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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Wichtiges Organ Schilddrüsenerkrankungen: Was Sie wissen sollten
Schilddrüsenerkrankungen kommen relativ häufig vor. Da die Schilddrüse an vielen wichtigen Prozessen im Körper beteiligt ist, können krankhafte Veränderungen ganz unterschiedliche Auswirkungen auf den Organismus haben. Wie sich das im Körper äußert und woran Sie eine Erkrankung erkennen können, erfahren Sie hier.
So aktiv ist die Schilddrüse in Ihrem Körper
Auch wenn die Schilddrüse ein sehr kleines Organ ist – mithilfe der von ihr gebildeten Schilddrüsenhormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4) steuert sie eine Vielzahl wichtiger Vorgänge im Körper. Diese Hormone beeinflussen den Stoffwechsel des Körpers, regulieren die Herzfrequenz und erhöhen die Reaktionsfähigkeit des Nerven- und Muskelgewebes. Zusätzlich ist die Schilddrüse sehr wichtig für das Wachstum und die Intelligenz des Menschen. Die Einwirkung auf diese verschiedenen Körperfunktionen bedeutet auch, dass bei einer Erkrankung des Organs auch schnell der Rest des Körpers aus dem Gleichgewicht geraten kann, so die "Apotheken-Umschau".
Wie entstehen Schilddrüsenerkrankungen?
Arbeitet die Schilddrüse nicht ordnungsgemäß, verbraucht der Körper seine Energiereserven entweder zu langsam oder zu schnell. Es können demnach verschiedene Krankheiten auftreten. Je nach Art der Erkrankung kommen unterschiedliche Ursachen für eine gestörte Schilddrüsenfunktion infrage.
Vergrößerte Schilddrüse, Kropf und Knoten
Der Kropf, medizinisch Struma genannt, ist die in Deutschland am häufigsten auftretende Erkrankung der Schilddrüse. Sie kann mehrere Ursachen haben: Jodmangel, Vererbung und Virusinfektionen können schuld sein. Laut der "Apotheken-Umschau" können aber auch Medikamente mit Wirkstoffen wie Amiodaron, Interferon-alpha und Lithium können den Kropf auslösen.
Dieser Kropf bewirkt eine Vergrößerung des Organs, was vor allem durch falsche Ernährung verursacht wird. Zu wenig Obst und Gemüse, zu viel Fertignahrung und eine insgesamt einseitige Ernährung können zu einem Jodmangel führen, der häufig Auslöser des Kropfs ist.
Die Schilddrüse benötigt für die Produktion der Hormone Jod, das der Körper nicht selbst herstellen kann. Deshalb muss das Spurenelement dem Körper in Form von jodhaltigen Lebensmitteln von außen zugeführt werden. Erhält die Schilddrüse weniger Jod als sie benötigt, versucht sie, diesen Mangel auszugleichen, indem sie ihre Zellen vergrößert.
Wenn diese Zellvergrößerung in der gesamten Schilddrüse erfolgt, kommt es zu einem Kropf. Erhöht sich die Aktivität der Schilddrüse nur in vereinzelten Arealen, entstehen sogenannte Schilddrüsenknoten. Zumeist werden sowohl der Kropf als auch die Knoten erst entdeckt, wenn sie eine gewisse Größe erreicht haben und Beschwerden wie etwa Probleme beim Schlucken auftreten. Die weiteren Symptome der Schilddrüsenerkrankungen ähneln sich häufig. Dazu gehören etwa Haarausfall, spröde Nägel oder eine rissige Haut.
Schilddrüsenunterfunktion
Mit diesem Kropf geht oftmals eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) einher. Bei der Schilddrüsenunterfunktion produziert der Körper nicht mehr genug Schilddrüsenhormone. Dies macht sich etwa durch eine zum Teil extreme Gewichtszunahme in kurzer Zeit bemerkbar. Die Symptome für eine Schilddrüsenunterfunktion sind in der Regel Müdigkeit und Antriebslosigkeit, die oftmals für Depressionen gehalten werden, sowie Kälteempfindlichkeit und erhöhte Blutfettwerte.
Schilddrüsenüberfunktion
Kommt es zu einer Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose), können Patienten hingegen innerhalb weniger Wochen drastisch an Gewicht verlieren. Für eine Fehlfunktion der Schilddrüse sind auch Entzündungen verantwortlich. Die Erkrankten fühlen sich oftmals ruhelos, haben einen beschleunigten Puls und zittern. Auch Schwitzen und Durchfall können die Folge sein. Die Erkrankung kann mit vom Arzt verschriebenen Medikamenten reguliert werden.
Weitere Fehlfunktionen der Schilddrüse
Die Hashimoto-Thyreoiditis ist die häufigste chronische Form einer Schilddrüsenentzündung. Sie wird den Autoimmunerkrankungen zugezählt, bei denen sich das Immunsystem gegen körpereigene Zellen richtet und sie als vermeintliche Eindringlinge bekämpft. Bei der Hashimoto-Thyreoiditis zerstört die Immunabwehr das Schilddrüsengewebe systematisch. Während es daraufhin anfangs zu einer Schilddrüsenüberfunktion kommt, entsteht im weiteren Verlauf eine Schilddrüsenunterfunktion, die lebenslang behandelt werden muss.
Entwickeln sich in der Schilddrüse bösartige Tumore, liegt ein Schilddrüsenkarzinom vor. Der "Apotheken Umschau" zufolge sind die Ursachen für diese Krebserkrankung nicht vollständig geklärt. Als mögliche Risikofaktoren gelten etwa vorangegangene Schilddrüsenerkrankungen. Dazu gehören Knoten oder Kropferkrankungen.
Wie Sie einer Schilddrüsenerkrankung vorbeugen können
Achten Sie auf eine ausreichende Jodversorgung. Vor allem in Seefisch ist Jod enthalten. Alternativ können Sie Ihren Mahlzeiten jodiertes Speisesalz hinzufügen. Auch Milchprodukte sollten regelmäßig auf Ihrem Speiseplan stehen.
Sollten Sie dennoch eine Verdickung der Schilddrüse oder andere Beschwerden bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.