Gesundheitsgefahr Greifvögel sollen Tauben vom Kölner Dom vertreiben
Falken und Bussarde sollen den Kölner Dom gegen Tauben schützen. Die sind nämlich nicht nur lästig. Ihre Ausscheidungen greifen die Bausubstanz an – und können auch gefährlich werden.
Im Kampf gegen Taubenkot setzt der Kölner Dom auf die Hilfe von Greifvögeln. Der afrikanische Lannerfalke "Jambo" und mehrere Wüstenbussarde sollen künftig regelmäßig über dem Dom kreisen und so Tauben abschrecken, wie ein Sprecher erklärt.
Warum Tauben nicht nur lästig sind
"Durch die bloße Anwesenheit eines Greifvogels fühlen sich Tauben und andere Wildvögel bedroht", sagt Falkner Marco Wahl, der seine Greifvögel etwa alle vier Wochen von einem der Türme aus fliegen lassen soll. Als Folge suchen sich die Tauben auf Dauer einen anderen Aufenthaltsort.
Die Verunreinigung durch Taubenkot ist für den Dom ein Problem. "Sein Säuregehalt beschleunigt die Verwitterung der Bausubstanz", erläutert Dombaumeister Peter Füssenich. Zudem seien die Fäkalien eine ideale Brutstätte für Parasiten – die auch dem Menschen gefährlich werden könnten. Gerade für Mitarbeiter, die den Kot entfernen müssen, stellt das ein Gesundheitsrisiko dar.
Raubvögel schon seit 1979 im Einsatz
Der Einsatz von Raubvögeln als natürliche Feinde der Tauben ist am Kölner Dom nicht neu. 1979 wurde auf dem Nordturm das erste Wanderfalken-Pärchen – "Agrippina" und "Arnold" – angesiedelt. Jahrelang hatten die beiden, und später ihre Nachkommen, dort ihr Revier. Doch als der Nordturm für Restaurierungsarbeiten teilweise eingerüstet wurde, taugte er nicht mehr als Nistplatz, sodass die Falken auf einen benachbarten Kirchturm umzogen.
- Fotoshow: Greifvögel sollen Tauben vom Kölner Dom vertreiben
- Quiz: Was ist das für ein Vogel?
- Tipps: So unterscheiden Sie die verschiedenen Meisenarten
- Extreme Wanderung: Warum bleiben Zugvögel nicht im Süden?
Als weitere Maßnahmen zur Taubenabwehr hat die Dombauhütte schon vor geraumer Zeit viele Bereiche der Kathedrale mit Schutznetzen und Spikes gesichert.
- Nachrichtenagentur dpa