Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Gesundheit Hinter Bauchschmerzen können verdrehte Eierstöcke stecken
Bei plötzlichen Schmerzen oberhalb der Leistengegend denkt man oft an eine Blinddarmentzündung. Bei Frauen kann es jedoch auch einen anderen Grund geben. Sind solche Bauchschmerzen sogar mit Erbrechen oder auch leichtem Fieber verbunden, kann eine Drehung der Eileiter und der Eierstöcke dahinter stecken. Im schlimmsten Fall entsteht diese durch einen Tumor.
Tumor verursacht Drehung
Die Drehung von Eileitern und Eierstöcken, die meist ohne Vorwarnung auftritt, trägt den medizinischen Fachbegriff „Adnextorsion“. Dabei handelt es sich um den häufigsten gynäkologischen Notfall, so die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG). In vielen Fällen wird im Ultraschall oder spätestens bei der Operation zudem festgestellt, dass die Eierstöcke vergrößert sind. Die Drehung wird in vielen Fällen durch eine Zyste oder einen anderer Tumor verursacht.
Risiko bei Hormonbehandlung
Ein erhöhtes Risiko haben Frauen, die wegen Kinderwunsch eine Hormonbehandlung machten. Aber auch eine Schwangerschaft an sich vergrößert die Gefahr: Jede dritte Adnexerkrankung wird bei einer schwangeren Frau gefunden, berichtet die DGGG. Nach Entzündungen im Beckenraum oder durch eine Endometriose-Erkrankung wird die Wahrscheinlichkeit, unter einer Adnextorsion zu leiden, geringer. Die damit verbundenen Verwachsungen verhindern vermutlich eine Drehung von Eierstöcken oder Eileitern.
Eierstock soll erhalten bleiben
Um einen Rückfall oder ein Blutgerinnsel zu vermeiden, wurde der betroffene Eierstock früher direkt entfernt. „Von diesem Vorgehen sind wir abgekommen“, betont Prof. Dr. Klaus Friese, Präsident der DGGG. Wurde kein Tumor gefunden, kann der gesunde Eierstock heute oft erhalten bleiben. Der Frauenarzt dreht ihn im Rahmen einer Operation wieder zurück.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.