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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Insektenplage Giftige Goldafterraupe breitet sich aus
Wer die Goldafterraupe berührt, kann sich schmerzende Hautirritationen zuziehen. In zahlreichen Teilen Deutschlands macht sich das Insekt derzeit breit.
Die giftige Goldafterraupe breitet sich in zahlreichen Regionen Deutschlands aus. Neben den Ostfriesischen Inseln sind auch Fälle auf Helgoland, in Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Oberbayern bekannt.
"Die Raupe des Goldafters hat wie der Eichenprozessionsspinner giftige Härchen und sollte deshalb ebenso gemieden werden", warnt Gabriela Lobinger von der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft in Freising.
Der Goldafter ist wie der Eichenprozessionsspinner ein Schmetterling. Die Gespinstnester dieses Insekts seien aber klein, kompakt und zumeist an den Zweigenden der Eiche zu finden – und nicht am Stamm wie beim Eichenprozessionsspinner.
Was macht die Goldafterraupe gefährlich?
Der Falter des Goldafters (Euproctis chrysorrhoea) selbst ist ungefährlich, doch die feinen Raupenhaare sind für den Menschen gesundheitsgefährdend. Denn die sogenannten Brennhaare enthalten ein Nesselgift (Thaumetopoein), das bei Berührung mit der Haut Juckreiz, Bläschen und Ausschläge auslösen kann (Raupendermatitis), die teils tagelang anhalten.
Was hilft gegen den brennenden Hautausschlag?
Treten nach Kontakt mit der Goldafterraupe leichte Rötungen und Juckreiz auf, können Sie diese Symptome selbst behandeln. Gegen den Juckreiz helfen beispielsweise Aloe vera als natürliches Hausmittel oder lokal betäubende Cremes.
Auch Antihistaminika in Tablettenform lindern den Juckreiz. Bei Schwellungen beruhigen ein Quarkwickel oder Umschläge mit kühlem Wasser.
Bei starken Entzündungsreaktionen auf der Haut ist ärztlicher Rat gefragt. Es können zum Beispiel kortisonhaltige Cremes oder Salben verschrieben werden, rät die Bundesapothekerkammer. Für Beschwerden der Atemwege empfehlen sich Atemsprays, die auch bei Asthma Anwendung finden.
Wie erkennen Sie den Goldafter?
Der Goldafter ist ein schneeweißer Falter mit rund 3 Zentimeter Flügelspannweite, welcher in den Abend- und Nachtstunden fliegt, informiert die Landesanstalt für Landwirtschaft in Sachsen-Anhalt.
Und weiter: "Der Kopf und Vorderleib ist dicht mit weißen, der Hinterleib mit dunkel bis goldbraunen Härchen bedeckt."
Seine Eier legt der Goldafter vornehmlich auf den Blättern von Obstbäumen ab. Dazu gehören Birne, Apfel und Pflaume. Aber auch auf Weißdorn, Schlehen und Eichen ist das Insekt zu finden.
Wie können Sie sich schützen?
Tragen Sie langärmlige Kleidung und schützen Sie auch Nacken, Hals und Beine.
Wenn Sie trotz aller Vorsichtsmaßnahmen doch mit den Brennhaaren in Kontakt kommen, dann wechseln Sie sofort die Kleidung und waschen Sie die kontaminierten Sachen bei 60 Grad. Spülen Sie zudem Ihre Haare und gegebenenfalls gereizte Augen mit Wasser aus.
Kommt es nach Kontakt mit den Raupenhaaren zu einem Hautausschlag, suchen Sie möglichst schnell einen Arzt auf. Er verschreibt Medikamente gegen allergische Reaktionen und kortisonhaltige Salben, die rasch die Beschwerden lindern. Die betroffenen Hautstellen zu kühlen, kann die Symptome ebenfalls abschwächen.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- lwf.bayern.de: "Der Goldafter - Reizende Raupen - LWF-aktuell 73"
- llg.sachsen-anhalt.de: "Schädliche Spinnerraupen"
- deutsche-apotheker-zeitung.de: "Was hilft bei Hautreaktionen durch Eichen-Prozessionsspinner?"