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Nosferatu-Spinne: So gefährlich ist die neue, giftige Riesenspinne


Ausbreitung in Deutschland
Nosferatu-Spinne: Wie gefährlich ist die invasive giftige Riesenspinne?

Eine neue Spinnenart etabliert sich in Deutschland. Sie ist nicht nur besonders groß, sie kann mit einem Biss auch die Haut eines Menschen durchdringen.

Aktualisiert am 20.08.2024|Lesedauer: 3 Min.
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Die Nosferatu-Spinne (Zoropsis spinimana) zählt zu den Echten Webspinnen und stammt ursprünglich aus dem Gebiet, das sich in der westlichen Mittelmeerregion vom Südrand der Alpen bis nach Nordafrika erstreckt. Dort lebt sie normalerweise versteckt in Wäldern zwischen Steinen und unter Holzstapeln und Baumrinden. Teilweise ist sie in ihrer Heimat jedoch auch an Häuserwänden zu finden.

Männliche Zoropsis Spinimana: Die Nosferatu-Spinne kann beißen.Vergrößern des Bildes
Männliche Zoropsis spinimana: Die Nosferatu-Spinne kann beißen. (Quelle: Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe, Dr. Höfer)

Da es auch in Deutschland immer wärmer wird, breitet sich das Spinnentier auch hier immer weiter aus. Die relativ milden Winter können ihr wenig abhaben – vor allem, weil sie diese meist geschützt in Kellern oder Schuppen verbringt. Einige Wissenschaftler erklären daher die invasive Art schon für heimisch.

Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) erklärt, dass die Nosferatu-Spinne in fast ganz Deutschland verbreitet ist. Die beiden Nabu-Experten Alexander Wirth und Gaby Schulemann-Maier erklären im Fachmagazin "Frontiers in Arachnid Science", dass sich das Territorium der Nosferatu-Spinne in Deutschland noch stärker ausgebreitet haben dürfte als bislang angenommen. Bemerkenswert ist laut den Experten vor allem, dass sich die Spinne auch bis in höher gelegene Gebiete ausbreitet. So wurde das Tier sogar schon in Höhen über 1.000 Metern gesichtet.

Nosferatu-Spinne: Größe und Aussehen

Die männliche Nosferatu-Spinne wird insgesamt bis zu sechs Zentimeter, das Weibchen sogar bis zu sieben Zentimeter groß. Ihr Körper ist gelb- bis ockerfarben und zeigt weiße und schwarze Verzierungen. Der vordere Teil der Spinne ist eher rundlich, das Hinterteil hingegen oval.

Besondere Merkmale der Zoropsis spinimana

Das Besondere an der Spinne ist, dass sie Hafthaare an den Füßen hat. Dadurch ist es ihr möglich, auch an sehr glatten Oberflächen wie beispielsweise Glas entlangzuklettern.

Darüber hinaus fängt sie ihre Beute nicht mit Fangnetzen. Vielmehr springt sie die potenzielle Nahrung an, beißt zu und injiziert ihr Gift. Aufgrund ihres Talents bei der Jagd kann die Zoropsis spinimana auch wesentlich größere Hausspinnen – wie beispielsweise die Hauswinkelspinne (bis zu zehn Zentimeter Länge) – erlegen.

Info

Die Zoropsis spinimana zählt zu den Kräuseljagdspinnen und nicht, wie teilweise behauptet wird, zu den Wolfsspinnen. Der Unterschied liegt in den Fäden, die sie erzeugt. Bei Kräuseljagdspinnen ist es eher eine feine Fangwolle (Kräuselfangfäden), bei Wolfsspinnen hingegen sind die Fäden etwas gröber und klebrig.

Ist die Nosferatu-Spinne giftig?

Die Spinne kann mithilfe ihres Mundwerkzeuges bei einem Biss auch Gift injizieren. Dieses nutzt sie vor allem für ihre Beute.

Allerdings kann es auch vorkommen, dass die Nosferatu-Spinne einen Menschen beißt. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn sie sich bedroht oder in die Enge getrieben fühlt oder eine anderweitige von dem Menschen ausgehende Gefahr fürchtet.

Ihr Biss ist in dem Fall jedoch "nur" schmerzhaft und für die meisten ungefährlich. Ausnahmen gelten hier für Allergiker. Die Intensität des Schmerzes soll mit der eines Bienenstichs vergleichbar sein.

Nach einem Biss kann es zu Rötungen und Schwellungen der Haut kommen. Die Stelle sollte daher gekühlt werden. Erfolgt nach wenigen Tagen keine Linderung, ist ein Arztbesuch nötig. Dieser kann entsprechende Arzneien verschreiben.

Nosferatu-Spinne: Was sollte ich tun?

Vor allem im Herbst ist die Nosferatu-Spinne häufiger zu sehen. Denn zu dieser Jahreszeit paart sie sich. Wichtig bei einer Sichtung ist es, Abstand zu wahren, da sich das Spinnentier sonst bedroht fühlen kann.

Ist sie im Gebäude, kann sie gefangen werden. Wichtig dabei ist: Die Nosferatu-Spinne sollte nicht verletzt oder getötet werden. Wird sie gesichtet, sollte sie mit einem großen Behälter gefangen und in der Natur beziehungsweise weiter entfernt im Grünen wieder ausgesetzt werden.

Muss ich die Nosferatu-Spinne melden?

Sichtungen, aber auch Vorfälle wie Bisse, sollten dem Naturschutzbund Deutschland gemeldet werden. Darüber hinaus können Informationen auch zu Forschungszwecken dem Atlas der Spinnentiere Europas mitgeteilt werden.

Wo versteckt sich die Kräuseljagdspinne?

Wie viele Spinnenarten hält sich die Nosferatu-Spinne hierzulande gerne in Gärten (Vogelnistkästen), auf Balkonen, in Gartenhäusern und in Garagen auf. In kühleren Regionen oder Jahreszeiten hält sich die Spinne häufiger in Gebäuden auf.

Tagsüber versteckt sich die Spinne. Sie ist eher dämmerungs- und nachtaktiv.

Verwendete Quellen
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