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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Bluttest Was 20 Tropfen Blut verraten
Rund sechs Liter Blut fließen durch unseren Körper. Doch ein Arzt braucht nur rund 20 Tropfen davon, um Krankheiten, Entzündungen oder Mangelerscheinungen zu erkennen. Der Piks im Arm kann manchmal sogar Leben retten. Was der Bluttest über unsere Gesundheit verrät.
So wichtig sind unsere Blutwerte
60 bis 70 Prozent aller Diagnosen werden durch Blutanalysen gestellt, so das Informationszentrum für Prävention und Früherkennung (IPF). Da Plasma, rote und weiße Blutkörperchen sowie Blutplättchen durch den gesamten Körper fließen, geben sie Aufschluss über Krankheiten in allen Körperteilen. So deutet beispielsweise eine erhöhte Anzahl weißer Blutkörperchen auf eine Entzündung im Körper hin. Finden sich zu wenige Abwehrzellen im Blut, zeigt das oft eine Immunschwäche an. Und: Je weniger Blutplättchen sich im Blut befinden, desto größer ist die Gefahr für Blutungen, spontan entstehende Hämatome oder gehäuftes Nasen- oder Zahnfleischbluten.
Blutsenkungsgeschwindigkeit erkennt Entzündungen
Entzündungen lassen sich auch mit Hilfe der sogenannten Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) erkennen. Dabei kommt das Blut bei der Blutabnahme in ein spezielles Röhrchen, dessen Füllung verhindert, dass das Blut gerinnt. Das Röhrchen wird vorsichtig geschüttelt und dann senkrecht in einen Ständer gestellt.
"Die Blutzellen sinken langsam nach unten. Bei bestimmten Erkrankungen wie Rheuma, Darmentzündung oder Blutvergiftung geht dies recht schnell - eine hohe Blutsenkungsgeschwindigkeit gibt also einen ersten Hinweis darauf, dass im Körper etwas nicht stimmt", erklärt das IPF.
Blutfette verraten Herzinfarktrisiko
Erkrankungen wie Diabetes, Stoffwechselstörungen, Leberschäden und Nierenfunktionsstörungen können durch eine Blutabnahme ebenfalls entdeckt werden. Auch unsere Blutfettwerte verraten eine ganze Menge: Sind Cholesterin- oder Triglyceridwert stark erhöht, steigt das Risiko für Arteriosklerose und deren Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall. Laut Deutscher Herzstiftung sollte der Gesamt-Cholesterinwert im Blut unter 200 mg/dl (Milligramm pro 100 Milliliter) liegen, der Triglyceridwert sollte unter 150 mg/dl liegen.
Erhöhte Homocystein-Werte im Blut sind riskant
Das giftige Stoffwechselprodukt Homocystein hat jeder im Blut, denn es entsteht beim Abbau von Eiweiß. Normalerweise wird es vom Körper in harmlosere Substanzen umgewandelt. Da die Aminosäure die Gefäße schädigt und gerinnungsfördernd auf das Blut wirkt, steigt bei erhöhten Werten auch das Risiko für Thrombose, Herzerkrankungen und Schlaganfall, erklärt die Deutsche Liga zur Bekämpfung von Gefäßerkrankungen e.V. Der Grenzwert im Blut liegt nach Angaben der Mediziner bei 10 µmol/l (Mikromol pro Liter).
Check-up ab 35 nutzen
Ab dem 35. Lebensjahr hat jeder Versicherte Anspruch auf einen kostenlosen Gesundheits-Check-up beim Arzt. Neben einem Gespräch sowie einer körperlichen Untersuchung werden auch eine Blut- und eine Urinuntersuchung durchgeführt. Unter anderem werden der Cholesterin- und der Blutzuckerspiegel gemessen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.