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Hummeln in der Hauswand: Das ist zu tun | Haus und Wohnung


Insekten im Haus
Hummeln in der Hauswand: Das ist zu tun

t-online, Ines Richter

Aktualisiert am 21.06.2024Lesedauer: 4 Min.
Hummel bestäubt Blume.Vergrößern des BildesHummeln sind friedliche und für die Umwelt wichtige Insekten, trotzdem können ihre Nester am eigenen Haus störend sein. (Quelle: Andrea Warnecke/dpa)
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Haben Sie Hummeln in Ihrer Hauswand bemerkt, ist das kein Grund zur Sorge. Hummeln sind nützlich und nicht gefährlich. Entfernen Sie das Nest nicht selbst.

Befinden sich bei Ihnen Hummeln in der Hauswand, haben Sie es mit geschützten Insekten zu tun. Sie müssen sich keine Sorgen machen, da von den Insekten kaum eine Gefahr ausgeht. Das Entfernen und Zerstören von Nestern wird mit empfindlichen Geldstrafen geahndet.

Hummeln sind friedfertige Insekten

Hummeln sind friedfertig. Sie können zwar stechen, doch benutzen sie ihren Stachel nur, wenn sie sich vom Menschen bedroht fühlen. Solche Stiche sind ähnlich schmerzhaft wie Wespen- oder Bienenstiche. Hummeln bieten einen großen Nutzen für die Natur und stehen daher unter Naturschutz. Lassen Sie die Hummeln an ihrem Platz, wenn sie nicht stören.

Die Hummel als Nützling

Hummeln spielen eine entscheidende Rolle im Ökosystem. Sie bestäuben zahlreiche Pflanzen, was zur Vielfalt und Gesundheit der Natur beiträgt. Durch ihre Bestäubungsarbeit sichern sie die Erträge vieler Obstbäume und Gemüsepflanzen und unterstützen die Biodiversität. Ohne Hummeln würden viele Pflanzen nicht überleben, was langfristig auch unsere Nahrungsmittelversorgung gefährden könnte.

Wann Hummeln zum Problem werden können

Trotz ihrer nützlichen Eigenschaften können Hummeln im Mauerwerk einige Nachteile mit sich bringen: Obwohl Hummeln friedlich sind, fühlen sich manche Menschen durch die Anwesenheit der Insekten gestört, insbesondere bei großen Nestern. Und: Für Menschen mit Insektenstichallergien kann die Nähe zu einem Hummelnest problematisch sein.

Was tun bei einem Hummelnest im Mauerwerk?

  • Ruhe bewahren Hummeln sind friedliche Tiere. Solange sie nicht gestört werden, stellen sie keine Gefahr dar.
  • Nest beobachtenFinden Sie heraus, wie groß das Nest ist und ob es tatsächlich eine Hummel ist. Andere Insekten wie Wespen können ähnliche Nester bauen.
  • Experten kontaktierenZiehen Sie einen Schädlingsbekämpfer oder Imker hinzu. Diese Fachleute können das Nest komplett mitsamt der Hummelkönigin und den Arbeiterinnen sicher entfernen.
  • Langfristige Lösungen suchenVersiegeln Sie nach der Entfernung des Nestes die Zugänge im Mauerwerk, um zukünftigen das Einnisten von Hummeln zu verhindern. Auch Löcher, in denen sich Hummeln, diverse Bienenarten oder andere stechende Insekten einnisten oder ansiedeln können, sollten Sie entsprechend verschließen.
    Tipp: Versiegeln Sie die Löcher und Zugänge möglichst bevor das Frühjahr beginnt. Denn zu der Zeit suchen sich die Hummelköniginnen ihr Nest. Sie baut dann Waben in ihr Nest und legt dort einige Eier hinein. Aus diesen schlüpfen dann Larven und später Arbeiterinnen, die das Hummelnest weiter ausbauen und sich um den Nachwuchs kümmern. So entsteht nach kurzer Zeit ein großes Hummelvolk.

