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Brustschmerzen bei der Frau beidseitig: Was kann es sein?


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Oft hormonell bedingt
Beidseitige Brustschmerzen bei der Frau – was kann es sein?


Aktualisiert am 25.07.2024Lesedauer: 4 Min.
Eine Frau hält ihre BrüsteVergrößern des Bildes
Hormonelle Schwankungen können bei einer Frau dazu führen, dass sie regelmäßig beidseitig Brustschmerzen entwickelt. (Quelle: spukkato/Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Wenn eine Frau beidseitig Brustschmerzen verspürt, besteht meist kein Anlass zur Sorge. Mögliche Ursachen und was helfen könnte.

Typischerweise beginnen die Beschwerden ein bis zwei Wochen vor der Periode: Viele Frauen bemerken in der zweiten Hälfte ihres Menstruationszyklus, dass ihre Brüste anschwellen, spannen, empfindlicher auf Berührungen reagieren oder sogar wehtun.

Diese hormonell bedingten, zyklisch auftretenden Brustschmerzen bei der Frau bezeichnen Fachleute als Mastodynie. Sie ist zwar unangenehm, aber nicht krankhaft. Die Beschwerden entstehen dadurch, dass der Spiegel gewisser Botenstoffe (Hormone) im Rahmen des Zyklus natürlicherweise schwankt.

Insbesondere bei Frauen im Alter zwischen 30 und 50 Jahren bewirken diese zyklischen Schwankungen im Hormonhaushalt häufig, dass ihr Brustdrüsengewebe vermehrt Flüssigkeit einlagert und dadurch – unter Umständen schmerzhaft – anschwillt.

Wichtig: In diesem Artikel geht es um Schmerzen im weiblichen Brustgewebe. Mit Brustschmerzen können aber auch Beschwerden gemeint sein, die vom Brustkorb ausgehen – beispielsweise aufgrund einer Rippenverletzung oder einer Erkrankung des Herzens oder der Lunge. Auch dann ist ärztlicher Rat notwendig, unter Umständen sogar dringend. Insbesondere Brustschmerzen, die mit einem drückenden Engegefühl oder Atemnot einhergehen, sind ein deutliches Anzeichen für einen medizinischen Notfall und somit ein Grund, den Rettungsdienst (112) zu rufen.

Diese Hormone spielen bei beidseitigen Brustschmerzen eine Rolle

Dass zyklusabhängige, beidseitige Brustschmerzen vor allem bei Frauen mittleren und höheren Alters vorkommen, könnte daran liegen, dass bei ihnen öfter der Eisprung ausbleibt. Denn das kann zu einem Ungleichgewicht zwischen zwei Hormonen führen, die bei der Steuerung des Monatszyklus eine zentrale Rolle spielen: Östrogen und Progesteron.

Östrogen wird hauptsächlich in der ersten Hälfte des Zyklus produziert, unter anderem von dem heranreifenden Follikel (Eibläschen). Beim Eisprung platzt der Follikel und gibt die Eizelle frei. Aus dem verbleibenden Follikelgewebe entwickelt sich der Gelbkörper, der Progesteron bildet. In der zweiten Hälfte sinkt daher der Östrogenspiegel, während der Progesteronspiegel steigt.

Ereignet sich hingegen kein Eisprung, bildet der (nicht geplatzte) Follikel weiter Östrogen, was zu einem Überschuss dieses Hormons führen kann. Dieser Überschuss wiederum begünstigt Wassereinlagerungen im Brustdrüsengewebe.

Brustschmerzen bei der Frau beidseitig – was könnte es noch sein?

Neben den recht verbreiteten zyklusabhängigen Brustschmerzen gibt es noch andere Formen von Brustschmerzen bei der Frau. Viele davon – aber nicht alle – sind ebenfalls auf den Einfluss des Hormonhaushalts zurückzuführen.

Beidseitige Brustschmerzen bei der Frau können sich zum Beispiel entwickeln durch hormonelle Veränderungen

  • in der Pubertät,
  • in der Schwangerschaft,
  • in den Wechseljahren,
  • durch die Einnahme der Antibabypille oder
  • im Rahmen einer Hormonersatztherapie in den Wechseljahren.

Weitere mögliche Ursachen für Brustschmerzen bei der Frau

Manchmal kommen anstelle der genannten Auslöser noch andere Gründe für die Brustschmerzen infrage, etwa eine Entzündung (Mastitis) der Brust oder ein gutartiger Brusttumor, etwa ein Fibroadenom oder eine Zyste.

Meist treten die Beschwerden dann einseitig auf. Selten können aber auch beide Brüste betroffen sein.

An einer Mastitis erkranken vorwiegend Mütter in der Stillzeit. Sie kann auftreten, wenn

  • sich die Milch in der Milchdrüse und/oder im Gangsystem der Brust staut, und/oder
  • Krankheitserreger über die Brustwarze in den Körper eindringen und eine Infektion hervorrufen.

Fibroadenome sind kleine, feste Knoten aus Binde- und Drüsengewebe, die sich leicht verschieben lassen. Sie sind die häufigste Form von gutartigen Knoten in der Brust und entwickeln sich in der Regel bei jüngeren Frauen.

Gut zu wissen: Genaueres über einseitige Brustschmerzen erfahren Sie im Artikel Brustschmerzen bei der Frau links – was tun? und Brustschmerzen bei der Frau rechts – was kann der Grund sein?.

