Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Was es damit auf sich hat "Angstzuschlag" bei Wärmepumpen

Beim Heizungstausch setzen viele auf Wärmepumpen, doch Vorsicht beim sogenannten Angstzuschlag. Was ist das? Und können Sie die Mehrkosten verhindern?
Nach und nach müssen Besitzer von Gas- und Ölheizungen sich für eine neue Heizanlage entscheiden. Die Wahl fällt meist auf eine Wärmepumpe – sie schneidet in den meisten Langzeitvergleichen von Heizanlagen am besten ab.
Beim Heizungstausch gibt es jedoch einige Stolperfallen, die die gute Bilanz der sonst recht effizienten Geräte mindern. Hausbesitzer sollten etwa nicht auf den "Angstzuschlag" hereinfallen.
Ob eine Wärmepumpe für Ihr Zuhause infrage kommt, hängt von mehreren Faktoren ab. Dazu gehören die zu deckende Heizlast, die erforderliche Systemtemperatur sowie die vorhandene Hydraulik. Das heißt, dass Sie vor dem Kauf eine Heizlastberechnung durchführen sollten. Denn die Daten aus dem Energieausweis reichen nicht aus, um sie für die Größe und Leistung der Wärmepumpe zu nutzen.
Heizlastberechnung
Dank der Heizlastberechnung können Sie herausfinden, wie viel thermische Energie dem Haus zugeführt werden muss, damit die Raumtemperatur konstant beziehungsweise erhalten bleibt. Und das trotz Lüftung und Wärmeverlust durch die (Außen-)Wände.
Bei der Heizlastberechnung kann es jedoch zu einem Problem kommen: Sie ist entweder ungenau oder fehlt sogar ganz. Und hier kommt der sogenannte Angstzuschlag ins Spiel. Denn anstatt auf eine zu schwache Wärmepumpe zu setzen, raten Experten eher zu einem größeren Modell. Das heißt, sie erhöhen die Heizlast etwas, damit im Zweifel der Heizbedarf im Winter wirklich gedeckt werden kann.
- Lesen Sie auch: Wärmepumpe – das kostet Heizen und Warmwasser
Darum ist die Überdimensionierung ein Problem
Bei vielen Geräten ist eine Überdimensionierung kein Problem – dann laufen sie eben mit geringerer Leistung. Doch bei Wärmepumpen ist das anders. Eine zu starke Wärmepumpe deckt den Wärmebedarf, allerdings mit einer sehr geringen Leistung. Das führt dazu, dass die Pumpe häufig hintereinander ein- und ausgeschaltet wird. Diese ständigen Schaltvorgänge erhöhen den Verschleiß der Maschine erheblich.
Eine falsch dimensionierte Wärmepumpe kostet demnach doppelt Geld: einmal die erhöhten Anschaffungskosten, und einmal die Reparatur oder gar für den Austausch.
"Angstzuschlag" vermeiden?
Sie können die unnötige finanzielle Belastung vermeiden, indem Sie die Heizlast korrekt berechnen lassen. Bei Bestandsgebäuden brauchen Sie hierfür die Werte aus dem Baualtersklassenkatalog. Hilfreich kann es auch sein, die Vorverbräuche der alten beziehungsweise aktuellen Heizanlage zu dokumentieren. Diese können dem Energieexperten bei der genaueren Berechnung der Heizlast helfen.
- haustec.de "Das sind die 5 häufigsten Stolperfallen bei Wärmepumpen"
- homeandsmart.de "Die 10 häufigsten Wärmepumpe Probleme"
- heizung.de "Heizlastberechnung"