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Camp-Hill-Virus: Neue Pandemiegefahr durch Spitzmäuse? Experten warnen


Camp-Hill-Virus in den USA
Experte: "Besondere Bedrohung für die gesamte Menschheit"


13.02.2025 - 11:53 UhrLesedauer: 2 Min.
Virusforschung im Labor (Symbolbild): US-Experten betrachten einen neuen Erreger mit Sorge.Vergrößern des Bildes
Virusforschung im Labor (Symbolbild): US-Experten betrachten einen neuen Erreger mit Sorge. (Quelle: Paolo Lazzeroni via www.imago-images.de/imago-images-bilder)
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In den USA wurde ein neuartiges Virus entdeckt – in Spitzmäusen. Warum das einigen Wissenschaftlern besondere Sorgen bereitet.

Bislang infizierte das wenig bekannte Camp-Hill-Virus typischerweise Fledermäuse, nun entdeckten Forscher es in Spitzmäusen im US-Bundesstaat Alabama. Einige Experten warnen bereits vor der nächsten Pandemie. Das steckt dahinter.

Das Camp-Hill-Virus gehört zur Gattung der Henipaviren, zu denen auch Nipah- und Hendra-Viren gehören. Sie verursachten in anderen Teilen der Welt bereits schwere Ausbrüche mit mehreren Hundert Toten.

Gefährliche Verwandte

Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO gehören sie zu den größten Pandemiegefahren. Das Erschreckende: Die Sterblichkeit ist sehr hoch. Die Viren gehören zu den tödlichsten der Welt mit einer Sterblichkeitsrate von bis zu 70 Prozent, in einigen Fällen sogar bis zu 100 Prozent.

Eine Infektion kann zum Beispiel Nieren- und Leberschäden, Hirnschwellungen, Entzündungen des Rückenmarks und des Gehirns auslösen. Was besondere Sorgen bereitet: Das Langya-Henipavirus sprang 2018 bereits von Spitzmäusen auf den Menschen über, 35 Personen erkrankten.

"Das hält mich nachts wach"

Durch eine Mutation könnte auch das Camp-Hill-Virus die Artengrenze überspringen und auf den Menschen übertragen werden, im schlimmsten Fall kommt es zu Mensch-zu-Mensch-Übertragungen.

In der "Daily Mail" äußerte David Dyjack, ein Experte für öffentliche Gesundheit bei der National Environmental Health Association (eine staatliche amerikanische Forschungseinrichtung), die Einschätzung, das Virus könne "eine besondere Bedrohung für die gesamte Menschheit darstellen".

"Ich würde sagen, es gibt drei Dinge, die mich nachts wach halten: Das eine ist ein Atomkrieg. Das zweite sind die Auswirkungen des Klimawandels und das dritte ist eine globale Pandemie. Das Camp-Hill-Virus ist genau das, was die Pandemie-Besorgnis auslöst."

Eine Übertragung ist möglich

Auch andere Experten sehen Risiken. Der Biowissenschaftler Rhys Parry äußerte im selben Blatt: "Das dem Camp-Hill-Virus am nächsten kommende bekannte Henipavirus, das bei Menschen Krankheiten verursacht hat, ist das Langya-Virus, das in China von Spitzmäusen auf den Menschen übertragen wurde. Dies deutet darauf hin, dass eine Übertragung von der Spitzmaus auf den Menschen möglich ist."

Doch die Wissenschaft ist sich nicht einig in der Beurteilung der neuartigen Entdeckung, auch weil noch zu wenig bekannt ist. Auf "tagesschau.de" erklärte der Mainzer Virologe Bodo Plachter: "Bisher ist es relativ unklar, inwieweit dieses Camp-Hill-Virus Menschen infizieren kann, und unklar, welche Konsequenzen es dann gäbe – das heißt, welche Krankheiten dann entstehen würden." Man müsse die Entwicklung weiter beobachten, aber bislang gebe es keine Hinweise darauf, dass sich Menschen mit dem Virus infiziert hätten oder infizieren könnten.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen

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