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Von Rotbäckchen bis Sanostol Multivitaminpräparate fallen bei "Öko-Test" massenhaft durch
Kinder brauchen für eine gesunde Entwicklung Vitamine und Mineralstoffe. Können hier Pillen, Fruchtgummis und Co. Abhilfe schaffen? "Öko-Test" hat eine klare Meinung.
Multivitaminpräparate für Kinder sollen die Kleinen mit den wichtigsten Vitaminen und Mineralstoffen versorgen und somit zu einer gesunden Entwicklung beitragen. Dafür greifen viele Eltern tief in die Tasche – denn die Pillen und Drops sind oft sehr teuer. "Öko-Test" hat nun untersucht (Ausgabe 02/2024), ob sich die Investition lohnt.
Vitamine für Kinder: In diesen Sorten stecken Problemstoffe
"Multivitaminpräparate bieten gesunden Kindern keinen Mehrwert", so lautet das Fazit von "Öko-Test" sowie von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Viel wichtiger sei eine gemischte und gute Ernährung. Denn mit gesunden Mahlzeiten können sie ihren Vitamin- und Mineralstoffbedarf ganz natürlich decken.
Die Tester kritisieren weiterhin, dass mit den Bestandteilen der meisten Multivitaminpräparate die Referenzwerte der DGE für eine oder mehrere Altersgruppen überschritten werden. Sprich: Es sind oft viel zu hohe Mengen einzelner Vitamine oder Mineralstoffe in den Präparaten enthalten. Zudem enthalten einige Produkte umstrittene Zusatzstoffe.
Aus diesem Grund empfiehlt die Verbraucherzeitschrift keines der 21 getesteten Multivitaminpräparate für Kinder. Folge: Der Großteil der Produkte fällt im Test mit "ungenügend" durch.
Darunter auch "Sanostol Multi-Vitamin Bärchen, Fruchtgummis" von Dr. Kade. Bei dem Produkt liegt der Vitamin-A-Gehalt deutlich über der Höchstmengenempfehlung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). Zudem verwendet der Hersteller Süßstoffe. Laut Weltgesundheitsorganisation WHO kann eine frühzeitige Gewöhnung an gesüßte Lebensmittel das Risiko für Übergewicht und damit einhergehend für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Allgemein kann "Öko-Test" keinen Nutzen für den Anwender erkennen. Diese und weitere Mängel führten zur Gesamtnote "ungenügend".
Ebenso schlecht fiel das Urteil für "Rotbäckchen Vital Vitamin Formel, Saft" von Haus Rabenhorst aus. Die Gründe unter anderem: Bei dem Produkt übersteigt der Vitamingehalt die von der DGE festgelegten Referenzwerte. Auch hier kann "Öko-Test" keinen Nutzen für den Anwender erkennen. Aber auch noch weitere Mängel führten zu dem Test-Urteil: Gesamtnote "ungenügend".
Die "Mivolis Multivitamin-Bärchen für Kinder, Fruchtgummis" von Dm schneiden ebenfalls mit der Gesamtnote "ungenügend" ab. Bei dem Präparat werden die BfR-Höchstmengenempfehlung sowie die DGE-Referenzwerte gleich bei mehreren Vitaminen und Mineralstoffen überschritten: Vitamin B6, Vitamin B12, Vitamin C, Vitamin E und Niacin. Ein Grund für die Überschreitung ist unter anderem, dass der Anbieter die "Mivolis Multivitamin-Bärchen für Kinder, Fruchtgummis" als vitaminisiertes Lebensmittel auf den Markt gebracht hat. Dementsprechend kritisch wurde das Produkt bei "Öko-Test" bewertet.
Vitamine für Kinder im Test: Das ist der Testsieger
Da "Öko-Test" Multivitaminpräparate für Kinder nicht empfiehlt, schneidet keines der getesteten Produkte besser als "ausreichend" ab. Es gibt jedoch einige Produkte, an denen vergleichsweise weniger kritisiert wurde. Darunter "Altapharma Multivitamine für Kinder, Kautabletten" von Rossmann. Die darin enthaltene Menge an Vitaminen und Mineralstoffen überschreitet nicht die Höchstmengenempfehlung der DGE oder des BfR. Allerdings werden für das Produkt Süßstoffe verwendet. Diese und weitere Kritikpunkte führten zur Gesamtnote "ausreichend".
Vitamine für Kinder im Test: Die Gesamtergebnisse
Insgesamt fiel der Test wie folgt aus:
- 4 Multivitaminpräparate für Kinder mit der Gesamtnote "ausreichend"
- 2 Multivitaminpräparate für Kinder mit der Gesamtnote "mangelhaft"
- 15 Multivitaminpräparate für Kinder mit der Gesamtnote "ungenügend"
- oekotest.de "Testergebnis Vitamine für Kinder" (Ausgabe 02/2024)
