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Krätze-Symptome: Daran erkennen Sie die Hautkrankheit


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Krätze erkennen
Diese Symptome verursacht ein Befall mit Krätzmilben


Aktualisiert am 02.08.2024Lesedauer: 6 Min.
Frau im Bett kratzt sichVergrößern des Bildes
Frau im Bett kratzt sich: Das wichtigste Anzeichen für Krätze ist ein oft quälender Juckreiz, der sich nachts typischerweise verstärkt. (Quelle: Kiwis/getty-images-bilder)

Um Krätze erfolgreich behandeln zu können, muss man sie erst einmal erkennen. Lesen Sie hier, welche Symptome Krätze auslösen kann und was dahintersteckt.

Krätze (Fachbegriff: Skabies) ist eine Hautkrankheit, die durch den Befall mit winzigen Hautparasiten entsteht: den Krätzmilben. Die Symptome der Krätze können sehr unterschiedlich ausgeprägt sein: Das Krankheitsbild hängt davon ab, wie alt die betroffene Person ist, wie gut ihr Immunsystem funktioniert und wie stark der Milbenbefall ist.

Erste Anzeichen für Krätze: Meist schwer zu erkennen

An den befallenen Stellen erscheinen als erste Anzeichen für Krätze feine Linien auf der Haut. Die Linien sind leicht erhaben, kommaförmig oder geschlängelt und nur wenige (höchstens 10) Millimeter lang. Am Ende einer Linie bildet sich nach einiger Zeit mitunter ein kleines Bläschen.

Verantwortlich für diese Symptome sind die weiblichen Krätzmilben: Sobald sie begattet sind (was auf der Hautoberfläche geschieht), graben sich die Milbenweibchen in die oberen Hautschichten ein. Dort bohren sie direkt unter der Hautoberfläche Gänge, in denen sie ihre Eier ablegen und normalerweise ihr restliches Leben verbringen.

Die ersten Symptome bei Krätze zeigen also, wo die Milbengänge verlaufen (nämlich unter den Linien) und eventuell auch, wo die weibliche Krätzmilbe sitzt (nämlich in dem Bläschen am Ende einer Linie).

Bei gewöhnlicher Krätze sind die Gänge allerdings leicht zu übersehen, da dann meist nur wenige Krätzmilben gleichzeitig in der Haut leben. Gleiches gilt für die Parasiten selbst: Mit bloßem Auge sind nur weibliche Tiere so gerade noch als kleiner Punkt wahrnehmbar. Um Krätze sicher zu erkennen, ist es daher notwendig, die Haut mit einer Lupe gezielt abzusuchen.

Wichtiger Hinweis

Wer Krätzmilben hat, kann die Parasiten sofort weitergeben – also schon bevor erste Symptome für Krätze auftreten. Lesen Sie hierzu auch, wie es bei Krätze zur Ansteckung kommt und wie lange Betroffene ansteckend sind.

Typische Symptome bei Krätze: Juckreiz und Ausschlag

Solange der Befall mit Krätzmilben keine weiteren Symptome hervorruft, bleibt er meist unbemerkt. Somit nehmen die Betroffenen in der Regel die typischen Beschwerden von Krätze als erste Symptome wahr: Juckreiz und Hautausschlag. Beides entsteht infolge einer allergischen Reaktion des Körpers auf die Milben, ihre Eier und ihren Kot.

Bis es so weit ist, kann jedoch einige Zeit vergehen: Beim ersten Befall mit Krätzmilben treten Juckreiz und Ausschlag erst zwei bis fünf Wochen nach der Ansteckung auf. Wer zuvor schon einmal Krätze hatte, entwickelt die Symptome hingegen deutlich früher.

Häufig machen ein Brennen und Jucken der Haut bei Krätze den spürbaren Anfang. Der hartnäckige, oft quälende Juckreiz verstärkt sich nachts (durch die Bettwärme). Für gewöhnlich ist er besonders ausgeprägt, wo sich Krätzmilben in die Haut gegraben haben – doch auch Stellen ohne direkten Milbenbefall können jucken. In vielen Fällen weisen die von Krätze befallenen Bereiche deutliche Kratzspuren auf.

Gut zu wissen

Der starke Juckreiz ist in jedem Alter das wichtigste Symptom für Krätze.

