Ausziehen unmöglich Wie entsteht eigentlich ein Schneckenhaus?
Schnecken, das ist bekannt, haben ihr Haus immer dabei. Aber wie bekommen sie ihre "Wohnung" überhaupt? Das geht einfacher, als man glaubt.
Aus menschlicher Perspektive betrachtet, sind Schnecken faszinierende Kreaturen. Im Gegensatz zu uns tragen sie ihre Behausung stets gut sortiert auf dem Rücken. In unseren Haushalt können die schleimigen Tiere jedoch großes Chaos bringen. Wer einen eigenen Garten hat, fürchtet oft ihren Besuch.
Viele beschäftigt allerdings auch die Frage, wie Schnecken an ihr permanentes Heim kommen. Wir haben die Antwort.
Wie entwickelt sich ein Schneckenhaus?
Da kann man neidisch werden: Schnecken werden schon mit ihrem Haus geboren. Zur Welt kommen die Tiere allerdings mit einem ziemlich kleinen Gehäuse. Dieses wächst weiter, bis sie vollständig ausgewachsen sind. Bei Weinbergschnecken dauert dieser Prozess mehrere Jahre. Währenddessen kommen am Rand immer neue Teile dazu.
Die meisten Schnecken schlüpfen aus Eiern. Damit ihr Haus wächst und stabiler wird, müssen sie besonders zu Beginn (aber auch später noch) Kalk über die Nahrung aufnehmen. Dieser ist zum Beispiel in Eierschalen enthalten, weshalb wir sie gern als Dünger nutzen.
Was bedeutet ein leeres Schneckenhaus?
Das Haus ist für Schnecken überlebenswichtig. Sie können sich beispielsweise bei Gefahren darin verstecken und es sogar "abschließen" mit einem Deckel. Noch wichtiger ist: In dem Gehäuse befinden sich ihre wichtigsten Organe, etwa Lunge und Herz. Deswegen können sie ihre Wohnung auch nicht verlassen. Sie sind sozusagen Stubenhocker.
Wenn Sie ein leeres Schneckenhaus finden, ist das demnach kein gutes Zeichen. Das bedeutet, dass die Schnecke bereits tot ist. Sie kann eines natürlichen Todes gestorben oder von Fressfeinden buchstäblich aus der Tür gezogen worden sein.
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Nacktschnecken hausen in der Natur
Natürlich gibt es ebenfalls Schnecken ohne Haus auf dem Rücken. Konkret unterscheidet man zwischen Gehäuseschnecken und Nacktschnecken. Auch von Letzteren gibt es mehrere Arten. Trotz "Obdachlosigkeit" schaffen sie es zu überleben, weil ihre Haut noch dicker und schleimiger ist. Außerdem nutzen Nacktschnecken die Natur als Wohnung, indem sie sich hauptsächlich unter der Erde aufhalten. Durch ihr fehlendes Haus können sie zudem etwa in enge Ritzen oder unter Steine krabbeln.
- NABU Niedersachsen: "Wissenswertes über Schnecken und Muscheln"
- WWF: "Schnecken"
- NABU Baden-Württemberg: "Warum haben Nacktschnecken kein Haus?"