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Gliederschmerzen nach dem Alkohol-Konsum – was es sein kann


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Viele Ursachen denkbar
Gliederschmerzen nach Alkohol – was kann es sein?


Aktualisiert am 21.04.2023Lesedauer: 3 Min.
Ein Mann sitzt auf dem Sofa und fasst sich ans Knie.Vergrößern des Bildes
Manche Menschen haben nach Alkoholkonsum nicht nur mit Kopfweh und Übelkeit zu kämpfen, sondern darüber hinaus mit Gliederschmerzen. (Quelle: seb_ra/getty-images-bilder)
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Übermäßiger Alkoholkonsum kann vielfältige Beschwerden nach sich ziehen – auch Gliederschmerzen. Wann es diese ärztlich abzuklären gilt, erfahren Sie hier.

"Kater" ist ein Sammelbegriff für die Nachwirkungen einer Alkoholvergiftung. Die wohl bekanntesten sind Kopfweh und Übelkeit. Es gibt aber noch zahlreiche andere Symptome, die während eines Rausches und danach auftreten können – Gliederschmerzen beispielsweise.

Wer über Gliederschmerzen klagt, meint damit Schmerzen in Armen und/oder Beinen. Diese können von den Muskeln, Gelenken, Nerven oder Knochen herrühren, weshalb die Liste der möglichen Ursachen lang ist. Beginnen die Gliederschmerzen nach Alkoholkonsum, kommt dieser als Auslöser infrage. Es kann aber auch eine andere Erkrankung dahinterstecken, deren Symptome zufällig im Anschluss an einen Rausch einsetzen.

Wann Alkoholkonsum Gliederschmerzen verursachen kann

Eine Art von Gliederschmerzen, die durch ein Übermaß an Alkohol entstehen kann, entspringt den Muskeln: Manche Menschen verspüren im Rahmen eines Katers Muskelschmerzen, die nicht von Dauer sind und für gewöhnlich von selbst wieder abklingen. Sofern die oder der Betroffene nicht regelmäßig exzessiv Alkohol konsumiert, ist diese Art von Gliederschmerzen somit kein Grund zur Panik.

Anders verhält es sich, wenn eine Person über längere Zeiträume hinweg zu viel Alkohol trinkt und dann an Muskelschmerzen leidet. In diesem Fall könnten die Schmerzen ein Zeichen dafür sein, dass die giftigen Abbauprodukte des Alkohols die Muskulatur derart geschädigt haben, dass Muskelmasse schrumpft. Fachleute sprechen dann von einer alkoholischen Muskelerkrankung oder Myopathie.

Von dieser gibt es zwei Verlaufsformen: Die chronische entwickelt sich meist über Jahre und äußert sich dann vor allem durch Muskelschwäche – Schmerzen hingegen sind eher ungewöhnlich. Wenn Alkoholabhängige einen heftigen Exzess hinter sich haben, kann die Myopathie aber auch akut auftreten, was sich unter anderem durch plötzlich einsetzende Muskelschmerzen bemerkbar macht.

Langjähriger Alkoholkonsum kann jedoch nicht nur den Muskeln schaden, sondern auch den Nerven. Personen, die dauerhaft zu viel trinken, riskieren daher unter anderem eine alkoholische Polyneuropathie. Diese kann eine Vielzahl an Beschwerden hervorrufen, zu denen neben Missempfindungen auch ziehende Schmerzen zählen. Meist entwickeln sich die Symptome in den Beinen, vor allem in den Füßen, seltener in den Armen beziehungsweise Händen.

Alkohol kann bestehende Erkrankungen verschlimmern

Alkohol kann bei einigen chronischen Erkrankungen die Beschwerden verstärken beziehungsweise akute Ausbrüche der Erkrankung auslösen Beispielsweise erhöht Alkohol das Risiko für Gichtanfälle, bei denen sich ein oder mehrere Gelenke schmerzhaft entzünden. Oft ist es das Großzehengrundgelenk, es können jedoch auch andere Gelenke betroffen sein – etwa die Knie, Knöchel, Handgelenke oder Ellenbogen.

Alkohol scheint sich bei einer Gicht gleich mehrfach ungünstig auszuwirken: Er bewirkt, dass im Körper mehr Harnsäure entsteht und gleichzeitig die Nieren weniger davon ausscheiden. Außerdem verliert der Körper unter Alkoholeinfluss vermehrt Flüssigkeit, was die Ablagerung von Harnsäurekristallen in den Gelenken begünstigt – den Auslöser der Entzündung.

Andere Ursachen für Gliederschmerzen

Wenn Gliederschmerzen nach Alkoholkonsum auftreten, ist dieser nicht zwangsläufig der Grund für die Beschwerden. Die zeitliche Abfolge kann auch dem Zufall geschuldet sein. Denn weitaus häufiger als eine alkoholische Myopathie oder Polyneuropathie liegen Gliederschmerzen vergleichsweise harmlose Ursachen zugrunde wie zum Beispiel eine Erkältung oder ein Muskelkater.

Darüber hinaus können folgende Erkrankungen Gliederschmerzen hervorrufen. Dazu gehören etwa folgende:

  • Verschleiß der Gelenke (Arthrose)
  • rheumatoide Arthritis
  • Durchblutungsstörungen, etwa im Rahmen der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK) oder einer Thrombose

Sollte tatsächlich eine ernste Erkrankung hinter den Schmerzen stecken, bleiben diese aber für gewöhnlich länger bestehen beziehungsweise treten diese immer wieder auf. Wer unter anhaltenden oder wiederkehrenden Gliederschmerzen leidet, sollte somit zur Ärztin oder zum Arzt. Nur sie oder er kann die Ursache der Beschwerden feststellen und eine passende Behandlung

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 18.4.2023)
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 18.4.2023)
  • Online-Informationen von MSD Manual: www.msdmanuals.com (Abrufdatum: 18.4.2023)
  • "Gliederschmerzen". Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: August 2022)
  • "Hangovers". Online-Informationen des National Institute of Health: www.niaaa.nih.gov (Stand: März 2021)
  • Leopoldt, D.: "Was hinter Muskelschmerzen steckt". Deutsche Apotheker Zeitung 2020, Nr. 25, S. 60 (18.6.2020)
  • Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie e. V. (DGN): "Diagnostik und Differenzialdiagnose bei Myalgien" (PDF). AWMF-Leitlinien-Register Nummer 030/051 (Stand: 1.2.2020)
  • Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM): "Gicht: Häufige Gichtanfälle und Chronische Gicht". AWMF-Leitlinien.Register Nr. 53/32a (Stand: 21.3.2019)
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