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Nachschmieren nach Stuhlgang: Ursachen – und was wirklich hilft


Nachschmieren nach Stuhlgang
Warum wird der Po manchmal nicht sauber?

Von t-online, mra

02.07.2024Lesedauer: 2 Min.
Unangenehmes Leiden: Wer von Stuhlschmieren betroffen ist, braucht sehr viel Toilettenpapier, um den Po zu säubern.Vergrößern des BildesUnangenehmes Leiden: Wer von Stuhlschmieren betroffen ist, braucht sehr viel Toilettenpapier, um den Po zu säubern. (Quelle: Larisa Stefanuyk/getty-images-bilder)
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Nach dem Stuhlgang schmiert es noch nach und die Unterhose bekommt einen "Bremsstreifen": Was dazu führen kann und wie Betroffene am besten reagieren.

Es ist ein Thema, über das niemand gerne spricht: Nachschmieren nach dem Stuhlgang. Umgangssprachlich ist die Rede oft von Bremsspuren, wenn etwas Stuhl die Unterhose beschmutzt hat. Passiert das hin und wieder, besteht kein Grund zur Sorge. Bei ständigem Stuhlschmieren – so der medizinische Fachbegriff – ist hingegen ärztliche Abklärung ratsam. Denn oftmals sind veränderte Hämorrhoiden die Ursache. Welche Auslöser außerdem infrage kommen und was Betroffenen helfen kann, erfahren Sie in diesem Text.

Definition

Mit Stuhlschmieren ist ein unkontrollierter Verlust kleiner Mengen an Kot (oft breiig oder flüssig) gemeint. Die Beschwerde ist keine eigenständige Erkrankung.

Wenn der Po nach dem Stuhlgang nicht sauber wird

Nicht nur die Unterwäsche, sondern auch das Toilettenpapier kann auf Stuhlschmieren hinweisen. Dabei ist die Menge, die für eine gründliche Reinigung nötig ist, ein bedeutendes Indiz: Je mehr Toilettenpapier verwendet werden muss, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass mit der Darmflora etwas nicht stimmt. Ein gesunder Darm produziert ausreichend Schleim, damit der Stuhl geschmeidig bleibt und somit einfacher ausgeschieden werden kann. Diese Schleimschicht verhindert in der Regel auch, dass der After verschmutzt wird.

Von vielen Betroffenen wird Stuhlschmieren als ein Gefühl von "undicht" oder "inkontinent" beschrieben. In der Medizin wird es allerdings klar von einer Stuhlinkontinenz abgegrenzt, bei der Patienten je nach Schweregrad weichen, aber auch geformten Stuhl über mindestens vier Wochen nicht zurückhalten können, weil die Schließmuskeln nicht mehr richtig funktionieren.

Nicht selten werden die Begriffe im gleichen Zusammenhang genannt, doch bei Stuhlschmieren liegen andere Ursachen zugrunde. Zudem tritt das Nachschmieren meist infolge des Toilettengangs auf. Es handelt sich deshalb um eine Scheininkontinenz.

Häufige Ursachen von Stuhlschmieren

Stuhlschmieren ist nicht einfach zu behandeln, da die Ursachen oft nicht eindeutig zu finden sind. Meist spielen mehrere Faktoren eine Rolle, darunter etwa:

  • vergrößerte Hämorrhoiden
  • Schließmuskelschwäche
  • Entleerungsstörung
  • Durchfall, der durch eine Intoleranz oder eine chronisch-entzündliche Erkrankung ausgelöst wird

Um herauszufinden, ob eine richtige Stuhlinkontinenz, eine Scheininkontinenz oder gar eine Enddarmerkrankung vorliegt, ist eine Vorstellung beim Arzt nötig. Erster Ansprechpartner ist der Hausarzt, der, wenn notwendig, zum Proktologen (Facharzt für Enddarmkrankheiten) überweist. Dieser kann die Ursache abklären und zum Beispiel mit den Fingern Hämorrhoiden abtasten oder den Analkanal durch eine Spiegelung (Proktoskopie) untersuchen. Diese Verfahren sind nur selten schmerzhaft.

Sind vergrößerte Hämorrhoiden für das Stuhlschmieren verantwortlich, können diese mit Salben und Cremes behandelt werden. Mehr zu den Therapiemöglichkeiten bei Hämorrhoiden lesen Sie hier.

Wie funktioniert die Darmentleerung?

Der Stuhl sammelt sich im Enddarm, auch Mastdarm genannt. Er ist der letzte Abschnitt des Dickdarms, zu dem auch der Analkanal, die Hämorrhoiden und der Schließmuskelapparat gehören. Letzterer hat die Aufgabe, dass der After verschlossen bleibt. Die Hämorrhoiden funktionieren als Schwellkörper wie eine Art Polster und sind wichtig für die kontrollierte Stuhlentleerung.
Das Gehirn erhält über Nervenbahnen eine Information, wenn der Enddarm gefüllt ist und signalisiert, dass eine Darmentleerung ansteht. Wenn es zu einer Entleerung kommen soll, müssen sich der innere Schließmuskel und die Beckenbodenmuskulatur entspannen. Ist die Entleerung nicht gewünscht, kann der äußere Schließmuskel sie verhindern.

Was helfen kann, wenn der After nicht sauber wird

Bei regelmäßigem Stuhlschmieren sollten Sie auf eine gründliche Afterhygiene achten. Denn nur ein sauberer Analkanal kann verhindern, dass es nach dem Stuhlgang zu Stuhlresten in der Wäsche kommt. Ärzte raten, nach jedem Stuhlgang den After zunächst mit Toilettenpapier und dann mit lauwarmem Wasser zu säubern. Waschlotionen oder Seifen sind aufgrund ihrer hautreizenden Inhaltsstoffe tabu.

Wichtig außerdem: Wechseln Sie regelmäßig Ihre Unterwäsche und bevorzugen Sie kochfeste Exemplare, um die Verschmutzungen heiß genug auszuwaschen. Ansonsten können Keime haften bleiben, die möglicherweise zu Infektionen führen.

Hält das Stuhlschmieren trotz verstärkter Hygienemaßnahmen weiter an, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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