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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Die größten Leberfeinde Alkohol und Übergewicht setzen der Leber zu
Die Leber ist das größte innere Organ unseres Körpers. Jeden Tag filtert sie giftige Stoffe aus rund 2000 Litern Blut. Besonders in der Osterzeit hat sie viel zu tun. Dann machen ihr Eier, Schokolade und Lammbraten zu schaffen. Während das Organ kleine Sünden verzeiht, drohen langfristig Schäden. Das sind die größten Leber-Feinde.
Leberschäden entwickeln sich schleichend. Kleine, gelegentliche Sünden verzeiht das Organ, es besitzt hervorragende Reparaturmechanismen. Wird es allerdings dauerhaft belastet, entwickeln sich ernste Lebererkrankungen - bis hin zum Leberversagen.
Alkohol ist Leberkiller Nummer eins
In vielen Fällen ist es ein übermäßiger Alkoholkonsum, der die Leber krank macht. Typische Folgen von Alkoholmissbrauch sind Verfettung und Verhärtung des Organs. Im Endstadium droht Leberzirrhose, die sogenannte Schrumpfleber, bis hin zu Leberkrebs. In 80 bis 90 Prozent der Fälle geht dem Krebs eine Leberzirrhose voraus. Besonders die weibliche Leber ist gefährdet, da sie Alkohol wesentlich langsamer abbaut als die männliche.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) rät, das gesundheitlich unbedenkliche Limit von höchstens einem Glas Wein (0,125 Liter) oder Bier (0,2 Liter) pro Tag für eine erwachsene Frau und höchstens zwei Gläsern Alkohol pro Tag für einen erwachsenen Mann nicht zu überschreiten. Zudem sollte man an mindestens zwei Tagen in der Woche überhaupt keinen Alkohol trinken.
Übergewicht lässt die Leber verfetten
Doch Alkohol ist nicht der einzige Risikofaktor. Übergewicht steht der leberschädigenden Wirkung von Alkohol in nichts nach. Die Fettleber ist die häufigste Lebererkrankung in Deutschland. Der Kalorienüberfluss führt dazu, dass das Organ Fett speichert und so anschwillt. Wer dann nicht handelt, muss ebenfalls mit Leberzirrhose und sogar Leberkrebs rechnen. Experten gehen davon aus, dass Übergewicht den Hauptrisikofaktor Alkohol bald verdrängen wird. Schätzungen zufolge haben mehr als die Hälfte der Übergewichtigen und fast alle Diabetiker eine nicht-alkoholische Fettlebererkrankung. Mit Gewichtsreduktion, einer gesunden Lebensweise sowie Sport kann sich die Leber wieder regenerieren.
Viele Medikamente gehen auf die Leber
Medikamente machen der Leber ebenfalls zu schaffen. Egal ob Schmerzmittel wie Paracetamol oder Herzmedikamente wie Marcumar: Für fast jedes Medikament steht im Beipackzettel, dass das Organ geschädigt werden kann. Zwar überwiegt der Nutzen der Tabletten in den meisten Fällen. Unterschätzen sollte man die Gefahr dennoch nicht. Wer regelmäßig Medikamente einnehmen muss, sollte mit seinem Arzt die Risiken besprechen.
Bei Schmerzmitteln sollte man generell vorsichtig sein: So kann eine Dosis von 150 Milligramm Paracetamol pro Kilogramm Körpergewicht zu Leberversagen führen. Besonders bei Kombipräparaten verliert man schnell den Überblick über die bereits eingenommene Menge.
Hepatitis: Wenn Viren die Leber angreifen
Ein weiterer häufiger Auslöser für Leberentzündungen sind Viren. Mediziner sprechen in einem solchen Fall von Virushepatitis. Die Übertragung der Erreger kann auf ganz verschiedenen Wegen erfolgen. Das Hepatitis-A-Virus, auch Reisevirus genannt, wird über Schmierinfektionen von Mensch zu Mensch, aber auch über die Nahrung übertragen. Speiseeis, Obst, Muscheln und andere Schalentiere sind häufige Infektionsquellen, so das Universitätsklinikum Freiburg. Hepatitis B hingegen wird über Blut und sexuelle Aktivitäten übertragen. Das gilt auch für das Hepatitis-C-Virus. Gegen die Viren A und B kann man sich impfen lassen. Für Hepatitis C gibt es noch keine Impfung.
Das Tückische: Die Entzündung entwickelt sich schleichend. Viele Betroffene merken nicht, dass ihre Leber in Gefahr ist, da es keine spezifischen Symptome gibt. Nach Angaben der Deutschen Leberstiftung fühlen sich viele Betroffene mit einer chronischen Hepatitis dauerhaft müde und abgeschlagen. Einige Patienten haben einen dumpfen Druckschmerz im rechten Oberbauch, andere leiden unter Gelenkschmerzen. Die sogenannte "Gelbsucht" tritt erst im Fortgeschrittenen Stadium einer Leberzirrhose oder bei einer akuten Hepatitis auf.
Es kann durchaus sein, dass über viele Jahrzehnte leicht erhöhte Leberwerte vorliegen und der Patient es nicht bemerkt. Daher rät die Stiftung zu regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen, um Veränderungen der Leber frühzeitig feststellen zu können. Die Leberwerte können mit einem einfachen Bluttest ermittelt werden. Sprechen Sie Ihren Arzt darauf an.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.