Unverträglichkeit Hafer: Trotz wenig Gluten nicht bei Zöliakie geeignet
Hafer besitzt viel Eiweiß und gilt daher im Grunde als sehr gesundes Getreide. Menschen, die an Zöliakie, also an einer Glutenunverträglichkeit leiden, müssen jedoch aufpassen. Obwohl der Hafer vergleichsweise wenig Gluten enthält, wird vom Verzehr von Haferprodukten bei Zöliakie abgeraten. Hier lesen Sie, warum.
Hafer enthält wenig Gluten
Hafer ist seit Jahrtausenden in Europa bekannt und wird als Speisegetreide angebaut. In der heutigen Zeit hat er allerdings für den menschlichen Speiseplan an Bedeutung verloren und wird überwiegend als Tierfutter eingesetzt. Dennoch finden sich in vielen Supermarktregalen noch Haferprodukte.
Haferflocken zum Beispiel gelten als Basis für ein gesundes Frühstücksmüsli, und bei Magen-Darm-Erkrankungen dient Haferschleim als gut verträgliches Nahrungsmittel. Im Gegensatz zu anderen Getreidearten besitzt der Hafer einen vergleichsweise geringen Glutenanteil. Weizen und Roggen zum Beispiel enthalten einen deutlich größeren Anteil des Klebereiweißes, das bei Zöliakie-Patienten für Probleme sorgt.
Bei Zöliakie besteht immer ein Risiko
Dennoch raten Mediziner bei Zöliakie grundsätzlich zur Vorsicht, was Haferprodukte angeht. Zwar gilt laut der Deutschen Zöliakie-Gesellschaft (DZG), dass Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit bis zu 50 Gramm reinen Hafer pro Tag in der Regel vertragen, ohne gesundheitliche Probleme zu bekommen. Allerdings ist Hafer häufig mit anderen Getreidesorten kontaminiert, die teilweise deutlich höhere Anteile an Gluten enthalten. Der Verzehr des Getreides ist daher in den meisten Fällen ein Risiko. (Was ist Gluten und worin ist es enthalten?)
Jeder Mensch reagiert anders
Abhilfe können laut der DZG Produkte schaffen, die ausdrücklich aus nicht kontaminiertem Hafer hergestellt wurden. Allerdings reagiert jeder Mensch mit Zöliakie anders auf das Getreide. Der Wissenschaftliche Beirat der DZG kann daher von Zöliakie-Betroffenen nach eigenen Angaben keine generelle Empfehlung in Bezug auf Haferprodukte geben. Er empfiehlt vielmehr, diese bei einer Glutenintoleranz nur nach Rücksprache mit dem Arzt zu verzehren. Das gilt auch für Produkte, die ausdrücklich nicht kontaminiert sind. (Glutenintoleranz: Tipps für die richtige Ernährung)
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.