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Was kann eigentlich unser Bauchnabel? Alle Infos zum Zentrum des Körpers


Zentrum des Körpers
Was kann eigentlich unser Bauchnabel?

t-online, Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 31.08.2020Lesedauer: 3 Min.
Bauchnabel: Eine spezielle Bauchnabelhygiene braucht es nicht. Es ist völlig ausreichend, beim Duschen mit dem Finger vorsichtig den Bauchnabel zu reinigen.Vergrößern des Bildes
Bauchnabel: Eine spezielle Bauchnabelhygiene braucht es nicht. Es ist völlig ausreichend, beim Duschen mit dem Finger vorsichtig den Bauchnabel zu reinigen. (Quelle: gyro/getty-images-bilder)
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Der Bauchnabel liegt unauffällig und meist von Kleidung bedeckt nur wenige Zentimeter über dem Hosenbund im Bauch. Doch eine wirkliche Funktion hat er nicht – oder doch? Das kann unser Bauchnabel.

Aufmerksamkeit bekommt der Bauchnabel vor allem dann, wenn er erkrankt oder wenn er bei minimal invasiven Eingriffen (Schlüsselloch-OP) als Tür in das Innere des Körpers genutzt wird. Warum wir einen Bauchnabel haben – und welche Krankheiten der Nabel bekommen kann, lesen Sie hier.

Warum haben wir einen Bauchnabel?

Der Bauchnabel, medizinisch Umbillicus, liegt im unteren Teil der Bauchdecke und bildet das Zentrum des Körpers. Vor der Geburt ist das Ungeborene über den Bauchnabel und die Nabelschnur mit der Plazenta der Mutter und ihrem Blutkreislauf verbunden. Über die Nabelschnur gelangen Blut, Sauerstoff und Nährstoffe von der Mutter zum Kind. Der Bauchnabel ist damit das zentrale Element für die Versorgung und Entwicklung des Embryos im Mutterleib.

Nach der Geburt löst sich der Nabelschnurstumpf nach etwa drei bis zehn Tagen ab. Zurück bleibt der Bauchnabel. Dieser ist somit eine kleine Geburtsnarbe – und die letzte Erinnerung an die körperliche Verbundenheit mit der Mutter.

Was bestimmt das Aussehen des Bauchnabels?

Das Verschließen und Verwachsen der kleinen Geburtswunde bestimmen die Form eines jeden Bauchnabels. Nach außen gestülpt, nach innen gekehrt, schmal, breit, rund, länglich: Der Bauchnabel ist so einmalig wie der eigene Fingerabdruck. Auch genetische Faktoren bestimmen das Aussehen des Bauchnabels mit. Zwar bleibt die Grundform das ganze Leben lang gleich. Doch Körpergröße und Körpergewicht können das Aussehen des Bauchnabels verändern. Je mehr Bauchfett vorhanden ist, desto tiefer und größer ist der Bauchnabel, da sich das umliegende Gewebe entsprechend dehnt.

Welche Funktionen hat der Bauchnabel?

Bei einem Erwachsenen hat der Bauchnabel keine Funktion mehr. Allerdings ist er bei minimal invasiven Operationen (Schlüsselloch-OP) ein wichtiger Zugang in das Innere des Körpers. Bei vielen Eingriffen und Untersuchungen im Bereich des Bauchraums und des Unterleibs werden über einen kleinen Schnitt am Bauchnabel verschiedene Operationsinstrumente eingeführt, etwa ein Endoskop. So erspart die Bauchspiegelung eine große Operationswunde.

Bauchnabelentzündung: Welche Krankheiten kann der Bauchnabel bekommen?

Der Bauchnabel kann erkranken. Zu den häufigen Erkrankungen des Bauchnabels gehören:

Bei Kindern

  • Nabelschnurbruch (Omphalozele): Die Bauchorgane des Embryos drücken sich durch die Bauchwand nach außen
  • Nabelblutungen: Blutungen aus dem Bauchnabel bei Neugeborenen sind meist harmlos und hängen mit der Heilung der kleinen Wunde am Bauch zusammen. Stärkere Blutungen müssen abgeklärt werden.
  • Nabelschnurentzündung (Omphalitis): Eine Entzündung der Nabenschnur, die bei Neugeborenen auf Bakterien im Nabelschnurstumpf (dem Überbleibsel der Nabelschnur) zurückzuführen ist.
  • Nabelbruch (Nabelhernie): Weibliche Neugeborene sind dreimal so häufig von einem angeborenen Nabelbruch betroffen wie männliche Neugeborene. Der Nabel ragt sichtbar nach außen. Ein Nabelbruch bei Kindern muss nicht immer operiert werden.

Bei Erwachsenen

  • Nabelbruch (Nabelhernie): Wird oft durch schweres Heben, Schwangerschaften und anhaltenden starken Husten verursacht. Es kommt zu einer Schädigung der Bauchwand, durch die sich Fettgewebe, Bindegewebe und sogar der Darm drücken können. Der Nabelbruch bei Erwachsenen ist meist operationsbedürftig.
  • Bauchnabelentzündung: Eine Entzündung des Bauchnabels kann beispielsweise entstehen, wenn ein Piercing nicht richtig gestochen oder gepflegt wird oder eine allergische Reaktion auf das verwendete Material besteht. Auch Operationen, die einen Schnitt im Bauchnabel erfordern sowie Schönheitskorrekturen des Bauchnabels gehen mit einem Entzündungsrisiko einher. Schmerzen, Rötungen, Wundflüssigkeit, Krusten- und Eiterbildung deuten auf eine Nabelentzündung hin.
  • Darmerkrankungen: Darmerkrankungen wie Morbus Crohn haben häufig einen schmerzenden Bauchnabel beziehungsweise Schmerzen im Bereich des Bauchnabels als Symptom. Schmerzen am Bauchnabel können auch auf andere Erkrankungen des Unterleibs hindeuten. Bei Schmerzen am Bauchnabel sowie optischen Veränderungen wie Schwellungen und Rötungen oder sogar Blutungen sollte immer ein Arzt aufgesucht werden.
  • Blutungen am Bauchnabel: Ein seltenes Erkrankungsbild bei Frauen sind Blutungen aus dem Bauchnabel aufgrund einer Endometriose. Dabei befindet sich Gebärmutterschleimhaut auch außerhalb der Gebärmutter und blutet während der Menstruation.

Bauchnabel reinigen: Braucht der Bauchnabel eine spezielle Hygiene?

Manche Menschen finden immer wieder Flusen im Nabel. Doch woher kommen die Fussel im Bauchnabel? Sie bestehen aus Körperhaaren, Staub, Abrieb von Kleidungsstoffen und Körperzellen. Die kleinen Partikel sammeln sich an, klumpen zusammen und werden als Fussel sichtbar. Je strammer die Kleidung sitzt, desto mehr Fasern lösen sich aus der Kleidung.

Eine spezielle Bauchnabelhygiene braucht es nicht. Es ist völlig ausreichend, beim Duschen mit dem Finger vorsichtig den Bauchnabel zu reinigen. Interessant zu wissen: Nicht alle Menschen können sich problemlos an den Bauchnabel fassen. Die Angst beziehungsweise der Ekel vor dem Bauchnabel wird Omphalophobie genannt.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Berufsverband Deutscher Internisten
  • Berufsverband der Frauenärzte
  • Eigene Recherche
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