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Wie übermäßiger Alkoholkonsum der Sprache schadet – erste Warnzeichen


Erste Warnzeichen
Wie Alkoholkonsum die Sprachfähigkeit gefährdet

Von t-online, mra

Aktualisiert am 31.03.2022Lesedauer: 3 Min.
Alkoholkonsum (Symbolbild): Wer zu viel Alkohol trinkt, riskiert auf Dauer seine Gesundheit.Vergrößern des Bildes
Alkoholkonsum (Symbolbild): Wer zu viel Alkohol trinkt, riskiert auf Dauer seine Gesundheit. (Quelle: axelbueckert/getty-images-bilder)
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Millionen Deutsche trinken gefährlich viel Alkohol. Das kann langfristig verheerende Folgen haben – vor allem für die Leber, das Gehirn und das Sprachzentrum.

Das Glas Wein zum Abendessen oder ein Bier zum Fußballspiel schadet in der Regel nicht, doch zu viel Alkohol wird schnell gefährlich. Sämtliche Organe können durch übermäßigen Genuss Schäden nehmen – so auch Gehirn, Leber und Herz. Wir klären, wann man von einer Alkoholabhängigkeit spricht und wie der Alkohol das Sprachvermögen beeinflusst.

Das macht Alkohol mit dem Gehirn und Sprachzentrum

Zu viel Alkohol schädigt das Gehirn. Alkoholiker zeigen oftmals Defizite in Sachen Urteilsvermögen, Konzentrations- und Gedächtnisleistung. Denn der Alkohol schadet vor allem der weißen Substanz des Gehirns, die eine wichtige Rolle für Lernprozesse und Gedächtnisbildung spielt. Zudem stören größere Mengen Alkohol die Funktion des Kleinhirns. Mediziner sprechen hier auch von alkoholbedingtem Kleinhirnschwund.

Unter Kleinhirnschwund versteht man den Verlust von Nervenzellen in einem bestimmten Gehirnareal, dem Kleinhirn, der durch die giftige Wirkung des Alkohols entsteht.

Durch den Schwund der Nervenzellen im Kleinhirn können Alkoholiker viele Aufgaben nicht mehr wie gewohnt ausführen. Dazu zählen:

  • Unsicherheiten beim Stehen und Gehen: zunächst breitbeiniger, schleudernder, später torkelnder Gang
  • Schwierigkeiten, gezielte Bewegungen auszuführen
  • Probleme, gegensätzliche Bewegungen auszuführen (Bewegungen in verschiedene Richtungen)
  • Zittern, zum Beispiel der Hände beim Versuch, ein Glas zu nehmen oder verzitterte Schrift
  • Schlaffheit der Muskulatur durch eine gestörte Muskelspannung

Alkoholiker verlieren Sprachfähigkeit erst spät

Studien zeigen, dass dauerhafter Alkoholkonsum den Frontallappen und das Kleinhirn beschädigt. Obwohl diese Gehirnregionen bekanntermaßen an der Sprachverarbeitung beteiligt sind, bleibt die Fähigkeit, zu sprechen und Gesprochenes zu verstehen, bei Alkoholikern jedoch weitgehend erhalten.

Sprech- und Sprachstörungen sowie Beeinträchtigungen des Sprachablaufes treten meist im späteren Verlauf der Hirnschädigung ein. Warum das so ist, haben Forscher bereits vor Jahren untersucht. Ihre Erkenntnis: Andere Hirnareale springen zunächst ein, um Schäden am Sprachzentrum auszugleichen – vermutlich auf Kosten anderer geistiger Prozesse, die gewöhnlich während des Sprechens ablaufen.

Alkohol wirkt noch Wochen nach

Mehrere Untersuchungen zeigen außerdem, dass sich das Gehirn offenbar weniger schnell von den Folgen übermäßigen Alkoholkonsums erholt. So bildeten sich die alkoholbedingten Hirnschäden auch bei konsequenter Abstinenz zunächst nicht zurück. Im Gegenteil: Die Schädigung schritt sogar noch weiter fort – und das mindestens sechs Wochen lang.

Wie viel Alkohol ist zu viel?
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt für Männer und Frauen unterschiedliche Grenzwerte für einen riskanten Alkoholkonsum an. Bei Männern liegt er bei 40 g reinen Alkohols pro Tag (ca. 0,25 Liter Rotwein bzw. 0,5 Liter Bier), für Frauen gelten 20 g.

Wenn Alkohol die Leber zerstört

Chronischer Alkoholkonsum schadet den Organen dauerhaft. Nach Angaben der Deutschen Leberstiftung ist übermäßiger Alkoholkonsum die häufigste Ursache einer Lebererkrankung in Deutschland. Sie beinhaltet sowohl die alkoholische Fettleber als auch die alkoholische Leberentzündung und die alkoholische Leberzirrhose, die sich zu Leberkrebs weiterentwickeln kann.

Jährlich sterben etwa 20.000 Menschen an den Folgen einer alkoholischen Lebererkrankung. Sie ist somit die Haupttodesursache für alkoholbedingte Todesfälle, so die Leberstiftung.

Das Risiko einer Leberzirrhose steigt demnach bereits bei einem täglichen Konsum von 30 Gramm Alkohol am Tag bei Männern. Das sind 300 Milliliter Wein oder 600 Milliliter Bier. Bei Frauen steigt das Risiko bereits bei 15 Gramm Alkohol täglich. Würden Medikamente wie Paracetamol, Isoniazid, Phenytoin oder Methotrexat mit Alkohol eingenommen, könne das zu einer starken Schädigung der Leber führen.

So schädigt Alkohol auch andere Organe

Langjähriger Alkoholkonsum schädigt auch viele weitere Organe des Körpers. Denn reiner Alkohol ist ein starkes Zellgift. Angegriffen werden zum Beispiel auch die Speiseröhre und die Bauchspeicheldrüse. Da Alkohol den Blutdruck erhöht, ist auch das Herz gefährdet.

Weitere Folgen von übermäßigem Alkoholkonsum sind Impotenz und Hautentzündungen. Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) steigt zudem das Risiko für Mund-, Rachen- und Speiseröhrenkrebs bereits bei einem Glas Bier am Tag.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
  • Deutsche Leberstiftung
  • Techniker Krankenkasse
  • Scinexx
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