Flüssigkeitshaushalt decken Sport trotz Neurodermitis: Gesund trotz Schwitzen?
Sport trotz Neurodermitis – für viele Betroffene kaum vorstellbar. Sie haben die Erfahrung gemacht, dass starkes Schwitzen Ihre Beschwerden verstärkt. Wer auf regelmäßiges Training nicht verzichten will, sollte deswegen einige Hinweise beachten.
Schwitzen trocknet die Haut aus
Ein Grundproblem von Neurodermitis ist trockene, rissige und angegriffene Haut. Der Grund: "Bei der Neurodermitis produziert die Haut weniger Fett- und Feuchtfaktoren und trocknet deswegen schneller aus", erklärt Hautarzt Dr. Andreas Degenhardt auf dem Sportlerportal "trainingsworld.com". Starkes Schwitzen und Hitze schaden der Haut zusätzlich. Sport trotz Neurodermitis ist aber möglich. Werden die Übungen der Belastungsfähigkeit des Körpers angepasst, können Neurodermitiker laut der Klinik für Dermatologie der Ruhr-Universität Bochum sogar Hochleistungssport ausüben. (Neurodermitis-Symptome: Wenn die Haut juckt und kratzt)
Wann ist Sport trotz Neurodermitis möglich?
Regelmäßige Bewegung kann den Zustand der Haut sogar verbessern. So werden die Durchblutung, der Stoffwechsel und die Nährstoffversorgung angeregt. Auf Dauer bekommt die Haut mehr Feuchtigkeit und kann ihren natürlichen Schutzfilm erneuern. Sport trotz Neurodermitis ist allerdings nur während schubfreier Phasen zu empfehlen. Ist die Haut bereits angegriffen, reagiert sie auf Schwitzen noch sensibler. Auch während der Pollenflugzeit ist Outdoor-Sport trotz Neurodermitis nicht zu empfehlen, weil Blütenpollen häufig Auslöser eines Schubs sind.
lifestyle.t-online.de: Neurodermitis: Gefangen in der eigenen Haut
Sport trotz Neurodermitis: Nur mit der richtigen Kleidung
Eine entscheidende Maßnahme gegen zu starkes Schwitzen betrifft die Kleiderauswahl. Sport trotz Neurodermitis ist nur mit atmungsaktiver Funktionskleidung möglich, die Feuchtigkeit nach außen und Luft nach innen durchlässt. Sonst kann sich die Hitze unter der Kleidung stauen und den Juckreiz verstärken. Deswegen sind Baumwollshirts zum Sporttreiben eher ungeeignet: Sie saugen sich mit Schweiß voll und kleben direkt auf der Haut, ohne dieser Luft zum Atmen zu lassen. Kritisch diskutiert wird derzeit Funktionskleidung mit Nanosilber, die angeblich antibakteriell und entzündungshemmend wirkt. Dr. Degenhardt rät dennoch vom Gebrauch ab: "Möglicherweise sind die Silberfasern sogar schädlich, da sie die Haut reizen und beteiligte Bakterien resistent gegen Antibiotika werden können." (Chronische Neurodermitis: Wie Betroffene damit leben)
Das sollten Neurodermitiker beachten
Wichtig ist, dass Sie die Flüssigkeit, die Ihr Körper durch das Schwitzen verliert, anschließend wieder aufnehmen. Wer sich körperlich verausgabt, sollte regelmäßig und viel trinken – am besten Tee und Wasser. Trinken Sie statt Leitungswasser am besten Mineralwasser: Dadurch werden die ausgeschwitzten Mineralstoffe ersetzt.
Außerdem sollten Sie nach dem Sport möglichst schnell den salzhaltigen Schweiß von der Haut waschen. Achtung: Wer zu lange oder heiß duscht, trocknet seine Haut weiter aus. Verwenden Sie seifenfreie, pH-neutrale Waschgels und ein weiches Handtuch. Anstatt die Haut trocken zu rubbeln und so weiter aufzureiben, sollten Sie besser vorsichtig tupfen. Und: Nach dem Duschen das Eincremen nicht vergessen! Um die natürliche Schutzschicht des Körpers zu unterstützen, verwenden Sie am besten spezielle Produkte aus der Apotheke. Hierfür eignet sich eine rückfettende Lotion oder Urea-Creme mit fünf bis zehn Prozent Harnstoff. (Alternative Therapien bei Neurodermitis)
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.