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Fieber über 40 Grad: Was jetzt zu tun ist


Deutliche Temperaturerhöhung
Was bei Fieber über 40 Grad zu tun ist


17.07.2024Lesedauer: 4 Min.
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Frau liegt krank im Bett, neben ihr ein FieberthermometerVergrößern des Bildes
Bei Fieber über 40 Grad Celsius ist Bettruhe angesagt. (Quelle: Dzmitry Skazau/getty-images-bilder)

Fieber über 40 Grad Celsius ist ein deutliches Zeichen dafür, dass sich das Immunsystem zur Wehr setzt. Was Eltern und Erkrankte jetzt beachten sollten.

Höheres Fieber kommt vor allem bei kleinen Kindern häufiger vor, bei Erwachsenen tritt es vergleichsweise selten auf. Wenn das Thermometer 40 Grad und mehr anzeigt, sind Eltern und Betroffene mitunter besorgt. Was ist jetzt zu tun? Ist ein Arztbesuch erforderlich? Und wann ist Fieber über 40 Grad gefährlich?

Ab wann ist es Fieber?

Von Fieber sprechen Fachleute meist, wenn die Temperatur bei Erwachsenen über 38 Grad Celsius liegt (rektal gemessen). Dieser Wert gilt auch für Säuglinge. Bei Babys über drei Monaten und kleinen Kindern liegt der Grenzwert dagegen in der Regel bei 38,5 Grad.

Bei Fieber arbeitet das Immunsystem besser

(Mäßiges) Fieber ist zwar unangenehm, aber nicht unbedingt etwas Schlechtes. Denn bei einer höheren Körpertemperatur zwischen 38 und 40 Grad Celsius funktioniert das Immunsystem besonders gut. Bei einem Infekt kann es so Krankheitserreger schneller bekämpfen. Zudem können sich krankhafte Keime bei Fieber nicht so gut vermehren.

Um das Immunsystem zu unterstützen, sollten Erkrankte leichtes bis mäßiges Fieber also nicht unbedingt senken, sofern sie sich nicht zu schlecht fühlen.

Fieber ist keine Erkrankung, sondern ein Symptom. Besonders häufig ist Fieber Anzeichen eines Infekts. Aber auch Medikamente, allergische Reaktionen, Autoimmunerkrankungen oder Krebserkrankungen können Fieber auslösen – ebenso wie starke Hitzeeinwirkung, etwa bei einem Hitzschlag.

Wann ist Fieber über 40 Grad gefährlich?

Fieber um die 40 Grad ist für ansonsten gesunde Personen zwar an sich nicht unmittelbar gefährlich. Es sollte aber ernst genommen werden. Denn zum einen weist die hohe Temperatur darauf hin, dass sich der Körper stark zur Wehr setzt. Zum anderen stellt Fieber über 40 Grad eine körperliche Belastung dar, insbesondere, wenn es länger anhält.

Kritisch werden kann es, wenn das Fieber auf über 41 Grad Celsius steigt. Das ist jedoch nur selten der Fall. Bei einer so hohen Temperatur kann es zu Schäden an Organen und Geweben kommen. Eine Temperatur von etwa 42,6 Grad Celsius gilt als tödlich.

Fieber über 40 Grad bei Erwachsenen: Was tun?

Jugendliche und Erwachsene, die Fieber über 40 Grad Celsius haben, sollten ärztlichen Rat suchen. Denn es ist wichtig, der Ursache auf den Grund zu gehen. Eine erste Anlaufstelle kann die hausärztliche Praxis sein.

Zudem ist es sinnvoll, das Fieber mit Wirkstoffen wie Paracetamol oder Ibuprofen gezielt zu senken – am besten nach ärztlicher Absprache.

Ebenfalls wichtig ist – neben körperlicher Schonung – eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, etwa in Form von Wasser, ungesüßtem Tee oder Saftschorle. Erwachsene können sich dabei an folgender Regel orientieren: Pro 1 Grad Temperaturanstieg sollten sie einen halben bis einen Liter zusätzliche Flüssigkeit zu sich nehmen.

Auch bei Fieber unter 40 Grad, das länger als zwei bis drei Tage anhält, sollten Betroffene eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. Ein Arztbesuch bei niedrigeren Temperaturen ist zudem wichtig, wenn

  • weitere Beschwerden hinzukommen (etwa Atem- oder Kreislaufprobleme),
  • sich die Person sehr krank fühlt und/oder
  • sie nicht ausreichend trinkt.

Bei Personen mit Vorerkrankungen und/oder älteren Menschen kann ebenfalls ein zeitnaher Arztbesuch sinnvoll sein.

Fieber über 40 Grad bei Kindern: Was tun?

Bei Babys und Kleinkindern steigt die Temperatur meist höher als bei Erwachsenen, etwa bei einem Infekt. In vielen Fällen sinkt das Fieber jedoch rasch wieder.

