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Krätze im Genitalbereich: Symptome erkennen und was hilft


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Juckreiz im Schritt
Wie Krätze im Genitalbereich entsteht und was dann zu tun ist


Aktualisiert am 25.04.2022Lesedauer: 3 Min.
Mann greift sich in den SchrittVergrößern des Bildes
Krätze im Genitalbereich ist typischerweise mit einem oft quälenden Juckreiz verbunden. (Quelle: Tharakorn/getty-images-bilder)
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Wenn es im Intimbereich juckt, steckt womöglich Krätze dahinter: Dann ist der Genitalbereich von winzigen Milben befallen. Wie kommt es dazu und was hilft?

Krätze, fachsprachlich Scabies genannt, ist eine ansteckende Hautkrankheit. Auslöser sind winzige Parasiten: sogenannte Krätzmilben. Die weiblichen Milben bohren sich in die oberste Hautschicht, um dort ihre Eier abzulegen. Das tun sie bevorzugt an warmen Stellen, wo die Haut besonders dünn ist – wie etwa im Genitalbereich.

Auf die Haut gelangen die Krätzmilben meist über längeren engen Körperkontakt von mindestens fünf bis zehn Minuten. Dementsprechend kann sich Krätze in verschiedenen Situationen übertragen – etwa beim Stillen, Schmusen, Spielen oder Schlafen im selben Bett.

Besonders leicht kann Sex zu Krätze im Genitalbereich führen. Wer sexuell aktiv ist und häufig die Sexualpartnerinnen und/oder -partner wechselt, hat ein erhöhtes Ansteckungsrisiko.

Gut zu wissen

Kondome bieten keinen Schutz vor Krätze. Auch eine Rasur im Intimbereich kann das Risiko für einen Befall durch Krätzmilben nicht verringern.

Krätze im Intimbereich betrifft überwiegend Männer: Bei ihnen zeigt sich der Milbenbefall besonders häufig am Penisschaft. Doch bei Frauen ebenso wie bei Männern kann Krätze auch Hautstellen nah am Genitalbereich befallen – etwa die Gesäßfurche zwischen Po und Oberschenkel, die Analregion oder die Leiste.

Wie äußert sich Krätze im Genitalbereich?

Krätze im Genitalbereich verursacht dieselben Symptome wie an jeder anderen befallenen Stelle auch: Die Besiedlung mit Krätzmilben macht sich vor allem durch Juckreiz bemerkbar, der meist nachts am stärksten ist. Das kann zu massiven Schlaf- und Konzentrationsstörungen führen.

Daneben ist ein Hautausschlag typisch für Krätze. Dabei treten im Genitalbereich zunächst leicht erhabene, sichtbare Flecken oder Streifen auf: Diese entstehen durch die in die Haut gebohrten Milbengänge. Mit der Zeit bilden sich zusätzlich Rötungen, Knötchen und/oder Bläschen.

Wenn Betroffene die juckenden Stellen aufkratzen, entstehen kleine Verletzungen im Intimbereich, in die leicht Bakterien eindringen können. (Die Bezeichnung "Krätze" leitet sich übrigens von "kratzen" ab.) Kommt es dann zu einer Entzündung, kann die Haut im Intimbereich stärker gerötet sein und nässen. Teils bilden sich auch Eiter und Schorf.

Wie lässt sich Krätze im Genitalbereich behandeln?

Um Krätze im Genitalbereich zu behandeln, stehen Medikamente zur äußerlichen Anwendung und zum Einnehmen zur Verfügung. Meist verschreiben Ärztinnen und Ärzte eine Creme mit dem Wirkstoff Permethrin.

Die Creme ist auf der gesamten Haut vom Unterkiefer abwärts sowie hinter den Ohren und im Nacken aufzutragen. Denn nur so lassen sich alle Milben und deren Eier abtöten. Wer lediglich den von Krätze befallenen Genitalbereich oder sonstige einzelne Hautbereiche örtlich behandelt, wird die Hautparasiten nicht los.

Zwar kann eine einmalige Anwendung der Creme ausreichen, um die Krätze im Genitalbereich loszuwerden. Es empfiehlt sich dennoch, die Behandlung nach sieben bis zehn Tagen zu wiederholen. Bis dahin ist es nötig, auf Sex und sonstige enge Körperkontakte zu anderen Menschen zu verzichten und darauf achtzugeben, sich selbst nicht erneut anzustecken – etwa über ungewaschene Kleidung oder Bettwäsche.

Zudem sollten Betroffene alle Menschen, zu denen sie vor Auftreten der Krätze längeren engen Körperkontakt hatten, über ihre Erkrankung informieren. Dabei ist zu beachten: Wer erste Anzeichen für Krätze im Genitalbereich entwickelt, hat sich meist schon mehrere Wochen zuvor angesteckt und war in der Zeit auch schon für andere ansteckend.

Enge Kontaktpersonen (wie Familienmitglieder oder Sexualpartnerinnen und -partner) lassen sich am besten alle gleichzeitig gegen Krätze behandeln – auch wenn sie keine Symptome haben. Dies verhindert, dass sie sich immer wieder wechselseitig anstecken.

Wichtiger Hinweis: All diese Tipps gelten für die gewöhnliche Krätze. Bei der Sonderform namens Borkenkrätze (Scabies crustosa) sind erweiterte Maßnahmen nötig. Denn die Borkenkrätze ist deutlich ansteckender: Hier reicht schon ein kurzer Haut-zu-Haut-Kontakt aus, um die Milben zu übertragen. Betroffene sollten sofort isoliert und möglichst im Krankenhaus behandelt werden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Krätze (Skabies). Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Stand: 9.3.2022)
  • Skabies (Krätze). Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Stand: 2.2.2022)
  • Skabies (Krätze). Online-Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): www.frauengesundheitsportal.de (Stand: Juli 2021)
  • Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Krätze. Online-Informationen des Robert-Koch-Instituts: www.rki.de (Stand: 28.6.2021)
  • Skabies (Krätze). Online-Informationen des öffentlichen Gesundheitsportals Österreichs: www.gesundheit.gv.at (Stand: 12.8.2019)
  • RKI-Ratgeber: Skabies (Krätze). Online-Informationen des Robert-Koch-Instituts: www.rki.de (Stand: 1.6.2016)
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