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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Herr des Waldes Hirsch Wie ist der Aufbau eines Geweihs?
Das Geweih eines Hirsches ist ein faszinierendes biologisches Wunderwerk. Doch wie entsteht es und welche Funktionen erfüllt es? Wir klären auf.
Das Geweih eines Hirsches hat Menschen seit jeher fasziniert – als Symbol für Stärke, Eleganz und Naturgewalt. Doch hinter dieser imposanten Erscheinung des Königs des Waldes steckt ein komplexer Aufbau und ein einzigartiger biologischer Zyklus, der weit mehr als nur optische Funktionen hat. Tauchen wir ein in die Welt des Hirschgeweihs und seine erstaunlichen Geheimnisse.
Aus was besteht das Geweih eines Hirsches?
Das Geweih ist aus Knochen aufgebaut und gehört damit zu den härtesten und widerstandsfähigsten Strukturen in der Tierwelt. Es bildet sich aus sogenannten Rosenstöcken, knöchernen Ansätzen am Schädel des Tieres. Von dort aus wachsen die Geweihstangen, die je nach Art und Alter des Hirsches in Sprossen oder Enden verzweigen.
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Wie wächst das Geweih?
Während der Wachstumsphase ist das Geweih von einer lebenden, behaarten Haut, dem sogenannten Bast, überzogen. Dieser Bast ist stark durchblutet und versorgt das Gehörn mit Nährstoffen und Mineralien. Sobald das Geweih vollständig ausgebildet ist, trocknet der Bast aus und wird durch Scheuern an Ästen und Bäumen entfernt.
Das Geweihwachstum beginnt jedes Jahr von Neuem, nachdem das alte Geweih im Winter abgeworfen wurde. Der Neubildungsprozess wird von Hormonen gesteuert, insbesondere Testosteron. In der Wachstumsphase können Hirsche täglich bis zu zwei Zentimeter Knochenmasse produzieren – ein Rekord im Tierreich.
Interessanterweise wird das Geweih jedes Jahr komplexer und verzweigter, da ältere Hirsche in der Regel größere und prächtigere Geweihe tragen. Der finale Aufbau hängt jedoch auch von der Gesundheit und Ernährung des Tieres ab, da die Nährstoffversorgung eine entscheidende Rolle spielt.
Wie viel wiegt ein Hirschgeweih?
Das Gewicht eines Hirschgeweihs variiert stark je nach Art, Alter und Ernährung des Hirsches. Bei Rotwild, dem größten heimischen Hirsch, kann ein Geweih bis zu zehn Kilogramm pro Seite wiegen – also insgesamt rund 20 Kilogramm bei ausgewachsenen Tieren. Rehe, die viel kleinere Geweihe tragen, bewegen sich eher im Bereich von 300 bis 500 Gramm. Besonders beeindruckend sind die Geweihe von Elchen, die bis zu 40 Kilogramm erreichen können.
Welche Funktionen erfüllt das Geweih?
Das Geweih dient vor allem während der Brunftzeit als Statussymbol und Waffe. Hirsche nutzen es, um ihre Stärke und Dominanz zu zeigen und Rivalen zu beeindrucken. In spektakulären Kämpfen können sie mit ihren Geweihen aufeinandertreffen, um Weibchen für sich zu gewinnen.
Doch das Geweih hat noch eine weitere Funktion: Es vermittelt Weibchen die Gesundheit und Genetik des Männchens. Außerhalb der Brunftzeit spielt das Geweih keine Rolle, weshalb es jedes Jahr neu abgeworfen wird – ein Energiesparmechanismus, der das Tier entlastet.
- jaegerschmiede.de: "Bast"
- wildtierportal.bayern.de: "Knochensubstanz auf dem Kopf"