Außerdem kann sich als sichtbares Anzeichen für Krätze ein Ausschlag entwickeln. Dieser besteht aus geröteten und erhabenen Knötchen, teils verkrustenden Bläschen und/oder einer Mischung aus beiden. Meist bleibt der Hautausschlag bei Krätze auf einzelne Bereiche begrenzt. Bei länger andauerndem Krätzmilbenbefall kann er sich jedoch großflächig ausbreiten.

Dass der Befall länger andauert, kann zum Beispiel an der falschen Behandlung liegen. So sind Juckreiz und Ausschlag bei Krätze leicht verwechselbar mit einer Kontaktallergie oder Neurodermitis – zumal die dann üblicherweise örtlich angewendeten Glukokortikoide ("Kortison") auch bei Krätze zunächst lindernd wirkt. (Wie man Krätze richtig behandelt, können Sie hier nachlesen.)

Mitunter verläuft Krätze auch ohne erkennbaren Ausschlag. Ein solcher Verlauf kommt vor allem bei Menschen vor, die sich immer besonders gründlich waschen und eincremen. Fachleute sprechen dann von einer gepflegten Skabies. Der Ausschlag fällt dabei kaum auf, weil durch die intensive Hautpflege noch weniger Krätzmilben auf und in der Haut sind als gewöhnlich. Der Juckreiz kann aber dennoch stark sein.

Krätzmilben bevorzugen bestimmte Hautstellen

Krätzmilben befallen bevorzugt Stellen, an denen die Haut besonders dünn ist: Dort können sie sich leichter eingraben. Zudem mögen es die Parasiten verhältnismäßig warm – wie etwa in Körperfalten, in denen Haut auf Haut liegt. Wo diese Bedingungen erfüllt sind, treten die Symptome von Krätze am häufigsten auf:

  • An der Hand zeigt sich Krätze meist in den Zwischenräumen der Finger und an der Innenseite der Handgelenke. (Mehr dazu können Sie hier nachlesen.)
  • Tritt Krätze am Fuß auf, sind am ehesten die Bereiche zwischen den Zehen, die Knöchelregion und die inneren Fußränder betroffen.
  • Weitere oft befallene Körperstellen sind Achselhöhle, Ellenbogen, Leistenregion, Knie, Gesäßfalte und bei Männern der Genitalbereich (worüber wir hier genauer informieren).
  • Gute Bedingungen finden Krätzmilben zudem im Bereich der Gürtellinie (vor allem um den Bauchnabel) und der Brustwarzen.

Alter ist bei Krätze mitentscheidend für die Symptome

Babys und Kleinkinder entwickeln in der Regel auffälligere Krätze-Symptome als Erwachsene, Jugendliche und ältere Kinder: Bei vielen von ihnen macht sich Krätze obendrein im Gesicht, am Kopf, am Hals sowie an Handflächen und Fußsohlen bemerkbar.

Auch bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem – etwa in hohem Alter – kann Krätze zusätzlich Symptome an sonst eher selten befallenen Stellen hervorrufen.

Dauer von Krätze: Wann verschwinden die Symptome?

Unbehandelt verläuft Krätze meist hartnäckig: Die Symptome können dann über Jahre oder gar dauerhaft bestehen bleiben (lesen Sie hierzu auch: Ist bei Krätze eine Spontanheilung möglich?). Doch mit den richtigen Arzneimitteln lassen sich die Krätzmilben abtöten, woraufhin der Juckreiz und die Hautveränderungen normalerweise innerhalb von sechs Wochen abklingen.

Gut zu wissen

Sobald alle Krätzmilben auf und in der Haut abgetötet sind, besteht keine Ansteckungsgefahr mehr. Eventuell noch vorhandene Symptome der Krätze – selbst Bläschen mit Flüssigkeit – sind nicht infektiös.

Mitunter gehen die Symptome der Krätze allerdings trotz Behandlung nicht weg oder kommen schon bald wieder. Ursache hierfür kann das Versagen oder die falsche Anwendung der eingesetzten Arzneimittel sein, aber auch eine erneute Ansteckung mit Krätzmilben – etwa

  • bei infizierten Kontaktpersonen, die nicht (ausreichend) gleichzeitig behandelt wurden, oder
  • über benutzte Wäschestücke oder sonstige Textilien, auf denen Milben zurückgeblieben sind.

Manche Betroffene haben auch nach erfolgreicher Beseitigung aller Krätzmilben noch länger juckende Hautveränderungen. Diese Symptome weisen auf ein postskabiöses Ekzem hin. Dessen Auslöser ist keine allergische Reaktion, sondern Hauttrockenheit oder die örtliche Behandlung der Krätze: Durch beides kann die Haut so gereizt sein, dass sie sich entzündlich verändert.

