Süße Frucht Sind Litschis giftig? Ein Überblick
Litschis haben mittlerweile auch hierzulande viele Liebhaber. Doch sind die Früchte essbar oder tatsächlich giftig? In diesem Artikel erfahren Sie, was stimmt.
Oft werden Litschis in kleinen Mengen als leichte Nachspeise gegessen. Doch die Frucht enthält Stoffe, die sich negativ auf die Gesundheit auswirken können. Wir zeigen, was dahintersteckt.
Litschis in Maßen verzehren
Für gewöhnlich richtet der Verzehr von Litschis bei gesunden Menschen in geringen Mengen keine Schäden an. Unter bestimmten Umständen kann der Genuss aber lebensbedrohlich sein. Denn die tropischen Früchte enthalten einen Stoff, der eine gefährliche Unterzuckerung auslösen kann, die bei übermäßigem Verzehr schlimmstenfalls zum Tod führt.
Unterzuckerung durch Litschis
Forscherinnen und Forscher fanden heraus, dass ein Stoff, der in Litschis enthalten ist, vermehrt zu Todesfällen bei unterernährten Kindern in Indien führten. Wenn die Kinder auf nüchternen Magen eine große Menge Litschis aßen, senkte das Hypoglycin A den Blutzuckerspiegel. Gleichzeitig wurden wenig Kohlenhydrate aufgenommen.
Es entwickelte sich eine Hypoglykämie, eine Unterzuckerung. Vor allem, wenn die Kinder die Litschis vor dem Schlafengehen aßen. Dann wurde die Unterzuckerung im Schlaf nicht bemerkt und am nächsten Morgen waren die Folgeschäden bereits irreversibel.
Die am stärksten betroffenen Kinder hatten morgens Krämpfe und litten an Dysfunktionen des Gehirns. Sie starben noch am selben Tag. Eine Studie ergab, dass der Ausbruch der akuten Enzephalopathie sowohl mit einer Hypoglycin A- als auch einer MCPG-Vergiftung durch den Litschikonsum verbunden war.
Sind Litschis gesund?
Wird die Litschi in Maßen verzehrt, steckt sie voller gesunder Nährstoffe. Dazu gehören Vitamin C, mehrere B-Vitamine, Kalium und Folsäure. Am leichtesten gelangen Sie an das Innere, wenn Sie die harte Schale so lange mit zwei Fingern drücken, bis sie bricht. Dann lässt sich diese ganz einfach schälen. Litschis schmecken roh genauso lecker wie gekocht zu Fisch oder Fleisch. Dabei ist es wichtig, sie nur kurz zu erhitzen, sonst werden sie zäh.
Tipps für die Verwendung des Kerns
Wohin mit den Litschikernen? Im Kompost werden sie zu wertvollem Humus. Außerdem ist es möglich, die Kerne einzupflanzen. Dazu müssen Sie das Fruchtfleisch gründlich entfernen und den Kern etwa zwei Zentimeter tief in Anzuchterde stecken. Als subtropische Pflanze hat sie es gern warm, 25 Grad sind ideal, und gleichmäßig feucht, aber nicht zu nass. Nach etwa vier Wochen zeigen sich dann die ersten grünen Blättchen.
- Deutsche Apotheker Zeitung: "Litschi kann tödlich sein"
- The Lancet: "Association of acute toxic encephalopathy with litchi consumption in an outbreak in Muzaffarpur, India, 2014: a case-control study"