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Herzschwäche: Das Herz kann auch entgleisen


Herzschwäche
Ein schwaches Herz kann entgleisen

t-online, dpa, vdb

Aktualisiert am 11.07.2018Lesedauer: 3 Min.
Eine Herzschwäche ist unheilbar und kann lebensbedrohlich werden.Vergrößern des Bildes
Eine Herzschwäche ist unheilbar und kann lebensbedrohlich werden. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Ein schwaches Herz wird oft erst spät erkannt. Doch einmal diagnostiziert, beeinträchtigt die unheilbare Erkrankung das Leben der Betroffenen stark. Deutschlandweit leiden nach Angaben der Deutschen Herzstiftung zwischen zwei und drei Millionen Menschen an einer Herzschwäche. Verschlechtert sich ihr Zustand, kann das Herz entgleisen.

Dann gerät der Muskel aus dem Takt, der Zustand des Patienten wird sehr kritisch und die Einlieferung ins Krankenhaus häufig überlebenswichtig. Wir erklären, wie Patienten vorbeugen können und welche Symptome auf ein entgleistes Herz hindeuten.

Falsche Medikamente können zu Entgleisung des Herzens führen

Zu einer Entgleisung des Herzens kann es kommen, wenn Medikamente nicht richtig eingenommen werden. Auch Medikamente, die den Herzmuskel zusätzlich belasten, können massiven Schaden anrichten. Doch auch die richtige Lebensweise des Herzschwäche-Patienten ist wichtig. So ist ein normales Gewicht ebenso relevant wie maßvolles Ausdauertraining, eine gesunde Ernährung sowie der Verzicht auf Tabak und Alkohol.

Zudem ist es nicht gut, zu viel zu trinken. Mehr als zwei Liter am Tag können für Patienten mit Herzinsuffizienz zur Belastung werden. "Bei der Therapie der Herzschwäche kommt es sehr auf eine aktive Rolle des Patienten an, damit es gar nicht erst zu einer Verschlechterung der Krankheit kommt", sagt Herzspezialist Professor Dr. Meinertz, Vorsitzender der Deutschen Herzstiftung.

Sport bei Herzschwäche: Schonen ist Gift

Schnelle Gewichtszunahme kann Anzeichen sein

Zu den Anzeichen für eine Entgleisung des Herzens gehört eine Zunahme des Körpergewichts, da der Körper dann zu Wassereinlagerungen neigt. Steigt das Gewicht in drei Tagen um drei Kilogramm, hat sich die Herzschwäche verstärkt. Um das zu bemerken, sollten Betroffene regelmäßig ihr Gewicht kontrollieren und notieren. Auch Puls und Blutdruck sollten protokolliert werden.

Der Zustand eines bereits schwachen Herzens kann sich nach Angaben der Herzstiftung weiter verschlechtern durch Herzrhytmusstörungen, bakterielle Lungenentzündungen, Lungenembolien in Folge von Thrombosen und eine krisenhafte Blutdruckerhöhung. Dann ist es wichtig, schnell zu reagieren. "Klare Signale für eine Verschlechterung einer Herzschwäche, auf die Arzt und Patient laufend achten sollten, sind Wassereinlagerungen im Körper, an den Knöcheln, den Unterschenkeln oder im Bauchraum sowie zunehmende Kurzatmigkeit, wiederholtes Aufwachen wegen Atemnot, Bedarf an mehr Kissen, um schlafen zu können", sagt Meinertz. Dann sind unbedingt der Hausarzt oder eine Klinik aufzusuchen, warnen die Experten.

Herztagebuch kann vorbeugen helfen

Zur Dokumentation bietet die Deutsche Herzstiftung ein spezielles Herztagebuch an: "Das Herztagebuch hilft den Patienten, einen lebensbedrohlichen Verlauf der Krankheit vorzubeugen, indem es die Selbstkontrolle erleichtert und dem Arzt eine exakte regelmäßige Beobachtung des Krankheitszustands ermöglicht und damit ein rechtzeitiges Gegensteuern bei der Therapie" betont der Herzspezialist.

Herzsschwäche gar nicht erst entstehen lassen

Wie fit und belastbar das Herz im Alter ist, kann jeder selbst beeinflussen. Darauf hat Prof. Ursula Müller-Werdan, ärztliche Leiterin der Klinik für Geriatrie und Altersmedizin und Leiterin Forschungsgruppe Geriatrie von der Berliner Charité hingewiesen. Denn Herzen und Gefäße von Menschen, die ihr Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung klein halten, altern gewissermaßen langsamer. Die wichtigsten Stellschrauben: nicht rauchen, gesund essen und viel Bewegung. Zudem müssen ein Diabetes, Bluthochdruck oder hohe Cholesterinwerte möglichst früh erkannt und konsequent behandelt werden.

Geschieht das nicht, werden zunächst die Gefäßwände beeinträchtigt, erklärt die Expertin. Daraus resultierende Herzerkrankungen können sich gegenseitig verstärken, so dass das Herz immer schlechter mit Blut versorgt wird. Wird zum Beispiel eine Herzschwäche erst dann erkannt, ist sie häufig bereits chronisch.

Das Herztagebuch der Deutschen Herzstiftung ist kostenfrei erhältlich unter:
www.herzstiftung.de/Herztagebuch.html
oder per E-Mail: bestellung@herzstiftung.de
oder unter der Telefonnummer: 069 9 55 12 84 00

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Charité Universitätsmedizin Berlin
  • eigene Recherchen
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