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Schweinegrippe-Virus G4 aus China: Weitere Pandemie? Alle bekannten Infos


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Droht eine weitere Pandemie?
Neues G4-Virus: Das ist bisher bekannt


Aktualisiert am 03.07.2020Lesedauer: 2 Min.
Virologie: In China ist ein neuer Erreger der Schweinegrippe aufgetaucht.Vergrößern des Bildes
Virologie: In China ist ein neuer Erreger der Schweinegrippe aufgetaucht. (Quelle: gevende/getty-images-bilder)

In China haben Wissenschaftler einen neuen Schweinegrippe-Erreger entdeckt. Das sogenannte G4-Virus ist bereits auf Menschen übergegangen. Gibt es bald eine neue Pandemie?

Am 29. Juni haben chinesische Forscher in der US-Fachzeitschrift "PNAS" einen Artikel zur neu entdeckten Schweinegrippe veröffentlicht. Seitdem kommen immer mehr Fragen auf. Ein Überblick zu den bisherigen Erkenntnissen.

Was ist das für ein neues Virus?

Das in China gefundene Virus trägt den Namen G4 EA H1N1 oder kurz G4. Es stammt vom Influenzavirus H1N1, das als Schweinegrippe-Virus bekannt ist. Das G4-Virus ist kein Coronavirus, sondern ein Grippevirus. Es kommt vor allem bei Schweinen vor, kann aber chinesischen Forschern zufolge auch Menschen infizieren.

Das Schweinegrippe-Virus H1N1 löste 2009 eine Pandemie mit weltweit rund 18.500 Toten aus. Schweine gelten als Überträger von Grippeviren, weil sie sich mit Influenzaviren sowohl von Vögeln als auch von Menschen anstecken können.

Wo wurde das Virus entdeckt?

Chinesische Forscher entdeckten das Influenza-Virus G4 im Rahmen einer Studie, in welcher von 2011 bis 2018 30.000 Nasenabstriche von Schweinen in chinesischen Schlachthöfen genommen wurden.

179 verschiedene Schweinegrippe-Viren wurden dabei nachgewiesen. In weiteren Tests fanden die Studienleiter heraus, dass vor allem das Virus G4 hochinfektiös ist. Dieses kann sich in menschlichen Zellen vermehren. Nach Versuchen an Frettchen schlussfolgerten die Forscher, dass das Virus auch heftige Symptome beim Menschen auslösen kann.

Auf Schlachthöfen in zehn chinesischen Provinzen ist das G4-Virus inzwischen dominant. Nun ist bekannt geworden, dass bereits chinesische Schweinehalter mit dem G4-Virus infiziert waren. Dazu wurden in einer Studie 338 Blutproben von Arbeitern in 15 Schweinefarmen genommen, sowie 230 Blutproben von Menschen, die in der Nähe der Betriebe wohnen.

Durch Antikörpertests fanden die Wissenschaftler heraus, dass sich 10,4 Prozent der Mitarbeiter mit G4 angesteckt hatten. Darunter viele junge Menschen im Alter zwischen 18 und 35 Jahren.

Wie wird das Virus übertragen?

Das G4-Virus ist ein zoonotischer Krankheitserreger, das bedeutet, es kann zwischen Tieren und Menschen übertragen werden. Nach bisherigem Kenntnisstand sind Schweine die Hauptüberträger, die auch Menschen infizieren können.

Die größte Sorge der Wissenschaftler ist, dass das Virus von Mensch zu Mensch übertragen werden könnte. Denn G4 besitze "alle wesentlichen Eigenschaften, um Menschen infizieren zu können", schreiben die Forscher in ihrem Artikel. Dafür gibt es bislang aber keinen Nachweis.

Ist das Virus für Menschen gefährlich?

Bisher konnte noch keine krankmachende Wirkung einer G4-Infektion bei Menschen beobachtet werden. Dies könnte sich laut Experten aber noch ändern.

Bin ich immun, wenn ich schon eine Grippe hatte?

Die Tests der chinesischen Forscher zeigten, dass jegliche Immunität, die Menschen durch die saisonale Grippe gewinnen, keinen Schutz vor G4 bietet.

Könnte das G4-Virus eine neue Pandemie auslösen?

Eine Pandemie entsteht erst dann, wenn sich Viren gut vermehren und rasant ausbreiten können. Ob sich von dem G4-Virus ausgehend eine Pandemie entwickelt, bleibt unklar. Experten der China Agricultural University in Peking erklärten aber am 29. Juni, es bestehe erhöhte Gefahr für ein neues Pandemie-Virus. Das G4-Virus könnte sich besser an den Menschen anpassen und dann vermehrt ausbreiten.

Die Wissenschaftler empfehlen daher dringend, die Verbreitung des Virus bei Schweinen und Menschen engmaschig zu kontrollieren.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • ÄrzteZeitung
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP
  • Eigene Recherche
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