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Rauchen: Was tun, wenn das Kind raucht?


Die erste Zigarette
Sollten Eltern das Rauchen zu Hause verbieten?

t-online, rev

Aktualisiert am 30.05.2014Lesedauer: 3 Min.
Das Kind beginnt mit dem Rauchen - für viele Eltern erst einmal ein Schock.Vergrößern des Bildes
Das Kind beginnt mit dem Rauchen - für viele Eltern erst einmal ein Schock. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Seit Jahren sind die Zahlen der jugendlichen Raucher in Deutschland rückläufig. In der Gruppe der Zwölf- bis 17-Jährigen liegt der Anteil nur noch bei zwölf Prozent, und 72 Prozent der Teenies haben laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) noch nie an einer Zigarette gezogen. Für Eltern ist es aber meistens ein Schock, wenn sie ihr Kind beim Rauchen erwischen. Wie sollten Eltern dann reagieren?

So war es eigentlich schon immer: Irgendwann will fast jeder Jugendliche einmal das Rauchen ausprobieren. Das gehört zu Jugend und Pubertät dazu. Wichtig ist, dass Kinder in dieser Phase bereits wissen, mit welchen Risiken Tabakkonsum verbunden ist. Das gilt für Zigaretten genauso wie für das momentan angesagte Shisha-Rauchen. So lässt sich in manchen Fällen verhindern, dass aus dem Testen eine Gewohnheit wird. Es ist daher sinnvoll, wenn Eltern schon frühzeitig ein aufklärendes Gespräch mit dem Kind suchen. Am besten findet ein solches Gespräch sogar schon vor der ersten Zigarette statt, denn auch wenn Jugendliche ab etwa 13 Jahren das Rauchen für cool halten, zuvor finden sie es meistens gar nicht gut.

Mit einigen deutlichen Argumenten lässt sich diese negative Einstellung gegenüber dem Rauchen beibehalten. In dem Gespräch sollten Eltern auf Vorwürfe und Strafandrohungen verzichten, sondern sachlich erklären, welche Folgen das Rauchen haben kann. Statt nur auf Gefahren wie Lungenkrebs und Raucherlunge hinzuweisen, sollten kurzfristige Folgen in den Vordergrund gerückt werden: der schlechte Atem, stinkende Kleidung, weniger Geld, nachlassende Ausdauer beim Sport. Jugendliche interessieren sich weniger für das, was einmal in 20 Jahren sein kann.

Zwei Zigaretten am Tag können schon süchtig machen

Auch das Problem der Abhängigkeit und die Schwierigkeit, mit dem Rauchen wieder aufzuhören, sollten Eltern ansprechen - denn Teenager täuschen sich, wenn sie glauben, sie könnten schnell wieder mit dem Rauchen aufhören. Um eine Sucht zu entwickeln, reichen für 13- bis 17-Jährige laut einer Studie der Universität in San Francisco schon zwei Zigaretten täglich.

Jugendliche greifen selten zur Zigarette, wenn sie allein sind, sondern meist nur gemeinsam mit Freunden. Am besten überlegen Eltern mit ihren Kindern, wie diese mit dem Gruppendruck umgehen können: Zum Beispiel was Kinder antworten können, wenn ihnen eine Zigarette angeboten wird oder sie zum Mitrauchen aufgefordert werden. Vor allem Mädchen rauchen auch, weil sie glauben, dadurch ihr Gewicht halten zu können. In diesem Fall sollten Eltern auf Alternativen wie Sport oder gesunde Ernährung hinweisen.

Eltern sollten das Rauchen in der Wohnung verbieten

Was aber tun, wenn das Kind bereits regelmäßig raucht? Auch wenn Eltern, die versuchen ihren Kindern das Rauchen auszureden, "nerven", ist eine eindeutige Haltung seitens der Eltern angebracht. Jugendliche rauchen, um attraktiver, interessanter, einfach cooler zu erscheinen - ein Verhalten, das Eltern als Teil des Erwachsenwerdens verstehen müssen. Daher sollten sie Verständnis für ihre Kinder haben und versuchen mit sachlichen Argumenten und Informationen zu überzeugen und nicht mit sich wiederholenden Vorwürfen.

Eltern sollten das Rauchen im Kinderzimmer und in der restlichen Wohnung nicht einfach akzeptieren. "Da darf nicht geraucht werden, schon im Hinblick auf das Jugendschutzgesetz", sagt Gabriele Bartsch von der Hauptstelle für Suchtfragen in Hamm. Bei allem Verständnis der Eltern darf das Kind nicht den Eindruck bekommen, dass die neue Gewohnheit geduldet wird. Zudem sollten Eltern darauf achten, ihre Kinder im Rauchen nicht unfreiwillig zu unterstützen: "Bei 25 Euro Taschengeld die Woche können sie sich natürlich locker eine Stange leisten."

"Aber du rauchst doch auch!"

Wenn Eltern hingegen selbst Raucher sind, bestehen gleich zwei zusätzliche Probleme: Die gesundheitlichen Risiken des Passivrauchens und die Schwierigkeit als Raucher glaubwürdig gegen das Rauchen zu argumentieren. In diesen Fällen ist der Satz "aber du rauchst doch auch!" beinahe vorprogrammiert. Doch gerade diese Konstellation kann sogar in den Gesprächen mit dem Kind zum Vorteil werden, man weiß schließlich, wovon man spricht.

Eine frühere Untersuchung der BZgA zeigte, dass rauchende Eltern ihre Kinder vom regelmäßigen Rauchen abhalten können, wenn sie das Rauchen ablehnen und das den Kindern auch klar machen. Sprechen sie über ihre eigenen Probleme mit der Sucht, gewinnen sie an Glaubwürdigkeit. Trotzdem zeigen Studien, dass Kinder von Rauchern ein größeres Risiko tragen, ebenfalls einmal Raucher zu werden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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