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Wie Alkohol zu Herzrasen führen kann


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Alkohol erhöht den Puls
Warum Alkohol zu Herzrasen führen kann


Aktualisiert am 19.09.2023Lesedauer: 2 Min.
Weniger Alkohol Trinken: Gar nicht so einfach, wenn es so ein Ritual ist, wie hier auf dem Oktoberfest in München.Vergrößern des Bildes
Manche Menschen verspüren Herzrasen, wenn sie Alkohol getrunken haben – exzessive Mengen sind dafür nicht nötig. (Quelle: Ralph Peters/imago-images-bilder)
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Ein Rausch geht manchmal auch mit besorgniserregenden Symptomen einher – Herzrasen zum Beispiel. Woran das liegt und ob es gefährlich ist.

Wie der Körper auf Alkohol reagiert, ist äußerst individuell. Allerdings ist Herzrasen eine recht typische Begleiterscheinung des Rausches. Viele Menschen bemerken, dass ihr Herz schneller und/oder unregelmäßig schlägt, wenn sie betrunken sind.

Herzrasen: Alkohol beeinflusst das Nervensystem

Der Grund dafür ist, dass Alkohol den Teil des Nervensystems beeinflusst, der den Herzschlag – und auch alle anderen lebenswichtigen Funktionen der Organe – steuert: das sogenannte vegetative Nervensystem. Dieses wird auch als autonomes Nervensystem bezeichnet, weil es sich nicht willentlich beeinflussen lässt, sondern seinen eigenen Regeln folgt. Die oberste lautet: Das Überleben sichern!

Das autonome Nervensystem ist immer darauf aus, den Körper optimal an die aktuellen Bedingungen anzupassen: Droht Gefahr, versetzt es den gesamten Organismus in Flucht- und Kampfbereitschaft, wobei sich auch der Puls beschleunigt. In Ruhephasen indes sorgt es für Erholung, unter anderem indem es den Herzschlag und die Atmung verlangsamt.

Obwohl die Organe automatisch zu arbeiten scheinen, handelt es sich beim autonomen Nervensystem also keineswegs um einen maschinenartigen, gleichförmigen Taktgeber. Vielmehr reagiert es äußerst sensibel auf die äußeren Gegebenheiten und lässt sich auch durch verschiedene Substanzen beeinflussen – Alkohol ist eine davon.

Unter seinem Einfluss entfaltet das autonome Nervensystem seine aktivierende Wirkung auf das Herz, sodass dieses aus dem gewohnten Takt gerät und schneller schlägt. Das alkoholbedingte Herzrasen kann bereits im milden Rausch einsetzen, wenn der Blutalkoholspiegel zwischen 0,5 und 1,5 Promille liegt. Das Risiko dafür steigt jedoch mit dem Promillespiegel.

Gut zu wissen: Da das durch Alkohol ausgelöste Herzrasen gehäuft an Feiertagen auftritt, an denen viel getrunken wird, wird es auch "Holiday Heart Syndrom" genannt.

Herzrasen durch Alkohol – ist das gefährlich?

Wenn die Wirkung des Alkohols nachgelassen hat, beruhigt sich das Herz meist von selbst. Das Herzrasen hört also für gewöhnlich wieder auf, wenn der Rausch vorüber ist.

Wer regelmäßig zu viel Alkohol trinkt, muss allerdings mit langfristigen Gefahren für die Gesundheit rechnen – auch für das Herz: Unter anderem erhöht Alkohol das Risiko für eine anhaltende Herzrhythmusstörung, die als Vorhofflimmern bezeichnet wird.

Neben Herzrasen und einem unregelmäßigen Herzschlag äußert sich dieses unter anderem durch Schwindel, ein Schwächegefühl und Brustschmerzen. Akut lebensbedrohlich ist es nicht, allerdings kann es in Folgeerkrankungen wie einen Schlaganfall oder eine Herzschwäche münden.

Dieses Risiko können Betroffene deutlich verringern, indem sie Alkohol meiden und sich insgesamt um eine gesunde Lebensweise bemühen. Darüber hinaus sind möglicherweise noch andere medizinische Maßnahmen nötig. Herzrhythmusstörungen, die nicht von selbst wieder abklingen, sollten somit immer ärztlich abgeklärt werden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Abrufdatum: 12.2.2023)
  • Online-Informationen von AMBOSS: amboss.com (Abrufdatum: 12.2.2023)
  • Linz, B., et al.: "Mechanisms and Therapeutic Opportunities in Atrial Fibrillation in Relationship to Alcohol Use and Abuse". The Canadian Journal of Cardiology, Vol. 38, Iss. 9, pp. 1352-1363 (September 2022)
  • Brunner, S., et al.: "Impact of acute ethanol intake on cardiac autonomic regulation". Scientific Reports, Vol. 11, Iss. 1, Art. No. 13255 (Juni 2021)
  • Csengeri, D., et al.: "Alcohol consumption, cardiac biomarkers, and risk of atrial fibrillation and adverse outcomes". European Heart Journal, Vol. 42, Iss. 12, pp. 1170–1177 (März 2021)
  • Tasnim, S., et al.: "Effect of alcohol on blood pressure". Cochrane Database of Systematic Reviews, Iss. 7, Art. No. CD012787 (2020)
  • Brunner, S., et al.: "Alcohol consumption, sinus tachycardia, and cardiac arrhythmias at the Munich Octoberfest: results from the Munich Beer Related Electrocardiogram Workup Study (MunichBREW)". European Heart Journal, Vol. 38, Iss. 27, pp. 2100-2106 (Juli 2017)
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