Erstmals wieder Steigerung der Infektionen Tuberkuloserisiko in Städten höher als auf dem Land
Die Infektionskrankheit Tuberkulose tritt in Deutschlands Ballungsräumen häufiger auf, als in ländlichen Gebieten. Wie hoch die Gefahr einer Ansteckung ist und warum die Infektionen wieder steigen, lesen Sie hier.
Das Risiko einer Erkrankung an Tuberkulose ist in deutschen Städten höher als auf dem Land. In Ballungsräumen sei die Gefahr, sich mit der Krankheit zu infizieren, 1,7 mal höher, teilte das Leibniz-Insitut für Länderkunde mit. Mit 418 Neuerkrankungen lag Berlin 2017 auf dem Spitzenplatz, gefolgt von Hamburg (234), München (123), Köln (105) und Frankfurt am Main (99).
Tuberkulose ist eine Tröpfcheninfektion, die meist von Menschen ausgeht, die an einer offenen Lungentuberkulose erkrankt sind.
Leichte Steigerung der Erkrankungen seit 2015
Das höchste Risiko einer Infektion haben Migranten und Asylsuchende, teilt das Leibniz-Institut mit. Die meisten der gemeldeten Neuerkrankungen in den vergangenen Jahren wurden bei Untersuchungen in Erstaufnahmeeinrichtungen festgestellt. Die Betroffenen infizierten sich allerdings oft bereits in ihrem Heimatland. Bei deutschen Staatsangehörigen erkranken am häufigsten Alkohol- oder Drogenabhängige und sozial benachteiligte sowie ältere Menschen.
Tuberkulose ist in Deutschland durch gestiegene Hygiene selten geworden und spielt als Todesursache kaum noch eine Rolle. Pro 100.000 Einwohner infizierten sich 2017 im Schnitt 6,7 Menschen neu mit den Bakterien. Durch die Migration stiegen die Zahlen 2015 und 2016 erstmals seit langem wieder.
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Die Infektionskrankheit Tuberkulose wird durch Bakterien hervorgerufen, die meist die Lunge befallen. In Deutschland muss jede Erkrankung dem Gesundheitsamt gemeldet werden. Weltweit sterben laut Weltgesundheitsorganisation jedes Jahr 1,3 Millionen Menschen an der Krankheit.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Nachrichtenagentur AFP