Heimische Insekten Der Balkenschröter – der kleine Bruder des Hirschkäfers

Hirschkäfer sind in Deutschland weit verbreitet, doch nur wenige Menschen kennen den Balkenschröter. Wir stellen ihn vor.
Insektenforscher führen ihn auch unter der Bezeichnung "Zwerghirschkäfer". Trotzdem ist er mit einer Größe von drei bis maximal vier Zentimetern für das menschliche Auge gut sichtbar. Der erwachsene Käfer ernährt sich von Baumsäften, benötigt aber Totholz für seine Fortpflanzung. Aber wie ist er zu seinem einzigartigen Namen gekommen?
Woher hat der Balkenschröter seinen Namen?
Auf den Flügeldecken des Insekts verlaufen dünne Balken, die als Namensgeber für den Käfer stehen. Darüber hinaus gehört das Insekt zur Familie der Schröter, womit die Namensgebung vollständig erklärt ist. Die Männchen zeichnen zudem breite wie gezackte Mandibeln aus. Diese Mundwerkzeuge dienen zur Nahrungsaufnahme wie zum Kampf um die Gunst der Weibchen. Nur wer seine Konkurrenten besiegt, genießt das Privileg, sich fortzupflanzen.
Balkenschröter oder Hirschkäfer: Wen gibt es häufiger?
Der Hirschkäfer steht auf der Roten Liste bedrohter Tierarten, und er ist in seinem Bestand gefährdet. Dem kleineren Balkenschröter blieb dieses Schicksal bislang erspart. Doch benötigt er als Lebensraum Totholz zur Eiablage. Daher lebt er in naturnahen Laubwäldern oder in Obstgärten mit altem Baumbestand. Schwinden diese Habitate, fällt es auch dem Balkenschröter schwer, seinen Bestand zu erhalten. Daher steht er in Deutschland unter Naturschutz.
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So lebt der Balkenschröter
Der Balkenschröter ernährt sich von Baumsäften. Eiche und Buche sind seine Favoriten. Um seinen Nahrungsbedarf zu decken, nutzt er die Tages- wie Nachtzeit aus. Bei einem Waldspaziergang können Sie ihn mit etwas Glück an einem Baum entdecken. Im Frühling beginnt seine Paarung. Das Weibchen legt dazu die befruchteten Eier in totem Holz ab. Aus den Eiern schlüpfen Larven, die sich nach zwei bis drei Jahren verpuppen. Sein Lebenszyklus als adulter Käfer beträgt dann bis zu drei Monate.
Ist der Balkenschröter ein Schädling?
Der kleine Bruder des Hirschkäfers verursacht an Bäumen keine Schäden wie etwa der Borkenkäfer. Seine Larven ernähren sich von Totholz. Der Schröter hat darüber hinaus eine wichtige Funktion als Nahrungsquelle für andere Insekten und als Bestäuber von Bäumen. Er verdient daher nicht nur wegen seines markanten Namens unseren Schutz.
- Naturlexikon-Bayern.de: Der Schröter
- Altötting.bund-naturschutz.de: Artensteckbrief Balkenschröter