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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Störende Beschwerden in der Hand Karpaltunnelsyndrom – kann eine Schiene helfen?
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Ein Karpaltunnelsyndrom kann auch nachts zu Beschwerden führen und kann so den Schlaf stören. Wie wirkt sich eine Schiene aus?
Wer nachts aufwacht, weil Teile der Hand einschlafen, oder tagsüber unter kribbelnden Händen leidet, könnte vom Karpaltunnelsyndrom betroffen sein. Aber was steckt dahinter – und inwiefern kann eine Schiene helfen?
- Mehr erfahren: Selbsttest kann Hinweise auf Karpaltunnelsyndrom geben
Was ist das Karpaltunnelsyndrom?
Ein Karpaltunnelsyndrom kann sich entwickeln, wenn der Mittelnerv (auch Medianusnerv genannt) im Handgelenk eingeengt wird. Dieser Nerv verläuft durch den Karpaltunnel – einem engen, von Knochen, Sehnen und Bändern begrenzten Kanal im Handgelenk.
Wird der Platz in diesem Durchgang zu eng, etwa durch Schwellungen oder Entzündungen, übt das Druck auf den Nerv aus. Als Folge können sich in Daumen, Zeige-, Mittel- und Ringfinger Beschwerden wie Kribbeln, Taubheitsgefühle und Schmerzen entwickeln, die kommen und gehen. Die Symptome machen sich oft auch nachts bemerkbar und können den Schlaf stören.
Wie kann eine Schiene beim Karpaltunnelsyndrom helfen?
Eine Schiene fürs Handgelenk kann bei einem Karpaltunnelsyndrom die nächtlichen Beschwerden vorübergehend lindern. Denn im Schlaf nimmt das Handgelenk häufig eine gebeugte Haltung ein – diese verstärkt den Druck auf den Mittelnerv und verschlimmert die Symptome.
- Mehr erfahren: Karpaltunnelsyndrom – fünf Übungen, die helfen können
Mithilfe einer Schiene lässt sich das Handgelenk stabilisieren und so verhindern, dass es im Schlaf abknickt. Bleibt das Handgelenk nachts dank der Schiene in einer neutralen Position, wird der Nerv entlastet, was die Beschwerden verringern kann.
Erachtet der Arzt oder die Ärztin eine Schiene als medizinisch notwendig, kann er oder sie das Hilfsmittel verschreiben. In der Regel beteiligen sich gesetzliche Krankenkassen an den Kosten, sodass allenfalls eine Zuzahlung nötig ist.
Wann und wie lange sollte man die Schiene tragen?
Bei einem Karpaltunnelsyndrom empfiehlt es sich, die Schiene nachts zu tragen, zunächst für einige Wochen. Darüber hinaus ist es ratsam, tagsüber vorerst Belastungen des Handgelenks zu vermeiden, die bei den Betroffenen zu Beschwerden führen. Dauerhaft, also Tag und Nacht, sollte die Schiene hingegen nicht getragen werden, um die Muskulatur nicht langfristig zu schwächen.
Für gewöhnlich lassen die Beschwerden mithilfe einer Handgelenksschiene in etwa 70 Prozent der Fälle nach einigen Wochen bis Monaten nach. Bleiben die Beschwerden unverändert oder verschlimmern sie sich, sollten Betroffene Rücksprache mit dem Arzt oder der Ärztin halten.
Schiene nach Karpaltunnel-OP?
In schweren Fällen kann es nötig sein, ein Karpaltunnelsyndrom operativ zu behandeln. Dabei wird das einengende Karpalband durchtrennt, um den Mittelnerv zu entlasten. Nach der OP tragen Betroffene in der Regel für etwa 7 bis 10 Tage einen festen Verband. Mitunter legt der Arzt oder die Ärztin direkt nach dem Eingriff auch eine Gipsschiene an.
Karpaltunnelsyndrom: Reicht eine Schiene zur Behandlung aus?
Eine Schiene kann bei einem Karpaltunnelsyndrom vor allem im Frühstadium helfen, wenn
- es hauptsächlich nachts zu Missempfindungen oder anderen Beschwerden durch den eingeengten Nerv kommt,
- die Beschwerden leicht bis mittelstark sind oder
- die Symptome nur gelegentlich auftreten.
In fortgeschrittenen Fällen oder bei starken Schmerzen genügt eine Schiene allein meist nicht. Dann können zusätzliche Maßnahmen nötig sein – wie Physiotherapie, entzündungshemmende Medikamente oder in schweren Fällen eine Operation.
Gut zu wissen
Bei Schwangeren im letzten Trimester stellt sich mitunter ein Karpaltunnelsyndrom ein, welches sich jedoch nach der Geburt für gewöhnlich wieder zurückbildet. Bis dahin kann eine Handgelenksschiene die Beschwerden in der Regel wirksam lindern.
Wann zum Arzt?
Ein Arzttermin ist zu empfehlen, wenn
- Taubheitsgefühle oder Schmerzen trotz Schiene bestehen bleiben oder schlimmer werden,
- sich in der Hand eine Muskelschwäche einstellt oder
- der Alltag durch die Beschwerden stark erschwert wird.
Fazit: Das Wichtigste in Kürze
Eine Schiene kann bei einem Karpaltunnelsyndrom hilfreich sein, insbesondere in der Anfangsphase beziehungsweise zur nächtlichen Entlastung des Handgelenks. Sie stabilisiert das Gelenk und verringert den Druck auf den Nerv. Halten die Beschwerden trotz Schiene an oder nehmen sie zu, ist es ratsam, dies ärztlich abklären zu lassen.
- Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: www.gesundheitsinformation.de (Abrufdatum: 28.2.2025)
- Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 28.2.2025)
- "Operation des Karpaltunnel-Syndroms". Online-Informationen des Bundesverbands für Operatives Operieren: www.operieren.de (Abrufdatum: 28.2.2025)
- "Karpaltunnelsyndrom". Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Stand: 9.12.2024)
- "Karpaltunnelsyndrom". Online-Informationen des öffentlichen Gesundheitsportals Österreichs: www.gesundheit.gv.at (Stand: 30.6.2022)
- Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie: "Diagnostik und Therapie des Karpaltunnelsyndroms". AWMF-Leitlinien-Register Nr. 005/003 (Stand: 2022)
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.