Lebensmittelvergiftung: Wie schnell sich erste Symptome zeigen

Eine Lebensmittelvergiftung oder -infektion zeigt sich eher selten unmittelbar nach dem Essen. Wie schnell es geht, ist vor allem vom Erreger abhängig.

Wenn Speisen mit Keimen oder deren Giftstoffen verunreinigt sind, kann rasch eine Lebensmittelvergiftung oder -infektion entstehen. Oft sind tierische Lebensmittel die Auslöser – zum Beispiel rohe Wurstwaren, unzureichend durchgegartes Fleisch oder Eierspeisen. Aber auch Salat, Wasser oder Obst und Gemüse können kontaminiert sein.

Typische Anzeichen einer Lebensmittelvergiftung oder -infektion sind Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Überdies sind viele weitere Beschwerden möglich. Wie schnell die Symptome nach dem Verzehr eines befallenen Lebensmittels auftreten, ist unterschiedlich. Es können wenige Stunden, einige Tage oder selten sogar Wochen vergehen. Bei einem längeren Zeitraum bringt die erkrankte Person die Beschwerden möglicherweise zunächst gar nicht mit dem Essen in Verbindung.

• Schwere Symptome möglich: Anzeichen einer Lebensmittelvergiftung

Inkubationszeit variiert je nach Erreger

Die Zeitspanne von der Infektion/Vergiftung bis zum Auftreten der ersten Symptome bezeichnen Fachleute als Inkubationszeit. Wie schnell nach dem Essen Symptome auftreten – also die Länge der Inkubationszeit –, hängt vor allem davon ab, welcher Erreger dahintersteckt.

Ebenso kann eine Rolle spielen, ob es sich um eine Lebensmittelinfektion oder um eine Vergiftung handelt. Denn auch wenn sich die Symptome stark ähneln, gibt es zwischen beiden Erkrankungen streng genommen einen Unterschied.

Was ist eine Lebensmittelvergiftung, was eine -infektion?

Im allgemeinen Sprachgebrauch werden die Begriffe "Lebensmittelinfektion" und "Lebensmittelvergiftung" häufig gleichbedeutend verwendet, da sich die Anzeichen beider Erkrankungen ähneln. Sie unterscheiden sich jedoch in ihrer Entstehung:

• Eine Lebensmittelinfektion bildet sich durch Erreger wie Bakterien oder Viren, die sich in einer Speise befinden.
• Von einer Vergiftung sprechen Fachleute hingegen, wenn Beschwerden nicht direkt durch Erreger, sondern durch deren Giftstoffe (Toxine) hervorgerufen werden. Auch bestimmte Algen sondern Giftstoffe ab, die in tropischen und subtropischen Gefilden eine Fischvergiftung auslösen können.

Bis sich eine Lebensmittelinfektion nach dem Essen zeigt, vergeht in der Regel etwas Zeit. Der Grund: Die Erreger vermehren sich im Magen-Darm-Trakt. Erst, wenn sie in größerer Zahl vorhanden sind, kommt es zu typischen Symptomen. Je nach Erreger kann dies relativ rasch, aber auch langsamer passieren.

Bei einer Lebensmittelvergiftung kann die Inkubationszeit in bestimmten Fällen sehr kurz sein: Enthält eine Speise bei der Nahrungsaufnahme bereits Bakteriengifte, zeigen sich die ersten Anzeichen oft rasch nach dem Essen. Bilden die Keime ihr Gift erst im Körper, kann es hingegen länger dauern.

Inkubationszeit bei Lebensmittelvergiftung: Beispiele

Wie schnell es geht, bis ein bestimmter Erreger zu Symptomen einer Lebensmittelvergiftung oder -infektion führt, zeigen einige Beispiele:

• Campylobacter (Bakterien): Inkubationszeit 2-5 Tage
• Clostridium botulinum (Bakterien, Auslöser von Botulismus): Inkubationszeit mehrere Stunden bis zu 3 Tage
• Enterohämorrhagische Escherichia Coli (EHEC, Bakterien): Inkubationszeit 2-10 Tage
• Listerien (Bakterien): Inkubationszeit wenige Stunden bis zu 6 Tage (bei Beschwerden im Magen-Darm- Bereich)
• Noroviren: Inkubationszeit 6-50 Stunden
• Rotaviren: Inkubationszeit 1-3 Tage
• Salmonellen (Bakterien): Inkubationszeit 5-72 Stunden
• Staphylokokken (Bakterien): Inkubationszeit 2-6 Stunden

In Einzelfällen können diese Angaben abweichen.

Fazit: Wie schnell kommt es zu Beschwerden?

Wie lange die Inkubationszeit bei einer Lebensmittelvergiftung oder -infektion ist, hängt vor allem vom auslösenden Erreger ab. Je nach Ursache kann es wenige Stunden bis hin zu Wochen dauern, bis Symptome auftreten.