Heißes Gesicht Was glühende Wangen ohne Fieber auslösen kann
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Manchmal fühlen sich die Wangen so heiß an, dass sie zu glühen scheinen – ohne dass die Person Fieber hat. Welche Ursachen das haben kann.
Wenn die Wangen regelrecht glühen und gerötet sind, kann das ein Hinweis auf hohes Fieber sein. Oft ist die Körpertemperatur jedoch normal, obwohl sich die Wangen auffällig warm anfühlen.
Gut zu wissen: In den meisten Fällen sind heiße (und dann oft auch rote) Wangen ohne Fieber kein Grund zur Sorge. Häufig stecken schlichtweg große Aufregung, Stress oder körperliche Aktivität dahinter. Seltener sind jedoch bestimmte Erkrankungen die Ursache.
Flush: Glühende, gerötete Wangen
Krankhafte, plötzlich auftretende Rötungen, die vornehmlich an den Wangen, der Nase, dem Kinn oder der Stirn auftreten und mit einem Hitzegefühl verbunden sind, bezeichnen Fachleute als Flush.
Ein Flush entsteht, wenn der Körper bestimmte gefäßverändernde Substanzen – etwa Histamin oder Serotonin – vermehrt ausschüttet. Dies hat eine höhere Durchblutung und somit eine Gefäßerweiterung zur Folge. Ein Flush kommt im Rahmen bestimmter Erkrankungen vor. Er kann durch unterschiedliche Faktoren (Trigger) ausgelöst werden. Dazu zählen zum Beispiel Stress, ein scharfes Essen oder ein längerer Aufenthalt in der Sonne. Welche Faktoren zu einem Flush führen, ist von Person zu Person verschieden.
Wichtiger Hinweis
Glühende Wangen ohne Fieber können zahlreiche Ursachen haben. In diesem Artikel können nur einige wichtige genannt werden.
Glühende Wangen ohne Fieber: Ursachen
Zu möglichen Ursachen von glühenden und geröteten Wangen ohne Fieber zählen etwa
- Stress, Aufregung
- Sport
- Alkohol
- hormonelle Einflüsse, etwa durch die Wechseljahre
- Rosazea, eine entzündliche Hauterkrankung
- allergische Reaktionen, etwa auf bestimmte Medikamente, Lebensmittel oder Insektengift
- Histaminintoleranz
- Mastozytose
- Einwirkungen durch Hitze, etwa in Form eines Sonnenbrands
- Karzinoidsyndrom, ein Beschwerdebild, das auf bestimmte Tumoren zurückzuführen ist (selten)
Einige dieser Ursachen werden im folgenden Kapitel näher erläutert.
Glühende Wangen durch Erkrankungen
Rosazea ist eine relativ häufige chronische Hauterkrankung, die sich meist nach dem 30. Lebensjahr bemerkbar macht. Erkrankte Personen leiden schubweise unter plötzlichen Rötungen in Bereichen wie Wangen, Stirn, Kinn und/oder Nase. Die geröteten Stellen können sich glühend heiß anfühlen, brennen oder stechen. Im weiteren Verlauf können die Äderchen im Gesicht dauerhaft erweitert sein. Auch sind möglicherweise Pusteln, Schwellungen und Knötchen zu sehen.
Die genauen Ursachen der Rosazea sind ungeklärt. Vermutlich spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Dazu zählen Veränderungen an den Blutgefäßen, Fehlreaktionen des Immunsystems, Veranlagung, eine Reaktion auf bestimmte Milben oder Bakterien und/oder eine gestörte Schutzfunktion der Haut. Wie eine Rosazea behandelt werden kann, erfahren Sie hier.
Ein rotes Gesicht mit glühenden Wangen ohne Fieber, das nach dem Essen auftritt, könnte Anzeichen einer Histaminintoleranz sein. Bei dieser Störung kann der Körper Histamin nicht richtig abbauen. Beim Verzehr histaminhaltiger Nahrung kommt es daher zu Beschwerden wie Magen-Darm-Probleme, rote Flecken im Gesicht, Juckreiz oder auch glühende Wangen. Welche Lebensmittel viel Histamin enthalten, lesen Sie hier.
Bei einer Mastozytose bildet der Körper zu viele sogenannte Mastzellen. Darunter verstehen Fachleute eine bestimmte Form der weißen Blutkörperchen, welche unter anderem Histamin ausschütten. Meist führt eine Mastozytose zu Symptomen an der Haut, seltener sind innere Organe betroffen. Die Beschwerden können sehr unterschiedlich ausfallen. Ein häufiges Symptom sind etwa braun-rötliche Flecken, die am Rumpf oder an den Oberschenkeln zu sehen sind. Aber auch ein plötzliches Hitzegefühl an den Wangen oder einem anderen Körperteil kann vorkommen.
Bei einem Karzinoid-Syndrom handelt es sich um Beschwerden, die durch einen meist im Dünndarm befindlichen sogenannten neuroendokrinen Tumor (oder seine Metastasen) ausgelöst werden. Neuroendokrine Tumoren entwickeln sich aus Drüsenzellen, die unter anderem im Magen-Darm-Trakt zu finden sind und eine Schnittstelle zwischen Hormon- und Nervensystem bilden. Ein Karzinoid-Syndrom entsteht, wenn der Tumor bestimmte Botenstoff freisetzt (etwa Serotonin). Die Hauptsymptome des Karzinoid-Syndroms sind Durchfall mit Bauchkrämpfen und eine Hautrötung, die vor allem Gesicht und Rumpf betrifft.
Wichtiger Hinweis
Das Karzinoid-Syndrom kommt nur selten vor. Wahrscheinlicher ist, dass glühende Wangen ohne Fieber andere (harmlosere) Ursachen haben. Wenn weitere Beschwerden wie Durchfall auftreten, ist es jedoch wichtig, ärztlichen Rat zu suchen.
Bei anhaltenden Beschwerden zum Arzt
Auch wenn glühende Wangen ohne Fieber oft harmlos sind: Halten die Beschwerden an oder treten sie immer wieder auf, ist ärztlicher Rat gefragt.
Die Ärztin oder der Arzt wird zum Beispiel wissen wollen,
- seit wann die glühenden Wangen auftreten.
- wie häufig die Beschwerden auftreten.
- wie lange die Beschwerden jeweils anhalten.
- ob die Beschwerden im Laufe der Zeit zugenommen haben.
- ob auch andere Körperbereiche von Hitzegefühlen und/oder Rötungen betroffen sind.
- ob die Person bestimmte Medikamente einnimmt.
- ob der Person bestimmte Auslöser aufgefallen sind, etwa bestimmte Nahrungsmittel.
- ob weitere Beschwerden auftreten.
Je nachdem, welche Erkrankung die Ärztin oder der Arzt vermutet, schließen sich weitere Untersuchungen an, etwa eine Blutabnahme.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- "Rosazea". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Stand: 6.9.2023)
- "Rosazea". Online-Informationen der Deutschen Haut- und Allergiehilfe e. V.: www.haut-und-allergiehilfe.de (Stand: 7.7.2023)
- "Mastozytose und Mastzellaktivierungssyndrom". Online-Informationen von MSD Manuals: www.msdmanuals.com (Stand: Oktober 2022)
- "Karzinoid-Syndrom". Online-Informationen von deximed: deximed.de (Stand: 31.1.2022)
- "Flush". Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: Oktober 2021)
- Brunkhorst, R., Schölmerich, J.: "Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie". Urban & Fischer bei Elsevier, München 2018