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Fieberkrampf bei Babys und Kindern: Was ist das und was hilft? | Symptome, Behandlung


Muskelzucken und Ohnmacht
Was hilft bei einem Fieberkrampf?

Von dpa, t-online, cch

Aktualisiert am 20.06.2022Lesedauer: 3 Min.
Bei einem Kind wird die Körpertemperatur gemessen: Bei einem Fieberkrampf steigt die Temperatur schnell an und das Kind bekommt Krämpfe am ganzen Körper.Vergrößern des Bildes
Bei einem Kind wird die Körpertemperatur gemessen: Bei einem Fieberkrampf steigt die Temperatur schnell an und das Kind bekommt Krämpfe am ganzen Körper. (Quelle: Aynur_sib/Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Für Eltern ist es ein Schock, wenn ihr Kind während eines Fieberkrampfes Muskelzucken bekommt. Wie sie richtig reagieren und wann das Kind zum Notarzt muss.

Wann treten Fieberkrämpfe auf?

Zwei bis fünf Prozent aller Kinder im Alter von sechs Monaten bis fünf Jahren neigen zu Fieberkrämpfen. Am häufigsten sind sie im zweiten Lebensjahr, Jungen sind etwas öfter betroffen als Mädchen. Bei etwa 25 Prozent dieser Kinder sind bereits im engeren Familienkreis Fieberkrämpfe aufgetreten. Eine erbliche Veranlagung ist daher in vielen Fällen anzunehmen.

Daneben ist vor allem die Geschwindigkeit des Fieberanstiegs entscheidend für das Auslösen eines Fieberkrampfes. In der Regel sind die Krampfanfälle von kurzer Dauer und treten einmalig auf. Das Risiko eines Rückfalls ist am größten, wenn eine erbliche Vorbelastung besteht, das Kind häufig Fieber hat und die Körpertemperatur beim ersten Fieberkrampf unter 39 Grad Celsius war.

Das sind die Symptome für einen Fieberkrampf

Einfache Fieberkrämpfe kommen zum Beispiel bei Magen-Darm-Infekten, Infekten der oberen Atemwege, bei der echten Grippe und dem sogenannten Drei-Tage-Fieber vor.

Bei einem Fieberkrampf verliert das Kind für kurze Zeit das Bewusstsein. Die Muskulatur verkrampft sich, Arme und Beine zucken. Häufig verdrehen Kinder die Augen oder haben einen starren Blick. Die Atmung verlangsamt sich und die Haut kann sich blau verfärben. Häufig dauert so ein Anfall nur wenige Minuten, dann erschlafft der Körper, die normale Hautfarbe kommt zurück und das Kind ist völlig entkräftet und müde. An den Fieberkrampf erinnert sich das Kind oft gar nicht.

Wie sollten sich Eltern bei einem Fieberkrampf verhalten?

Oberstes Gebot bei einem Fieberkrampf: Ruhe bewahren! Das krampfende Kind wird weich gelagert, am besten auf einem Bett oder einer Decke. Die Kleidung wird gelockert. Fiebersenkende Maßnahmen wie Wadenwickel sind ratsam. Das Kind darf in dieser Situation nichts zu essen oder trinken bekommen. Wenn es sich erbricht, bringen Sie es in die stabile Seitenlage, damit es sich nicht verschluckt.

Ist es der erste Fieberkrampf, sollten die Eltern unter der Nummer 112 den Notarzt rufen, rät der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Es ist wichtig, die Ursache des Krampfes zu klären.

Ein einfacher Fieberkrampf dauert in der Regel nur Sekunden bis maximal 15 Minuten dauert – und folgenlos abklingt. Nach ein bis zwei Stunden hat sich das Kind laut dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte meist vollständig erholt.

Komplizierte Fieberkrämpfe, die länger dauern, kommen nur selten vor, betonen Kinderärzte. Äußerst selten sei auch ein Fieberkrampf aufgrund einer Hirnhautentzündung.

Wie wird ein Fieberkrampf behandelt?

Während des Anfalls kann der Arzt krampflösende und fiebersenkende Mittel geben. Bei Kindern, die wiederholt Fieberkrämpfe haben, ist es hilfreich, wenn die Eltern Diazepam-Zäpfchen im Haus haben. Der Wirkstoff hemmt bereits nach kurzer Zeit die Krämpfe. Wenn das Kind nach fünf Minuten immer noch krampft, kann ein weiteres Zäpfchen gegeben werden.

Die mögliche Höchstmenge sollte je nach Kind und Art der Anfälle mit dem Arzt vereinbart werden. Das Kind sollte bei hohem Fieber abgekühlt werden, entweder indem es entkleidet und nur mit einem dünnen Laken bedeckt wird, mit Wadenwickeln oder mit fiebersenkenden Medikamenten.

Wie kann man vorbeugen?

Zur Vorbeugung weiterer Anfälle sollte nach einem Fieberkrampf im Abstand von maximal drei Stunden Fieber gemessen werden und plötzliche Temperaturanstiege zum Beispiel mit Hilfe von Wadenwickeln vermieden werden. Generell sollte bei Infekten regelmäßig die Temperatur gemessen und auf erste Anzeichen eines Krampfes geachtet werden. Das Kind sollte viel Wasser trinken.

Bei einer Körpertemperatur über 38,5 Grad Celsius sollten fiebersenkende Medikamente gegeben werden, um einen plötzlichen Temperaturanstieg und damit einhergehenden Fieberkrampf zu verhindern. Diazepam-Zäpfchen dienen nicht zur Vorbeugung, sie helfen nur bei akuten Anfällen. Mit circa sechs Jahren hören Fieberkrämpfe normalerweise auf.

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Welche Folgen können Fieberkrämpfe haben?

Fieberkrämpfe sehen zwar erschreckend aus, sind aber in der Regel harmlos. Es entstehen sehr selten bleibende Schäden im Gehirn des Kindes. Nur wenn die Krämpfe sehr lang anhalten, in kurzen Abständen immer wieder auftreten oder Epilepsie in der Familie vorkommt, könnten möglicherweise Schädigungen oder Funktionsstörungen im Gehirn auftreten. Deshalb ist ein Besuch beim Arzt nach einem Krampfanfall zur Ursachenforschung beziehungsweise richtigen Behandlung unerlässlich.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • Nachrichtenagentur dpa
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