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Lebensmittelvergiftung: Anzeichen erkennen


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Schwere Symptome möglich
Welche Anzeichen für eine Lebensmittelvergiftung sprechen


Aktualisiert am 14.07.2024Lesedauer: 3 Min.
Frau sitzt auf dem Sofa und hat Bauchschmerzen.Vergrößern des Bildes
Ein typisches Anzeichen einer Lebensmittelinfektion oder -vergiftung sind teils heftige Magen-Darm-Beschwerden. (Quelle: nensuria/getty-images-bilder)
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Eine Lebensmittelvergiftung oder -infektion sollten Erkrankte immer ernst nehmen. Neben Übelkeit, Erbrechen und Durchfall gibt es häufig weitere Anzeichen.

Wer einige Zeit nach dem Essen oder Trinken Symptome wie Erbrechen oder Durchfall bemerkt, sollte das ernst nehmen: Die Beschwerden könnten ein Hinweis darauf sein, dass ein Lebensmittel mit Krankheitserregern dass ein Lebensmittel verdorben war – etwa durch den Befall mit Krankheitserregern wie Bakterien, Viren oder Parasiten.

Je nachdem, um welchen Erreger es sich handelt, können die Anzeichen einer Lebensmittelinfektion oder -vergiftung leicht bis schwer ausgeprägt sein.

Lebensmittelvergiftung oder -infektion: Unterschiede

Im allgemeinen Sprachgebrauch werden die Begriffe "Lebensmittelinfektion" und "Lebensmittelvergiftung" häufig gleichbedeutend verwendet, da sich die Anzeichen beider Erkrankungen ähneln. Streng genommen gibt es jedoch Unterschiede.

Von einer Lebensmittelinfektion sprechen Fachleute, wenn Nahrungsmittel mit krank machenden Erregern wie Bakterien, Viren oder Parasiten kontaminiert sind, die sich im Magen-Darm-Trakt vermehren und dann Beschwerden auslösen.

Ein bekanntes Beispiel ist die Salmonelleninfektion, die häufiger nach dem Verzehr von rohen Eiern oder nicht ausreichend gegartem Fleisch auftritt. Auch Infektionen mit Bakterien wie Campylobacter, Escherichia coli oder Listerien kommen öfter vor, ebenso wie mit Noro- oder Rotaviren.

Bei einer Lebensmittelvergiftung entstehen die damit verbundenen Beschwerden nicht direkt durch Erreger, sondern durch deren Giftstoffe (Toxine). Toxinbildende Erreger – zum Beispiel Staphylokokken – können über verunreinigte Lebensmittel in den Körper gelangen und dort die Gifte absondern. Zudem ist es möglich, dass sich die Giftstoffe bereits direkt im Lebensmittel befinden. Darüber hinaus gibt es Nahrungsmittel, die (häufig in roher Form) von Natur aus giftige Stoffe enthalten – etwa bestimmte Pilze oder rohe grüne Bohnen.

Ein Beispiel für eine Lebensmittelvergiftung ist der sogenannte Botulismus: Dieser entsteht durch giftige Stoffwechselprodukte, die das Bakterium Clostridium botulinum ausscheidet. Botulismus kommt hierzulande sehr selten vor, kann aber gefährlich sein.

Fischvergiftung auch durch Algengift möglich

In subtropischen und tropischen Gefilden kommt die Erkrankung Ciguatera vor, eine bestimmte Form der Fischvergiftung. Sie entsteht durch von Algen freigesetzte Giftstoffe, die von Fischen aufgenommen werden. Für die Fische sind die Toxine ungefährlich. Verzehrt der Mensch jedoch einen kontaminierten Fisch, kann dies zu Beschwerden führen.

Lebensmittelvergiftungen und -infektionen entstehen besonders häufig durch tierische Nahrungsmittel wie:

  • rohes oder schlecht durchgegartes Fleisch, rohe Wurstwaren
  • rohen Fisch
  • Eier/Eierspeisen
  • Rohmilch(-produkte)

Bei unzureichender Küchenhygiene kann es zudem passieren, dass Erreger bei der Zubereitung von befallenen Lebensmitteln wie etwa rohem Fleisch auf andere Nahrungsmittel übertragen werden. Insbesondere bei Reisen in bestimmten Ländern können auch kontaminiertes Trinkwasser sowie Obst und Gemüse eine Infektionsquelle sein.

