Kritische UV-Filter und Co. "Öko-Test": Diese Sonnencremes fallen durch
Sonnencreme für empfindliche Haut verzichtet zwar meist auf allergieauslösende Konservierer. Dafür stecken oft andere bedenkliche Inhaltsstoffe in ihnen, wie "Öko-Test" zeigt.
Sensitive Sonnencremes sind in der Regel frei von allergenen Duftstoffen, meistens sind sie sogar parfumfrei. Aber sie enthalten oft andere umstrittene Inhaltsstoffe. Das zeigt die Zeitschrift "Öko-Test" (Juni-Ausgabe) in einem aktuellen Test von 20 sensitiven Sonnencremes. Ein Viertel der Schutzmittel fiel im Test durch.
Sensitive Sonnencremes enthalten oft bedenkliche UV-Filter
Eines der Probleme bei diesen waren bedenkliche UV-Filter wie etwa Octocrylen oder Ethylhexylmethoxycinnamat. Solche chemischen Filter stehen im Verdacht, hormonell wirken und die Fruchtbarkeit beeinträchtigen zu können. Darüber hinaus kritisierten die Tester das Vorhandensein von PEG/PEG-Derivaten in den durchgefallenen Produkten. Durch sie kann die Haut durchlässiger werden für Fremdstoffe. In manchen Produkten steckten zudem Silikone und Paraffine, die dem Gleichgewicht der Haut nicht so gut tun wie natürliche Öle.
Fünfmal vergaben die Tester die Note "ungenügend":
- "Clinique Mineralische Sonnenschutz-Lotion 30" von Clinique
- "Daylong Cetaphil Sun Sensitive Gel-Creme 50+" von Galderma Laboratorium (aus der Apotheke)
- "Garnier Ambre Solaire Sensitive Expert+ 50+" von Garnier
- "Lancaster Sun Sensitive Zarte Beruhigende Sonnenmilch 50" von Coty
- "Piz Buin Allergy Sun Sensitive Skin Lotion 30" von Johnson & Johnson
Immerhin vier Sonnenschutzmittel sind empfehlenswert
Ein weiteres Produkt erhielt ein "Mangelhaft". Zehn Produkte waren "befriedigend". Vier Sonnencremes für empfindliche Haut können die Tester aber auch empfehlen: So vergaben sie einmal ein "Gut" und zweimal ein "Sehr gut" an Produkte, die ohne bedenkliche UV-Filter auskommen.
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Sonnencreme bei "Öko-Test": Das wurde getestet
Getestet wurden 20 Sonnenschutzmittel – Cremes, Balsame, Milch und Sprays –, die jeweils einen Lichtschutzfaktor von mindestens 30 haben. Zu einer Abwertung führte fast ausschließlich das Vorhandensein bestimmter Inhaltsstoffe. So überprüften die Tester den Sonnenschutz auf allergisierende Duftstoffe und problematische Konservierungsmittel und darauf, ob die Hersteller bedenkliche UV-Filter oder Silikone, Parafine oder PEG/PEG-Derivate einsetzen. Auch synthetische Polymere, die die Umwelt belasten, führten zu Abzügen.
Ob der jeweils ausgelobte Lichtschutzfaktor hält, was er verspricht, wurde hingegen nicht überprüft und spielte somit für das Gesamturteil keine Rolle.