Fieber über 40 Grad muss nicht zwingend bedeuten, dass eine ernste Erkrankung dahintersteckt. Dennoch sollten Kinder immer von einer Ärztin oder einem Arzt untersucht werden – und zwar auch schon bei niedrigeren Temperaturen über 39 Grad. Bei Babys unter drei Monaten ist bereits ab einer Temperatur von 38 Grad Celsius ein Arztbesuch angebracht.

Flüssigkeit, Zuwendung, Fiebersenker

Bei Fieber verliert der Körper viel Flüssigkeit, sodass eine Austrocknung die Folge sein kann. Um dies zu verhindern, sollten Eltern darauf achten, dass das Kind ausreichend stilles Wasser oder Tee trinkt. Empfehlenswert ist, alle halbe Stunde etwas Flüssigkeit zu geben. Babys, die gestillt werden, sollten öfter Milch erhalten als gewohnt. Bei Appetitlosigkeit sollten Eltern ihr Kind hingegen nicht zum Essen zwingen – jedoch kann es hilfreich sein, leichte Kost anzubieten.

Achten Sie zudem darauf,

  • das Kind nicht zu warm einzupacken, damit sich die Wärme nicht staut.
  • dass das Kind ausreichend Zuwendung bekommt.
  • Kleidung, Handtücher und Bettwäsche häufig zu wechseln.
  • dass sich das Kind ausreichend schon (Bettruhe).

Um das Fieber zu senken, können Zäpfchen, Tropfen, Saft oder Tabletten aus der Apotheke zum Einsatz kommen. Vor der Gabe ist es empfehlenswert, ärztliche Rücksprache zu halten. Eltern sollten die Temperatur des Kindes regelmäßig messen, da der Verlauf Hinweise auf die mögliche Ursache geben kann.

Kein ASS für Kinder

Fiebernde Kinder unter zwölf Jahren sollten keine Mittel mit Acetylsalicylsäure (ASS) erhalten. ASS kann bei ihnen in seltenen Fällen eine schwere Hirn- und Leberschädigung auslösen, die Reye-Syndrom genannt wird.

Wann Kinder auch bei unter 40 Grad Fieber zum Arzt sollten

Unabhängig von der Höhe des Fiebers ist ein Arztbesuch nötig, wenn

  • Fieber bei Kleinkindern bis zu zwei Jahren länger als einen Tag, bei älteren Kindern länger als drei Tage dauert.
  • Babys unter drei Monaten eine auffällig veränderte Gesichtsfarbe haben und/oder sie teilnahmslos beziehungsweise unruhig wirken.
  • Fieber immer wiederkehrt.
  • das Kind einen Fieberkrampf hatte.
  • Beschwerden wie Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen hinzutreten.
  • das Kind Atemprobleme hat oder knisternde Atemgeräusche zu hören sind.
  • das Kind einen steifen Nacken und/oder Kopfschmerzen hat, verwirrt, apathisch oder unruhig wirkt.
  • ein Hautausschlag zu sehen ist.
  • das Kind nicht trinken mag beziehungsweise Anzeichen eines Flüssigkeitsmangels zeigt; mögliche Hinweise sind etwa trockener Mund, trockene Lippen, eingefallene Augen, fehlende Tränenflüssigkeit und/oder eine eingesunkene Fontanelle (bei kleinen Kindern).
  • fiebersenkende Mittel auch nach wenigen Stunden keine Wirkung zeigen.
  • das Kind in einem schlechten Allgemeinzustand ist, viel schreit, teilnahmslos wirkt und/oder nicht so reagiert wie gewohnt.

Im Zweifel sollten Eltern nicht zögern, sondern frühzeitig ärztlichen Rat suchen.

Fazit

Fieber über 40 Grad Celsius ist nicht unbedingt gefährlich. Fachleute empfehlen aber, das Fieber unabhängig vom Alter immer ernst zu nehmen und zeitnah ärztlichen Rat zu suchen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Abrufdatum: 17.7.2024)
  • "Was ist Fieber?". Online-Informationen des Berufsverbands Deutscher Internistinnen und Internisten e. V.: www.internisten-im-netz.de (Abrufdatum: 17.7.2024)
  • "Fieber und Entzündungsreaktionen". Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Stand: 17.5.2024)
  • "Fieber". Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: November 2022)
  • "Fieber bei Erwachsenen". Online-Informationen von MSD Manuals: www.msdmanuals.com (Stand: August 2022)
  • "Fieber". Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Stand: 12.7.2022)
  • "Fieber bei Babys und Kindern". Online-Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): www.kindergesundheit-info.de (Stand: 2.3.2022)
  • Füeßl, H., Middecke, M.: "Duale Reihe Anamnese und Klinische Untersuchung". Thieme, Stuttgart 2018
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