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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Leberzirrhose-Symptome Ist auch Geruch aus dem Mund ein Warnsignal?
Eine Leberzirrhose äußert sich durch vielfältige Symptome. Wenn der Atem plötzlich nach roher Leber riecht, ist aber meist eine andere Lebererkrankung der Grund. Hier erfahren Sie, welche – und was dann zu tun ist.
Geruch aus dem Mund kann zahlreiche Ursachen haben – die meisten davon sind harmlos. Anders verhält es sich beim sogenannten Foetor hepaticus, wörtlich übersetzt "Gestank der Leber". So nennen Fachleute einen süßlichen Atemgeruch, der an rohe Leber oder Lehmerde erinnert und auf eine schwere Lebererkrankung hinweist.
Allerdings nicht auf eine Leberzirrhose, sondern vielmehr auf ein akutes Leberversagen. Anders als die Zirrhose, bei der die Leber durch wiederholte Strapazen wie Alkohol oder eine chronische Infektion langsam vernarbt, tritt das akute Leberversagen plötzlich auf: Die zuvor gesunde Leber geht binnen weniger Tage bis Wochen zugrunde.
Wenn die Leber ihre Aufgabe nicht mehr erfüllen kann, hat das verheerende Folgen für den gesamten Organismus. Diese zeigen sich beim Leberversagen deutlich früher als bei einer Leberzirrhose, die erst im fortgeschrittenen Stadium Symptome verursacht.
Der Geruch aus dem Mund ist nur ein mögliches Anzeichen für ein Leberversagen. Weitere Symptome sind:
- Bewusstseinsstörungen wie Verwirrtheit, Benommenheit und Schläfrigkeit bis hin zum Koma
- Gelbsucht (Ikterus)
- starkes, grobes Zittern in den Händen
Wer diese Beschwerden entwickelt, benötigt dringend ärztliche Hilfe und muss schnellstmöglich ins Krankenhaus. Wie bei den meisten Erkrankungen gilt: Je früher die Ursache erkannt und behandelt wird, umso besser ist die Überlebenschance.
Wie kommt es zum Leberversagen?
Ein akutes Leberversagen kann sich durch unterschiedliche Einflüsse entwickeln, die der Leber binnen kurzer Zeit verheerende Schäden zufügen.
Manchmal sind giftige Stoffe die Ursache, etwa aus Knollenblätterpilzen oder Medikamenten, die in zu hoher Dosis eingenommen wurden. Auch eine Infektion mit Hepatitis-Viren ist ein möglicher Auslöser.
Insgesamt kommt das akute Leberversagen aber äußerst selten vor – weitaus seltener als eine Leberzirrhose: Hierzulande treten nur etwa 200 Fälle pro Jahr auf. Von einer Leberzirrhose hingegen sind aktuell etwa 300.000 bis 400.000 Menschen in Deutschland betroffen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 22.4.2022)
- Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 22.4.2022)
- Online-Informationen des öffentlichen Gesundheitsportals Österreichs: www.gesundheit.gv.at (Abrufdatum: 22.4.2022)
- Online-Informationen des Berufsverbandes Deutscher Internistinnen und Internisten: www.internisten-im-netz.de (Abrufdatum: 22.4.2022)
- Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Abrufdatum: 22.4.2022)
- Online-Informationen der MSD Manuals: www.msdmanuals.com (Abrufdatum: 22.4.2022)
- Online-Informationen des Vereins Deutsche Leberhilfe e. V.: www.leberhilfe.org (Abrufdatum: 22.4.2022)
- Herold, G.: Innere Medizin 2022. Eigenverlag, Köln 2021