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Moderate Trinker haben ein geringeres Demenzrisiko


Studie
Moderate Trinker haben ein geringeres Demenzrisiko

Von afp
Aktualisiert am 01.11.2021Lesedauer: 3 Min.
Prost: Ein hoher Alkoholkonsum kann Leberschäden und Krebs begünstigen.Vergrößern des Bildes
Prost: Ein hoher Alkoholkonsum kann Leberschäden und Krebs begünstigen. (Quelle: Skata/imago-images-bilder)
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Leben Abstinenzler immer gesünder? Eine neue Studie zeigt: Wer gelegentlich Bier und Co. zuspricht, erkrankt weniger wahrscheinlich an Demenz. Bei einer Spirituose ist der Effekt besonders groß.

Menschen, die jahrzehntelang keinen Tropfen Alkohol anrühren, haben laut einer Studie ein deutlich höheres Risiko, im Alter an Demenz zu erkranken, als moderate Trinker. Die Wahrscheinlichkeit, dass langjährige Abstinenzler Alzheimer oder andere Formen der Demenz bekommen, sei rund 50 Prozent höher als bei Menschen mit einem mäßigen Alkoholkonsum, heißt es in einer Studie, die im Medizin-Fachblatt "BMJ" veröffentlicht wurde.

Wie belastbar ist die Studie?

Die Untersuchung beruht auf der Auswertung medizinischer Daten von mehr als 9.000 britischen Staatsbediensteten und ist weniger genau als medizinische Studien, wie sie für die Einführung neuer Medikamente erstellt werden. Außerdem war die Zahl der ausgewerteten Fälle relativ gering.

Dennoch sei das Ergebnis der Studie belastbar, kommentiert Savil Yasar von der renommierten Johns Hopkins School of Medicine in der US-Metropole Baltimore, der nicht an der Studie beteiligt war. Die Medizin solle auf Grundlage dieser Erkenntnisse "die mögliche schützende Wirkung von leichtem bis moderatem Alkoholkonsum" hinsichtlich Demenz in Betracht ziehen, rät der Experte.

Weintrinker schnitten am besten ab

Die Forscher unter der Leitung von Séverine Sabia von Frankreichs Nationalem Institut für Gesundheit und medizinische Forschung legen in der Studie außerdem dar, dass unter den moderaten Trinkern Weintrinker das geringere Risiko für Demenz hätten als Konsumenten von Bier oder hochprozentigem Alkohol.

Als leichtes bis moderates Trinken gilt der Studie zufolge für Menschen mittleren Alters der Konsum von einer bis 14 Einheiten Alkohol pro Woche. 14 Einheiten entsprechen wiederum sechs mittelgroßen Gläsern Wein à 175 Millilitern mit einem Alkoholgehalt von 13 Prozent oder sechs Gläsern mit rund einem halben Liter Bier mit vier Prozent Alkoholgehalt oder 14 Gläsern Hochprozentiges à 25 Milliliter mit einem Alkoholgehalt von 40 Prozent.

Wann Alkoholkonsum schädlich wird, erfahren Sie hier.

Die Studie untersucht nicht die Gründe für die offenbar positive Wirkung moderaten Alkoholkonsums für das Gehirn. Sie enthält aber Hinweise auf Erklärungsansätze. Abstinenzler hätten ein höheres Risiko für Herzerkrankungen und Diabetes, schrieben Sabia und ihr Team. Außerdem hätten frühere Studien Hinweise auf eine schützende Wirkung von in Wein enthaltenen Polyphenolen auf Nervenstrukturen und Blutgefäße ergeben.

Eine an der Studie beteiligte Wissenschaftlerin gab zu bedenken, dass lediglich Daten von Menschen ab einem mittleren Alter ausgewertet worden seien. Möglicherweise hätten die Abstinenzler aber Phasen starken Alkoholkonsums hinter sich, die Jahrzehnte später zur Demenz beigetragen hätten.

"Künftige Studien müssen die Trinkgewohnheiten während des ganzen Lebens untersuchen und das wird dabei helfen, mehr Licht in das Verhältnis zwischen Alkohol und Demenz zu bringen", sagt die Leiterin des Alzheimer-Forschungszentrums von Großbritannien, Sara Imarisio, dem Science Media Centre.

Hoher Alkoholkonsum begünstigt Demenz

Starkes Trinken lässt der Studie zufolge das Demenz-Risiko deutlich steigen – und zwar um 17 Prozent je sieben zusätzlichen Alkoholeinheiten pro Woche.

Die Studienautoren warnten, ihre Ergebnisse sollten Abstinenzler nicht zum Alkoholtrinken verleiten – "angesichts der bekannten schädlichen Auswirkungen von Alkoholkonsum auf bei Sterblichkeit, neuropsychiatrischen Störungen, Leberzirrhose und Krebs". Auch Yasar kommentiert, nicht nur die Wirkung des Alkohol auf das Gehirn, sondern auch mögliche Risiken wie Leberschäden und Krebs müssten berücksichtigt werden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • AFP
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