Schwere Symptome bei Krätze: Wann drohen Komplikationen?

Eine häufige Komplikation von Krätze entsteht durch Kratzen der juckenden Stellen: Kommt es dabei zu kleinen Hautverletzungen, kann sich die Haut zusätzlich mit Bakterien infizieren. Anzeichen für eine solche bakterielle Superinfektion ist eine gerötete und nässende Haut; mitunter bilden sich auch eitergefüllte Bläschen (Pusteln) und gelbliche Krusten. Dann ist womöglich eine Antibiotika-Behandlung notwendig, um weitere Komplikationen zu verhindern.

Eine deutlich seltenere Komplikation ist die Borkenkrätze (Fachbegriff: Scabies crustosa), bei der die Haut von bis zu mehreren Millionen Krätzmilben gleichzeitig befallen ist. Folglich handelt es sich um eine hochansteckende Form von Krätze, deren sichtbare Symptome besonders auffällig sind: Die Haut ist großflächig gerötet und mit dicken Schuppen und Krusten bedeckt.

Die Hautveränderungen betreffen vor allem Hände und Füße (mitsamt Handinnenflächen, Fußsohlen und Nägeln) sowie Handgelenke und Ellenbogen. Außerdem befällt die Borkenkrätze im Gegensatz zur gewöhnlichen Krätze oft auch Kopfhaut, Gesicht und Hals. Häufig ist die Haut zusätzlich mit Bakterien infiziert.

Ein anderes typisches Anzeichen für Krätze kann hingegen fehlen: Borkenkrätze verläuft meist – anders als die gewöhnliche Krätze – ohne Juckreiz. Grund ist die schwache Immunreaktion der Betroffenen auf den Milbenbefall: Borkenkrätze tritt hauptsächlich bei immungeschwächten oder älteren Menschen auf.

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Vor allem bei Babys, Kleinkindern und älteren Menschen kann eine weitere seltene Komplikation vorkommen: die Scabies nodosa, was knotige Krätze bedeutet. Die wichtigsten Symptome sind derbe, rundliche, 5 bis 20 Millimeter große Knoten, die manchmal Krätzmilben enthalten, sowie starker Juckreiz. Die Knoten finden sich meist in den Achseln, der Leistengegend, im Genitalbereich und rund um den After. Sie bilden sich oft erst Monate nach erfolgreichem Abtöten der Krätzmilben zurück.

Fazit: Das Wichtigste über die Symptome von Krätze in Kürze

Wer genau hinschaut, kann womöglich als erste Anzeichen für Krätze feine Linien auf der Haut erkennen: Diese zeigen die von den Krätzmilben unter der Hautoberfläche gegrabenen Gänge. Die meisten Betroffenen nehmen jedoch den für Krätze typischen starken Juckreiz und mitunter auch einen Hautausschlag als erste Symptome wahr. Befallen sind überwiegend die Stellen, an denen die Haut besonders dünn und verhältnismäßig warm ist.

Der Befall mit Krätzmilben kann jedoch auch ein untypisches Krankheitsbild verursachen: So zeigt sich Krätze mitunter an eher ungewöhnlichen Stellen (etwa bei geschwächtem Immunsystem) oder verläuft ohne sichtbaren Ausschlag (wie bei gepflegter Skabies) oder ohne Jucken (wie bei Borkenkrätze). Nach erfolgreicher Behandlung (wenn also alle Milben beseitigt sind) klingen die Symptome aber früher oder später wieder ab.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • "Symptoms of Scabies". Online-Informationen der Centers for Disease Control and Prevention (CDC): www.cdc.gov (Abrufdatum: 23.7.2024)
  • "Krätze (Skabies)". Online-Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): www.infektionsschutz.de (Stand: 7.6.2024)
  • "Skabies (Krätze)". Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Stand: 8.5.2024)
  • "Krätze (Skabies)". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Stand: 9.3.2022)
  • "Skabies (Krätze)". Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Stand: 9.12.2021)
  • "Skabies (Krätze)". Online-Informationen des öffentlichen Gesundheitsportals Österreichs: www.gesundheit.gv.at (Stand: 12.8.2019)
  • "Skabies (Krätze) – RKI-Ratgeber". Online-Informationen des Robert-Koch-Instituts: www.rki.de (Stand: 1.6.2016)
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