeutschen Tiefebene die Radonkonzentrationen meist niedrig, während sie beispielsweise in den meisten Mittelgebirgen höher liegen.
Wie die Radonkonzentration im Keller reduziert werden kann
Gemessen wird die Radonkonzentration meist mit sogenannten Kernspurdetektoren. Die kleinen Döschen, die laut BfS jeder bei einem Labor erhalten kann, werden für drei Monate oder länger aufgestellt und später eingeschickt. Eine solche Messung kostet etwa 30 Euro. "Der Messwert sollte im Jahresdurchschnitt 300 Becquerel pro Kubikmeter Luft nicht überschreiten", sagte Hoffmann.
In einigen besonders belasteten Gebieten würden allerdings 1.000 bis 10.000 Becquerel im Keller gemessen. Auf das Homeoffice im Keller müsse trotzdem nicht unbedingt verzichtet werden. Um die Konzentration zu reduzieren, könnten Rohrzugänge und Risse abgedichtet werden, kleine Lüftungsanlagen könnten das Gas absaugen, empfiehlt der Experte. Lüften sei hingegen keine dauerhafte Lösung.
- Nachrichtenagentur AFP