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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Gesundheit Nebel kann die Lunge belasten
Nebelwetter kann die Atemnot bei Lungenpatienten verstärken. Betroffene sollten deshalb entsprechend vorsichtig sein, wenn sie draußen unterwegs sind, sagt Michael Barczok, Vorstandsmitglied des Bundesverbands Deutscher Pneumologen (BdP). Der Experte gibt Tipps, wie sich die Beschwerden verringern lassen.
Kälte verengt die Atemwege
Nebel ist für Menschen mit Asthma oder chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) wegen der in der Luft enthaltenen kalten Wassertröpfchen problematisch. "Kälte löst bei den Patienten beim Einatmen eine Verengung der Bronchien aus, während die Feuchtigkeit im Nebel zu vermehrter Wassereinlagerung in der Schleimhaut der Atemwege führt, was diese anschwellen lässt", erklärt Barczok.
Schal und Inhalieren schützen die Lunge
Helfen kann zum Beispiel ein Schal, der über Mund und Nase gebunden wird: Dadurch werde die Luft erwärmt, gereinigt und angefeuchtet, sagt der Experte. Gegen ein Anschwellen der Schleimhäute sei das tägliche Inhalieren einer einfachen Salzwasserlösung wirksam. Sport sollte am besten in Innenräumen getrieben werden.
Bei Nebel mehr Schadstoffe in der Luft
Bei Nebel ist die Luft am Boden oft kälter als in oberen Schichten. Bei solchen Inversionswetterlagen reichere sich die Luft besonders stark mit Schadstoffen an, da ein Austausch mit den darüber liegenden, frischeren Luftmassen erschwert sei. "Luftschadstoffe sollte man möglichst meiden - also bei Wetterlagen mit geschlossener Nebeldecke zum Beispiel eine anstehende Besorgung in der Innenstadt lieber verschieben und stattdessen einen Waldspaziergang machen", rät Barczok.
Wie man seine Lunge schützt
Um Lungenkrankheiten vorzubeugen ist der beste Schutz, nicht zu rauchen. Auch für langjährige Raucher lohnt sich der Rauchstopp, denn die Lunge kann sich zumindest teilweise wieder erholen. Allerdings können auch andere Luftverschmutzungen wie Feinstaub aus Abgasen oder Giftstoffe am Arbeitsplatz die Lunge schädigen. Für Arbeiten mit Staub und Giftstoffen ist daher eine Atemschutzmaske empfehlenswert. Da eine vorbelastete Lunge anfällig für Infekte ist, können auch Impfungen vor schweren Lungenkrankheiten schützen. Empfohlen werden Impfungen gegen das Grippevirus und gegen Pneumokokken.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.