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Schwere Hygienemängel in Autobahnrestaurant aufgedeckt


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Geheime Kontrollberichte
Schimmel und Kakerlaken in Autobahnrestaurant


Aktualisiert am 14.03.2019Lesedauer: 2 Min.
Serways-Reklame an der Autobahnraststätte: In einem Restaurant haben amtliche Lebensmittelkontrolleure erhebliche Mängel festgestellt.Vergrößern des Bildes
Serways-Reklame an der Autobahnraststätte: In einem Restaurant haben amtliche Lebensmittelkontrolleure erhebliche Mängel festgestellt. (Quelle: imago/mm images)
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Wie hygienisch geht es in Restaurants an viel befahrenen Autobahnabschnitten zu? Foodwatch hat Lebensmittelkontrollberichte für fünf Serways-Raststätten angefordert – mit zum Teil erschreckendem Ergebnis.

Bei einer amtlichen Lebensmittelkontrolle von fünf "Gusticus"-Restaurants auf Serways-Raststätten sind in einem Betrieb gravierende Hygienemängel festgestellt worden. Neben Verunreinigungen durch Schimmel, fanden die Kontrolleure in einem Restaurant auch eine Schabe in der Küche.

Ekelerregende Zustände

"Der Getränkeauslauf an der Getränkestation war durch schwarzweiße sporenartige Beläge verunreinigt" und der Getränkekühlschrank war "durch tote Insekten und leichte sporenartige weiße Beläge verunreinigt", heißt es unter anderem in einem Kontrollbericht zum Restaurant der Raststätte Hardtwald Ost auf der A5 bei Heidelberg. In den vier weiteren überprüften Restaurants gab es hingegen keine oder nur geringe Hygienemängel.

Überprüft wurden die Betriebe in den Jahren 2016 bis 2018. Foodwatch und die Transparenzinitiative FragDenStaat hatten die zuständigen Behörden angefragt und die Kontrollberichte über das Verbraucherinformationsgesetz (VIG) erhalten. Die schweren Hygienemängel seien im Rahmen einer drei Monate später durchgeführten Nachkontrolle laut Behörde "fast vollständig" behoben worden.

Öffentlichkeit nicht informiert

Die beiden Organisationen prangern an, dass die Öffentlichkeit nicht über die Missstände informiert wurde. "Die bisher geheim gehaltenen Kontrollberichte zeigen einmal mehr: Die meisten Lebensmittelunternehmen in Deutschland arbeiten sauber – aber es gibt einen Bodensatz von Betrieben, die schlichtweg als ekelig bezeichnet werden müssen. Die Bürger haben ein Recht zu erfahren, welche die Ekelbetriebe sind", erklärt Oliver Huizinga, Leiter der Abteilung Recherche und Kampagnen bei Foodwatch.

Damit die Berichte der Lebensmittelüberwachung nicht nur in Ausnahmefällen veröffentlicht werden, haben Foodwatch und FragDenStaat ein neues Portal gestartet. Auf "Topf Secret" kann jeder Verbraucher einen VIG-Antrag stellen, um die Ergebnisse der Hygienekontrollen in Restaurants, Bäckereien oder Schulkantinen einzusehen – und diese danach zu veröffentlichen.

Mehr Transparenz gefordert

"Topf Secret ist eine Notwehr-Maßnahme, weil Bund und Länder es jahrelang verschlafen haben, für Transparenz in der Lebensmittelüberwachung zu sorgen", sagt Arne Semsrott, Projektleiter von FragDenStaat. "Die Veröffentlichung aller Lebensmittelkontrollergebnisse schafft Klarheit für Kunden, schreckt Schmuddelbetriebe ab und ist gleichzeitig die beste Werbung für alle sauber arbeitenden Unternehmen."


Die Organisationen wollen langfristig ein Transparenzsystem erreichen, wie es beispielsweise in Dänemark herrscht. Dort sehen Verbraucher durch ein Smiley-System an der Ladentür und im Internet die Ergebnisse der Lebensmittelkontrollen. Die Quote der beanstandeten Betriebe habe sich seit Einführung des Smiley-Systems im Jahr 2002 laut Foodwatch von 30 auf 15 Prozent halbiert.

Verwendete Quellen
  • Ergebnisse der Lebensmittelkontrollen in fünf Autobahnraststätten
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