Anzeichen: Wie äußert sich eine Lebensmittelvergiftung?

Typische Anzeichen einer Lebensmittelvergiftung oder -infektion sind:

Welche Anzeichen genau auftreten und wie stark sie ausgeprägt sind, hängt unter anderem vom jeweiligen Erreger und von der Schwere der Infektion/Vergiftung ab. Möglich sind diverse weitere Symptome wie etwa:

  • Fieber, eventuell mit Schüttelfrost
  • Blut oder Schleim im Stuhl
  • Kopfschmerzen
  • Herz-Kreislauf-Probleme
  • Schwindel
  • Gliederschmerzen
  • in schweren Fällen neurologische Beschwerden wie Schluckstörungen, Doppelbilder (zum Beispiel bei Botulismus)

Erste Anzeichen teils mit Verzögerung

Wenn Bakterien oder Viren eine Lebensmittelvergiftung oder -infektion auslösen, treten die ersten Anzeichen nicht selten mit zeitlicher Verzögerung auf. Denn die Erreger vermehren sich zunächst im Körper. Erst, wenn sie in größerer Zahl vorhanden sind, kommt es zu typischen Beschwerden.

Die Zeitspanne zwischen Infektion und ersten Anzeichen bezeichnen Fachleute als Inkubationszeit. Wie lang sie ist, ist unter anderem vom jeweiligen Erreger abhängig: Mitunter beträgt sie nur wenige Stunden – es kann aber auch mehrere Tage dauern, bis erste Symptome zu spüren sind. Wie lang die Inkubationszeit bei einer Lebensmittelvergiftung sein kann, lesen Sie im Artikel "Lebensmittelvergiftung – wie schnell sich erste Symptome zeigen".

Wenn ein Lebensmittel bei der Nahrungsaufnahme bereits Bakteriengifte enthält, können die ersten Anzeichen einer Lebensmittelvergiftung schon kurze Zeit nach dem Essen auftreten.

Anzeichen einer Lebensmittelvergiftung: Was tun?

Ob und wie eine Lebensmittelvergiftung oder-infektion ärztlich behandelt werden muss, ist vom genauen Auslöser, der Schwere der Infektion und vom Allgemeinzustand der Person abhängig. Antibiotika sind nur bei bestimmten Erregern sinnvoll.

In vielen Fällen klingt eine Lebensmittelvergiftung oder -infektion von selbst wieder ab. Es sind jedoch auch schwere bis lebensbedrohliche Verläufe möglich, die behandelt werden müssen. Daher sollen Betroffene mit starken und/oder anhaltenden Beschwerden ärztlichen Rat suchen. Bei Anzeichen für einen schweren Verlauf kann eine Behandlung im Krankenhaus nötig sein. Mehr dazu lesen Sie hier.

Vor allem bei kleinen Kindern, Menschen mit Vorerkrankungen, Immungeschwächten, Schwangeren oder älteren Menschen kann die Erkrankung einen schweren Verlauf nehmen. Daher sollten sie gegebenenfalls auch bei milderen Symptomen frühzeitig ärztlich untersucht werden.

Durch Erbrechen und Durchfall verliert der Körper viel Flüssigkeit und Elektrolyte, sodass er rasch austrocknen kann. Das kann vor allem für Kinder, ältere Personen und immungeschwächte Menschen gefährlich sein. Wichtig ist daher, ausreichend zu trinken. Gut geeignet sind Wasser und Kräutertee. Bei starken Beschwerden kann eine Elektrolytlösung aus der Apotheke helfen. Diese enthält Salze, Zucker und Mineralstoffe in einem bestimmten Mischverhältnis.

Mittel gegen Durchfall sollten erkrankte Personen nicht eigenmächtig, sondern nur auf ärztlichen Rat hin einnehmen. Denn Durchfall und Erbrechen sind Mechanismen des Körpers, um die Erreger rasch loszuwerden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • "Lebensmittelinfektion". Online-Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: www.infektionsschutz.de (Abrufdatum: 21.6.2024)
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