Übrigens: Am liebsten nisten Hummeln in Totholzhaufen, unter Steinspalten oder in Mauselöchern. Selten baut eine Hummelkönigin ihr Nest in Vogelnester oder Hausisolierungen.

Hummeln umsiedeln bei triftigen Gründen

Hummeln stehen in Deutschland unter Artenschutz. Das Bundesnaturschutzgesetz schützt diese Insekten und ihre Nester. Wer ein Hummelnest ohne entsprechende Erlaubnis zerstört, eigenmächtig umsiedelt oder gar zerstört, riskiert hohe Geldstrafen. Denn die Hummel ist ein schützenswertes Insekt.

Verschließen Sie auch nicht den Eingang zu einem Nest, da die Hummeln dann aggressiv werden können. Sie benötigen für die Umsiedlung eines Hummelnestes eine Genehmigung vom zuständigen Landratsamt.

Triftige Gründe für die Umsiedlung eines Hummelvolks sind:

  • Gefährdung von Kindern durch das Hummelnest
  • Allergiker in der Familie, für die Hummeln eine ernste Gefahr darstellen. Der Nachweis der Allergie durch ein ärztliches Attest ist erforderlich.

Erhalten Sie eine Genehmigung, kann Ihnen das Landratsamt einen geeigneten Experten benennen, der die Umsiedlung vornimmt. Imker oder Mitarbeiter des örtlichen Naturschutzverbandes können Hummelnester fachgerecht umsiedeln. Für die Umsiedlung fällt eine Gebühr an.

Welche Arten von Hummeln gibt es?

Nicht immer handelt es sich tatsächlich um Hummeln, wenn Sie Insekten in der Hausmauer oder der Wand Ihrer Garage bemerken. Mauerbienen sehen den Hummeln ähnlich. Sie haben einen schwarzen, pelzigen Körper und ein orangefarbenes Hinterteil. Anders als Hummeln sind diese Wildbienen Einzelgänger.

Zu den häufigsten Hummelarten in Deutschland gehören:

  • Erdhummel mit zwei gelben Querbinden auf dem Körper und weißem Hinterleib
  • Steinhummel mit schwarzem Körper und leuchtend rotem Hinterleib
  • Gartenhummel, die sich von der Erdhummel nur durch ihren längeren Kopf unterscheidet
  • Ackerhummel, zumeist mit orangebraunem Körper
  • Wiesenhummel mit orangerotem Hinterleib und gelben Binden auf dem Körper
  • Baumhummel mit weißem Hinterleib und braunem bis orangefarbenem Körper

Hummelnest als vogelnestartiges Konstrukt

Anders als Wespennester sind Hummelnester eher vogelnestartig und zumeist äußerlich nicht abgeschlossen. Die Zellkammern bestehen aus Wachs, vermischt mit Pflanzenfasern oder Haaren. Hummeln siedeln im Erdboden und nicht in der Hauswand. Die Nester sind daher meist nur schwer erkennbar. Abhängig von der Art der Hummeln können sich in einem Nest 50 bis 600 Tiere befinden. Die Nester können daher eine Größe von nur wenigen Zentimetern haben, aber durchaus auch fußballgroß sein. Die Staaten der Hummeln sterben nach der Begattung im Juli ziemlich schnell ab. Ein Hummelnest wird oft schon im September verlassen. Im folgenden Jahr wird es nicht mehr von den Hummeln benutzt, da sich die Königin dann einen anderen Platz für den Nestbau sucht.

Fazit

Ein Hummelnest im Mauerwerk kann zunächst beängstigend wirken, doch mit der richtigen Vorgehensweise lässt sich das Problem sicher lösen. Ob Sie das Nest von einem Experten im eigenen Garten umsiedeln oder entfernen lassen, ist Ihre Entscheidung. Denken Sie daran, Hummeln zählen zu den Nützlingen. Sie sind wertvolle Bestäuber und verdienen Schutz und Unterstützung.

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