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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Wichtig für den Klimaschutz Was ist eigentlich Humus?
Komposthaufen gibt es in vielen Gärten. Doch dieser unscheinbare Hügel ist ein Wunder der Natur und lässt Humus entstehen. Wir zeigen, was dahintersteckt.
Humus ist eine der wichtigsten Komponenten des Bodens und spielt eine entscheidende Rolle für die Bodenfruchtbarkeit und das Ökosystem. Er besteht aus abgestorbenen pflanzlichen und tierischen Materialien, die durch Mikroorganismen zersetzt und in stabile organische Substanzen umgewandelt werden. Dieser komplexe Prozess trägt zur Bildung eines nährstoffreichen und strukturierten Bodens bei. Wie Humus genau entsteht und warum er wichtig ist, erfahren Sie hier.
Wie entsteht Humus?
Humus entsteht durch den Abbau von organischem Material, wie Blättern, Wurzeln, Tierkot und anderen natürlichen Überresten. Diese Materialien werden zunächst von Bodenorganismen wie Bakterien, Pilzen, Würmern und Insekten zersetzt. In einem zweiten Schritt verwandeln Mikroorganismen diese zerkleinerten Überreste in Huminstoffe, die schwer abbaubar und sehr stabil sind. Dieser Prozess wird als Humifizierung bezeichnet und kann Jahre oder sogar Jahrzehnte dauern.
Huminstoffe sind von großer Bedeutung, da sie langfristig Nährstoffe binden und langsam freisetzen, was für eine nachhaltige Bodenfruchtbarkeit sorgt.
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Die Bedeutung von Humus für den Boden
Humus hat zahlreiche positive Auswirkungen auf den Boden. Er verbessert die Bodenstruktur, indem er die Bodenpartikel miteinander verbindet und so die Bildung von sogenannten Aggregaten fördert. Diese Aggregatbildung sorgt dafür, dass der Boden besser durchlüftet und durchlässiger wird. Das erhöht die Wasseraufnahme und -speicherung.
Ein humusreicher Boden kann große Mengen Wasser speichern, was in Trockenperioden besonders wichtig ist. Zudem bietet Humus Lebensraum und Nahrung für zahlreiche Bodenorganismen, die wiederum zur weiteren Zersetzung und Nährstofffreisetzung beitragen.
Humus und Klimaschutz
Humus spielt auch eine wichtige Rolle im globalen Kohlenstoffkreislauf. In humusreichen Böden wird Kohlenstoff in Form von organischer Substanz gespeichert. Dadurch fungieren Böden als Kohlenstoffsenker und tragen zur Verringerung der Treibhausgase in der Atmosphäre bei. Die Förderung humusreicher Böden durch nachhaltige Landwirtschafts- und Bodenschutzmaßnahmen kann daher einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Die Pflege und Förderung von Humus
Um den Humusgehalt im Boden zu erhöhen, können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden. Dazu gehören die Rückführung organischer Materialien wie Kompost oder Mist in den Boden oder der Anbau von Zwischenfrüchten, die den Boden bedecken und Erosion verhindern. Auch die Reduzierung der Bodenbearbeitung kann die Zersetzung von organischem Material verlangsamen. Der Verzicht auf chemische Düngemittel und Pestizide hilft, das Bodenleben zu fördern und den Humusaufbau zu unterstützen.
- bmel.de: Was ist Humus?
- pflanzenforschung.de: Humus