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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Rückenschmerzen Die drei häufigsten Ursachen für Rückenschmerzen
Fast jeder leidet mal unter Rückenschmerzen. Bei vielen Menschen werden sie sogar chronisch. Wer sie loswerden will, muss zunächst nach der Ursache forschen - und die liege oft im persönlichen Lebensstil, sagt Dr. Reinhard Schneiderhan, Orthopäde aus München und Präsident der Deutschen Wirbelsäulenliga.
Fauler oder gestresster Rücken?
Schneiderhan unterscheidet vor allem drei Arten von Schmerzen. „Wir unterscheiden beispielsweise zwischen dem gestressten, dem überlasteten und dem faulen Rücken“, sagt der Experte. Während in manchen Fällen also gezielte Rückengymnastik helfe, benötigten andere Schmerzgeplagte regelmäßige Maßnahmen zur Entspannung. Bevor die Therapie beginnt, sei daher eine ausführliche Befragung des Patienten über Schmerzen und Krankheitsgeschichte sowie eine gründliche Diagnose wichtig.
„Nur einen möglichen Bandscheibenvorfall zu behandeln, den uns das Röntgenbild zeigt, reicht in vielen Fällen nicht aus“, ergänzt der Wirbelsäulenexperte. „Denn wenn der eigentliche Grund für die Beschwerden bestehen bleibt, leiden Patienten schnell unter erneuten Rückenschmerzen.“
Gewohnheiten im Alltag ändern
Allerdings müssten auch Gewohnheiten im Alltag umgestellt werden, sagt Schneiderhan. Beispielsweise nütze Autogenes Training gegen Stress wenig, wenn zu Hause sofort das Firmenhandy eingeschaltet werde. Ebenso hat eine wöchentliche Sportstunde nur einen geringen Effekt, wenn Patienten ansonsten jeden noch so kurzen Weg mit dem Auto zurücklegen.
Schonen ist meistens falsch
Was viele Menschen nicht wissen: Schonen ist bei Rückenschmerzen meistens falsch - zumindest bei leichten bis mittleren Schmerzen. Neben speziellem Rückentraining kräftigen auch regelmäßige Spaziergänge, Walking, Jogging oder Schwimmen die Rückenmuskeln und beugen Schmerzen vor. Wer allerdings trotz ausreichend Bewegung anhaltende Schmerzen hat oder diese sehr plötzlich und heftig auftreten, sollte zum Arzt gehen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.