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Lungenkrebs: Bluttest erkennt Tumor im Frühstadium – Hoffnung nach Studie


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Revolution in der Früherkennung
Neuer Test erkennt Lungenkrebs im Frühstadium


Aktualisiert am 16.06.2022Lesedauer: 3 Min.
Blutabnahme am Finger einer Patientin. Mithilfe eines einfachen Bluttests ist es Forschern gelungen, eine bestimmte Lungenkrebsart im frühen Stadium zu entdecken.Vergrößern des Bildes
Mithilfe eines Bluttests ist es Forschern gelungen, eine bestimmte Lungenkrebsart im frühen Stadium zu entdecken. (Quelle: Numberone9018/getty-images-bilder)
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Eine Studie weckt Hoffnungen: Ein einziger Tropfen Blut reicht aus, um Lungenkrebs im Frühstadium zu erkennen. Das Verfahren könnte die Krebsdiagnostik revolutionieren und helfen, die hohe Sterberate zu senken.

Um die Überlebenschancen bei Lungenkrebs zu verbessern, ist eine frühzeitige Diagnose wichtig. Im Gegensatz zu anderen Krebserkrankungen gibt es bei Lungenkrebs jedoch noch keine effektiven Früherkennungsprogramme (Screenings), mit denen sich Tumore im Frühstadium in großem Maßstab erkennen lassen.

Bildgebende Verfahren wie die Computertomografie (CT) erkennen zwar auch kleinere Tumore, doch das Verfahren ist zu aufwendig und teuer, um es in größerem Umfang einzusetzen. Infolge später Diagnosen sind die Heilungschancen bei Lungenkrebs niedrig. Fünf Jahre nach der Diagnose leben nur noch 15 Prozent der männlichen und 21 Prozent der weiblichen Patienten.

Der neue Früherkennungstest, den Forscher am People's Hospital in Peking entwickelt haben, könnte helfen, die hohe Mortalität (Sterblichkeit) bei Lungenkrebs zu senken. Bis zu einer möglichen Zulassung des Verfahrens ist es aber noch ein weiter Weg.

Diagnosesicherheit liegt bei mehr als 90 Prozent

Unter der Leitung von Guangxi Wang analysierten die Pekinger Forscher Tumore von Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs im Frühstadium. Hierbei handelt es sich um eine Form von Lungenkrebs, die sowohl Raucher als auch Nichtraucher betreffen kann.

Im ersten Schritt der Studie führten die Wissenschaftler eine sogenannte RNA-Sequenzierung in einer Gruppe von Lungenkrebspatienten durch. Sie suchten nach speziellen Markern im Blut und stellten dabei auffällige Veränderungen im Fettstoffwechsel der Tumore fest.

Mithilfe eines speziellen Algorithmus und Massenspektrometrie (Verfahren zur Messung von Molekül-Masse) identifizierten sie neun Fette, die typisch für Lungentumore waren. Auf dieser Basis entwickelten sie einen Bluttest zur Früherkennung von Lungenkrebs und setzten ihn an einer Gruppe von 1.036 Teilnehmern ein, die sich in einem Pekinger Krankenhaus einer Routineuntersuchung unterzogen hatten.

Das Ergebnis: Mit einer Sicherheit von über 90 Prozent konnte der Bluttest diejenigen Patienten herausfiltern, die einen Lungentumor im Frühstadium hatten. Die Forscher hoffen, aus dem Verfahren groß angelegte Bevölkerungsscreenings entwickeln zu können, insbesondere für Risikogruppen wie Raucher.

Welche Bedeutung hat die Studie aus China?

Ob Lipiduntersuchungen im Blut als Früherkennungstest für eine breite Bevölkerung oder eine bestimmte Risikogruppe wie Raucher geeignet ist, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nicht sagen.

"Eine Studie wie diese ist nur der erste Schritt auf dem Weg dahin", sagt Dr. Susanne Weg-Remers, Leiterin des Krebsinformationsdienstes (KID) am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg. Um sicher zu gehen, dass Lungenkrebspatienten einen Nutzen von dem Verfahren haben und die Sterblichkeit verringert werde, müssten weitere Studien mit einer größeren Teilnehmerzahl erfolgen.

Eine schnelle Zulassung des Bluttests zur Krebsfrüherkennung und Aufnahme in den Leistungskatalog der Krankenkassen hält die Medizinerin daher für unwahrscheinlich. Auch wenn alles gut verlaufe, erstrecke sich ein solcher Prozess meist über etliche Jahre.

"Liquid Biopsy": Zukunftsweisend, aber noch unausgereift

Fachleute bezeichnen bestimmte Bluttests zur Krebsfrüherkennung als "Liquid Biopsy", zu Deutsch "flüssige Biopsie". Sie sind aktuell ein wichtiges Thema der Forschung.

Manche Tests versuchen nur eine bestimmte Krebsart nachweisen, andere gleich mehrere Tumorarten. Einige Verfahren zeigen eine gute diagnostische Trefferquote und sind etwa zur Verlaufskontrolle geeignet, wenn schon ein Tumor bekannt ist und behandelt wird. Manche dagegen zeigen vermehrt "falsch positive" Testergebnisse oder Erkrankungen in einem sehr frühen Stadium bleiben unentdeckt.

Aus diesem Grund gibt es bislang noch keinen Test, der für ein allgemeines Screening zur Krebsfrüherkennung eingesetzt werden kann. Dennoch ist "Liquid Biopsy" richtungsweisend für die Krebsdiagnostik der Zukunft. "Die Ergebnisse sind vielversprechend und es ist auf jeden Fall lohnenswert, die Ansätze weiter zu verfolgen", sagt Weg-Remers. Ob ein Test die Chance habe, es in das gesetzliche Krebsfrüherkennungsprogramm zu schaffen, lasse sich derzeit jedoch nicht beurteilen.

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  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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