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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Häufige Todesursache Diese Ernährungsweise schützt laut Studie vor Herzerkrankungen
Es ist ein viel diskutiertes Thema: Wie gesund ist es, auf Fleisch zu verzichten? Eine britische Studie bringt nun neue Erkenntnisse zum Vorschein. Vegetarier oder Fleischesser – wer eher eine Herz- oder Gefäßerkrankung erleidet.
Eine fleischfreie Ernährung kann offenbar das Risiko für Herzerkrankungen senken. Das zeigt eine Studie aus Großbritannien, in der die Forscher den Zusammenhang zwischen Ernährung und Häufigkeit von Herzerkrankungen und Schlaganfällen untersuchten.
Was ist ein Schlaganfall? Ein Schlaganfall (Apoplex, Hirnschlag) ist eine Durchblutungsstörung im Gehirn, die "schlagartig" auftritt. Jeder Schlaganfall ist ein Notfall und sollte so schnell wie möglich ärztlich behandelt werden.
Über 48.000 Probanden 18 Jahre lang beobachtet
Für die Studie wurden insgesamt 48.188 Menschen ohne bekannte Herz-Kreislauf-Vorerkrankungen und über einen Zeitraum von 18 Jahren untersucht. Die Teilnehmer wurden in drei Gruppen eingeteilt:
- "Fleischesser" – 24.428 Probanden
- "Fischesser" – 7.506 Probanden
- "Vegetarier" – 16.254 Probanden
Das Ergebnis nach Auswertung der Daten: Die Gruppe der "Fischesser" wies ein um 13 Prozent und die der Vegetarier sogar ein um 22 Prozent reduziertes Risiko für ischämische Herzerkrankungen auf. Die Schlaganfallrate der Vegetarier war allerdings insgesamt leicht höher, vor allem, weil mehr hämorrhagische Schlaganfälle (Hirnblutungen) auftraten.
"Der Nutzen der vegetarischen Kost im Hinblick auf ischämische Ereignisse überwog aber ganz klar das erhöhte Risiko für Hirnblutungen", so die Einschätzung von Prof. Dr. Hans-Christoph Diener, Pressesprecher der DGN.
Die Studie wurde im englischsprachigen Fachblatt "The BMJ" veröffentlicht.
Durch Fleischverzicht das Gesamtrisiko senken
Ursache für einen Schlaganfall ist laut der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) in der Regel aber immer ein ganzes Bündel an Faktoren.
"Bekannt ist, dass ein hoher Fleischkonsum nicht zuträglich für die Gesundheit, insbesondere die Gefäßgesundheit ist. Aber es gibt noch weitere Schlaganfallrisikofaktoren: Wer viel am Schreibtisch sitzt, sich wenig bewegt und womöglich auch noch raucht oder viel Stress hat, hat ein deutlich höheres Schlaganfallrisiko", erklärt Professor Dr. Peter Berlit, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Neurologie. Umso wichtiger sei deshalb die Vorbeugung.
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Schlaganfall vorbeugen: weitere Maßnahmen
Neben einer gesunden Ernährung sei ausreichende Bewegung eine wichtige Präventionsmaßnahme, um das Schlaganfallrisiko zu senken. Stressabbau sowie Nikotin- und Alkoholverzicht seien ebenfalls aussichtsreiche Wege, um über eine Änderung des Lebensstils einen Hirninfarkt zu vermeiden, erklärt die DSG. Auch erhöhter Blutdruck müsse konsequent behandelt werden, um Schlaganfälle zu verhindern.
Hinweis: In der ursprünglichen Fassung des Artikels wurde behauptet, dass eine fleischfreie Ernährung das Risiko für Schlaganfälle senken würde. Die Studie des "BMJ" ergab allerdings, dass dies auf Herzerkrankungen zutrifft.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft
- Deutsche Gesellschaft für Neurologie
- Eigene Recherche