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Zu wenig Kinder in Deutschland sind gegen Masern geimpft


Zweite Impfung entscheidend
Zu wenig Kinder in Deutschland sind gegen Masern geimpft

Von afp
19.04.2018Lesedauer: 2 Min.
Mutter mit Baby mit Pusteln auf ArmVergrößern des Bildes
Krankes Baby: Bei Masernfällen können die Behörden auch ungeimpfte Kinder vom Besuch der Kita oder Schule ausschließen. (Quelle: South_agency/getty-images-bilder)
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In Deutschland werden nach wie vor zu wenige Kinder gegen Masern geimpft – trotz schärferer Gesetze. Zwar erreichten im Jahr 2016 erstmals alle Bundesländer bei der ersten Masernimpfung die Impfquote von 95 Prozent. Bei der entscheidenden zweiten Masernimpfung stieg die bundesweite Impfquote allerdings nur geringfügig auf 92,9 Prozent – und ist damit immer noch zu niedrig.

"Es ist verantwortungslos, Kinder nicht gegen Masern impfen zu lassen oder eigene Impflücken hinzunehmen", erklärt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Nötig sei bundesweit eine Impfquote von 95 Prozent für die zweite Masernimpfung, damit die ansteckende Viruserkrankung ausgerottet werde. Ärzteschaft, Schulen, Kitas, Betriebe, Behörden und die Eltern müssten noch besser zusammenarbeiten. "Niemand muss heute noch an Masern erkranken oder gar sterben", kritisiert Spahn.

Im Schnitt drei bis sieben Todesfälle pro Jahr

Dem Robert Koch-Institut (RKI) wurden für 2017 insgesamt 929 Masernerkrankungen übermittelt, fast dreimal mehr als die 325 Erkrankungen von 2016. Für die ersten zwölf Wochen in 2018 wurden der Behörde bereits 92 Krankheitsfälle gemeldet. "Eine Infektion mit Masernviren ist keineswegs harmlos", warnt RKI-Präsident Lothar Wieler. Etwa ein Viertel der Fälle müsse im Krankenhaus behandelt werden. Im Schnitt gebe es drei bis sieben Todesfälle pro Jahr aufgrund von Masern oder der Spätfolge SSPE, einer Entzündung des Gehirns.

Eigentlich sollte die Krankheit in Deutschland schon im Jahr 2015 ausgerottet sein, das war das erklärte Ziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Stattdessen kommt es immer wieder zu neuen Masernausbrüchen, weil zu wenige Menschen dagegen geimpft sind. Bei der vorerst letzten großen Masernwelle im Jahr 2015 wurden 2.500 Fälle registriert.

Bußgelder für Impfverweigerer

Als Konsequenz wurde ein Gesetz beschlossen, das den Impfschutz verbessern soll. Dazu gehören strengere Regeln für die Impfberatung vor dem Kitastart. So müssen Kitas Familien, welche die Impfberatung verweigern, den Gesundheitsämtern melden. Diese können in hartnäckigen Fällen auch Bußgelder verhängen. Bei Masernfällen können die Behörden auch ungeimpfte Kinder vom Besuch der Kita oder Schule ausschließen.

Die Ständige Impfkommission empfiehlt, die erste Masern- und Rötelnimpfung in Kombination im Alter von elf bis 14 Monaten und die zweite im zweiten Lebensjahr. Nach 1970 geborene Erwachsene, die nur eine oder noch keine Impfung erhielten, sollten einmal geimpft werden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • AFP
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