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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Gefährliches Karzinom Schilddrüsenkrebs: Ursachen, Risiken und Vorbeugung
Die genauen Ursachen von Schilddrüsenkrebs sind nicht vollständig geklärt. Allerdings gibt es einige Faktoren, die das Risiko für ein Schilddrüsenkarzinom begünstigen können.
Schilddrüsenkrebs: Risikofaktoren für eine Erkrankung
Es wird zwischen vier Typen des Schilddrüsenkrebs unterschieden, je nachdem von welchen Gewebezellen der Krebs ausgeht: dem papillären, dem follikulären, dem anaplastischen sowie dem medullären Karzinom.
Dem Medizinportal "Onmeda.de" zufolge gehört Jodmangel zu den Ursachen von Schilddrüsenkrebs. Denn in Gegenden, in denen ein Mangel an dem Spurenelement häufig vorkommt, ist ein erhöhtes Erkrankungsrisiko zu beobachten.
Ionisierende Strahlung gilt ebenfalls als Risikofaktor für die Entstehung von Schilddrüsenkrebs. Vor allem Kinder, die etwa im Rahmen einer Strahlentherapie häufig Röntgenstrahlen im Halsbereich ausgesetzt sind, haben ein erhöhtes Risiko, an Schilddrüsenkrebs zu erkranken. Ionisierende Strahlen werden außerdem bei Reaktorkatastrophen in Kernkraftwerken freigesetzt.
Ursachen: Kalte Knoten und Vorerkrankungen
Auch gewisse Vorerkrankung können Ursachen von Schilddrüsenkrebs sein. Dazu gehören Krankheiten wie beispielsweise Adenome, Organgeschwulste, die aus Schleimhaut oder Drüsengewebe bestehen oder Kropferkrankungen, wie eine unbehandelte Vergrößerung der Schilddrüse.
Zudem können sich sogenannte kalte Knoten bösartig verändern. Kalte Knoten bezeichnen Bereiche in der Schilddrüse, die nur sehr wenige oder gar keine Hormone mehr bilden. Dass diese Schilddrüsenareale als "kalt" bezeichnet werden, hat nichts mit ihrer Temperatur zu tun, sondern mit den Farbtönen, in denen sie bei der sogenannten Szintigraphie erkannt werden können. Bei diesem radiologischen Verfahren zur Untersuchung der Schilddrüse zeigen sich Knoten, wenn sie bildlich dargestellt werden, in den "kalten" Farben blau und violett.
Genetische Faktoren spielen eine Rolle
Als Ursache von Schilddrüsenkrebs kommen zudem genetische Faktoren infrage. So tritt etwa der medulläre Schilddrüsenkrebs gehäuft in Verbindung mit dem sogenannten MEN-Syndrom II auf. Bei diesen "multiplen endokrinen Neoplasien" bilden sich mehrere Tumore an verschiedenen Hormondrüsen, unter anderem an der Schilddrüse. Weil der Erkrankung ein Gendefekt zugrunde liegt, sollten auch Familienmitglieder von an MEN-Syndrom II Erkrankten regelmäßig an Vorsorgeuntersuchungen teilnehmen.
Symptome bei Schilddrüsenkrebs
Die Symptome des Krebses sind meist erst spät bemerkbar und können auch auf andere Krankheiten hinweisen. Ein Druckgefühl im Halsbereich, Schluckbeschwerden, Heiserkeit, Atemnot und geschwollene Lymphknoten können ein Anzeichen für Schilddrüsenkrebs sein. Klären Sie die Anzeichen mit einem Arzt ab. Wenn sich die Schilddrüse innerhalb kurzer Zeit vergrößert, sollte ebenfalls ein Arzt aufgesucht werden.
Heilungschancen bei einem Schilddrüsenkarzinom
Wird der Krebs rechtzeitig erkannt und behandelt, bestehen gute Chancen, ihn zu heilen. Der "Apotheken Umschau" zufolge überleben etwa 90 Prozent aller an follikulären oder papillären Schilddrüsenkrebs Erkrankten die nächsten fünf Jahre nach der Diagnosestellung. Bei einem anaplastischen Karzinom sind die Heilungschancen schlechter, da der krebs häufig erst später erkannt wird und schwieriger zu behandeln ist.
Meistens muss die Schilddrüse komplett entfernt werden. Häufig folgt auf die Operation eine Radiojodtherapie, eine Strahlentherapie, bei der die Patienten radioaktives Jod zu sich nehmen. Eine Chemotherapie wird bei dieser Krebsart im Normalfall nicht durchgeführt.
Schilddrüsenkrebs vorbeugen
Nicht allen bekannten Ursachen von Schilddrüsenkrebs lässt sich vorbeugen. Allerdings können Sie das Risiko, an einem Schilddrüsenkarzinom zu erkranken, senken, indem Sie einen Jodmangel verhindern. Der Verzehr von jodhaltigen Lebensmitteln wie Meeresfrüchten oder Seefischen sowie jodiertem Speisesalzen kann einem Mangel des Spurenelements vorbeugen.
Einer Erkrankung vorbeugen können Sie außerdem, indem Sie unnötige Strahlenbelastungen, etwa durch häufiges Röntgen, vermeiden. Sollten Sie an einer Schilddrüsenüberfunktion oder einer Schilddrüsenunterfunktion leiden, lassen sie sich zur Kontrolle regelmäßig von einem Arzt untersuchen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.