Die meisten Betroffenen bemerken die Knötchen beim Abtasten der Brust – Beschwerden verursachen Fibroadenome für gewöhnlich nicht. Bei einigen Frauen können hormonelle Veränderungen wie jene in der Schwangerschaft oder im Menstruationszyklus jedoch bewirken, dass Fibroadenome schmerzhaft werden.

Zysten in der Brust treten bevorzugt bei Frauen um die 40 auf. Es handelt sich dabei um mit Flüssigkeit gefüllte Blasen, die (ab einer gewissen Größe) für gewöhnlich als Knötchen im Drüsengewebe zu ertasten sind. Mitunter nimmt ihre Größe im Verlauf des Menstruationszyklus zu und ab.

Brustschmerzen bei der Frau beidseitig – was tun?

Wenn eine Frau regelmäßig oder dauerhaft beidseitig Brustschmerzen verspürt, sollte sie mit ihrer Gynäkologin oder ihrem Gynäkologen darüber sprechen. Zwar sind die Beschwerden in vielen Fällen kein Anzeichen für eine Erkrankung. Mit Gewissheit beurteilen kann das aber nur eine Ärztin oder ein Arzt. Eine sichere Diagnose wiederum ist die Voraussetzung für eine gezielte und wirksame Behandlung.

Sind die beidseitigen Brustschmerzen durch die hormonellen Schwankungen im Monatszyklus bedingt, erfordern sie nicht zwingend eine Therapie. Bei etwa 20 bis 30 von 100 Betroffenen klingen die Beschwerden innerhalb weniger Monate von selbst wieder ab. Sie können allerdings erneut auftreten.

Wenn das der Fall ist, oder eine Frau in jedem Zyklus an den Schmerzen leidet, kann eine Behandlung sinnvoll sein. Bei leichten bis mittelschweren Brustschmerzen kann die Ärztin oder der Arzt zunächst nicht-medikamentöse Maßnahmen empfehlen. Hierzu gehören etwa gut sitzende BHs und Sport-BHs, die ausreichend Unterstützung bieten. Zudem legen Studien nahe, dass Stressabbau zur Linderung zyklusbedingter Brustschmerzen beitragen könnte, etwa mithilfe von Entspannungsübungen.

Insgesamt sind nicht-medikamentöse Optionen bei Mastodynie allerdings noch nicht ausreichend erforscht, um ihre Wirksamkeit verlässlich bewerten zu können.

Bei stärkeren Schmerzen reichen sie vermutlich ohnehin nicht aus. Dann kann die Ärztin oder der Arzt zu einem Behandlungsversuch mit bestimmten Medikamenten raten. Infrage kommen Schmerzmittel oder auch Arzneien, die in den Hormonhaushalt eingreifen, um das hormonelle Ungleichgewicht zu beheben.

Bei Brustschmerzen, die sich nicht mit den natürlichen Hormonschwankungen im Menstruationszyklus erklären lassen, hängt die Therapie von der genauen Ursache ab. Bei einer Zyste kommt zum Beispiel eine Punktion infrage. Dabei entzieht die Ärztin oder der Arzt der Zyste mit einer feinen Nadel die Flüssigkeit. Ein Fibroadenom, das Schmerzen verursacht, lässt sich durch einen kleinen chirurgischen Eingriff entfernen.

Wenn die Brustschmerzen in der Stillzeit aufgetreten und auf eine Entzündung zurückzuführen sind, ist es zunächst vor allem wichtig, die betroffene Brust zu entleeren. Da starke Schmerzen dabei hinderlich sein können, kann die Ärztin oder der Arzt zusätzlich zur Einnahme von Schmerzmitteln wie Paracetamol oder Ibuprofen raten. Lässt sich die Entzündung auf diese Weise nicht innerhalb von 24 Stunden unter Kontrolle bringen, kommen in der Regel Antibiotika zum Einsatz.

Brustschmerzen bei der Frau beidseitig – könnte es Krebs sein?

Brustkrebs ist die häufigste Krebsform bei Frauen. Er ruft aber nur selten Brustschmerzen hervor. Die Beschwerden, die Warnzeichen für Brustkrebs sein können, sind eher unspezifisch. Das heißt, sie können auch eine andere Ursache haben.

Dennoch sollten folgende Symptome lieber ärztlich abgeklärt werden, um eine Brustkrebserkrankung auszuschließen:

  • Veränderung des Umfangs, der Form oder der Lage der Brust
  • Hautveränderungen oder Rötung der Brust
  • Einziehungen oder Vorwölbungen an der Brust
  • Eingezogene Brustwarze
  • Flüssigkeitsabsonderung der Brustwarze
  • Knoten in der Brust oder in den Achselhöhlen
  • Unerklärlicher Gewichtsverlust

Gut zu wissen: Die meisten Brusttumoren entwickeln sich im oberen äußeren Bereich der Brust. Manche bilden sich auch im inneren oberen Bereich. Die linke Brust ist etwas häufiger betroffen als die rechte.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 18.7.2024)
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 18.7.2024)
  • Online-Informationen von MSD Manual: www.msdmanuals.com (Abrufdatum: 18.7.2024)
  • Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Abrufdatum: 18.7.2024)
  • Online-Informationen des Deutschen Krebsforschungszentrums: www.krebsinformationsdienst.de (Abrufdatum: 18.7.2024)
  • Cornell, L. F., et al.: "Current Management and Treatment Options for Breast Pain". Mayo Clinic Proceedings, Vol. 95, Iss. 3, pp. 574-580 (März 2020)
  • Fehm, T., et al.: "Gynäkologie - Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie". Urban & Fischer in Elsevier (Verlag), München 2020
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