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Hochansteckende Infektionskrankheit
Masernwelle in Köln

t-online, Larissa Koch

29.05.2018Lesedauer: 2 Min.
Junge mit MasernVergrößern des Bildes
Masern: Die Infektionskrankheit ist keineswegs harmlos, sondern sie kann tödlich enden. (Quelle: LeventKonuk/getty-images-bilder)
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In Köln sind Masern ausgebrochen. Wie das Gesundheitsamt der Stadt t-online.de sagte, sind es inzwischen 74 Fälle. Dies sei die höchste Fallzahl seit 16 Jahren. Die hochansteckende Infektionskrankheit muss von den Ärzten an die örtlichen Gesundheitsbehörden gemeldet werden. Weitere Fälle sind zu erwarten.

Masernviren werden über Tröpfcheninfektion beim Sprechen, Husten oder Niesen über die Luft weiter getragen. Die Symptome ähneln zunächst stark einem Erkältungsinfekt, dabei kann die Infektion tödlich ausgehen.

Wie die Pressesprecherin des Robert Koch-Instituts, Susanne Glasmacher, t-online.de sagte, handelt es sich in Köln "um einen klassischen Ausbruch". Wie sich die Situation in den kommenden Tagen und Wochen entwickele und ob auch andere Bundesländer mit Ausbrüchen rechnen müssten, sei noch nicht absehbar. Masern seien jedoch sehr ansteckend, betont Glasmacher: "Wer in einen Raum geht, in dem kurz vorher ein Masernkranker war, der steckt sich mit fast hundertprozentiger Sicherheit an. Und wer sich ansteckt, erkrankt auch."

Das Gfährliche an dem Virus sei, dass dieses auch bis in das Gehirn wandere und dort Entzündungen auslösen könne. Dies könne akut passieren oder auch Jahre später: "Und dann endet das tödlich", warnt die RKI-Sprecherin.

Einer von 1.000 Masernpatienten stirbt

Zudem schwächt der Erreger das Immunsystem, ergänzt Glasmacher: "Dadurch haben es wiederum andere Erreger leichter." Es komme deshalb bei Maserninfizierten in der Folge häufiger etwa zu Mittelohr- oder Lungenentzündungen. Rund ein Drittel der gemeldeten Fälle werde im Krankenhaus behandelt. "Einer von 1.000 Erkrankten stirbt", sagt die Sprecherin.

In den vergangenen Jahren hat es immer wieder Masernwellen in Europa und Deutschland mit Todesfällen gegeben.

Wirksamer Schutz nur durch Impfung

"Die Impflücken bei jungen Erwachsenen sind sehr groß", warnt Glasmacher. Die Ständige Impfkommission (STIKO) am RKI empfehle deshalb seit Jahren, dass vor allem Menschen, die nach 1970 geboren sind, ihren Impfstatus überprüfen sollten.

Um eine sogenannte Herdenimmunität herzustellen, müssen nicht nur möglichst alle geimpft werden, sondern die Schutzimpfung muss zwei Mal erfolgen. Nach Angaben des RKI erreicht die Impfeffektivität nach der zweimaligen Masernimpfung bis zu 99 Prozent. Das heißt, wer geimpft ist, trägt nur noch ein sehr geringes Risiko, sich dennoch zu infizieren. Experten kritisieren immer wieder, dass hierzulande zu wenige Menschen gegen Masern geimpft sind. Weitere Informationen erhalten Sie hier.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut empfiehlt auch nicht geimpften Erwachsenen, die nach 1970 geboren wurden, eine Schutzimpfung nachzuholen. Dies gilt vor allem, wenn Kontakt zu Masernpatienten besteht. Die Impfung solle möglichst innerhalb von drei Tagen nach dem Kontakt durchgeführt werden. Alle, die keine Impfung durchgeführt haben und hingegen vor 1970 geboren wurden, haben demnach höchstwahrscheinlich bereits Masern durchgemacht. Wer einmal Masern hatte, gilt als immun.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Gesundheitsamt der Stadt Köln
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