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Salz und Gesundheit: Regelmäßiges Nachsalzen erhöht Risiko für Magenkrebs


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Studie zu salzreicher Ernährung
Regelmäßiges Nachsalzen erhöht Ihr Risiko für Magenkrebs


Aktualisiert am 22.05.2024Lesedauer: 2 Min.
Salziges Essen: Salz verleiht Mahlzeiten Geschmack - zu viel schadet allerdings der Gesundheit.Vergrößern des Bildes
Salziges Essen: Salz verleiht Mahlzeiten Geschmack – zu viel schadet allerdings der Gesundheit. (Quelle: webphotographeer/getty-images-bilder)

Immer das Essen nachzusalzen, kann schwere Folgen haben. Das legt eine aktuelle Studie nahe. Die Risiken sind nun erstmals auch bei Europäern festgestellt worden.

Menschen, die ihr Essen regelmäßig nachsalzen, erkranken häufiger an Magenkrebs als diejenigen, die bei Tisch nicht zum Salzstreuer greifen. Das zeigt die kürzlich in der Fachzeitschrift "Gastric Cancer" veröffentlichte Analyse der Medizinischen Universität Wien.

Dass sehr salzhaltige Ernährung das Magenkrebsrisiko erhöht, wurde zuvor bereits in Studien mit asiatischen Bevölkerungsgruppen nachgewiesen. Ihre Ernährung beinhaltet zum Beispiel viele in Salz konservierte Lebensmittel wie stark gesalzenen Fisch oder auch salzhaltige Marinaden und Saucen. Die Langzeitstudie der Medizinischen Universität Wien hat nun erstmals gezeigt, dass sich dieses Risiko auch in der Krebsstatistik in Europa widerspiegelt.

Magenkrebsrisiko steigt um 40 Prozent

Bei der aktuellen Studie haben die Forschenden die Angaben zum gewohnheitsmäßigen Nachsalzen von mehr als 470.000 erwachsenen Briten verglichen. Anschließend analysierten sie, wie viele Probanden innerhalb von rund elf Jahren an Magenkrebs erkrankten.

Das Ergebnis: Personen, die nach eigenen Angaben ihr Essen stets bis häufig nachsalzen, entwickelten in dem Beobachtungszeitraum knapp 40 Prozent häufiger Magenkrebs als jene, die ihre Speisen nie oder selten nachsalzen. Wer immer nachsalzte, trug also ein wesentlich höheres Magenkrebsrisiko.

Nach Angabe der Studienautoren blieb der Zusammenhang auch dann erhalten, wenn Alter, Lebensstil und sozio-ökonomische Faktoren als Einflüsse berücksichtigt wurden.

Info: Magenkrebs in Deutschland

In Deutschland erkranken jedes Jahr etwa 14.500 Menschen an Magenkrebs – etwa 9.100 Männer und 5.400 Frauen. Damit gehört Magenkrebs in Deutschland sowohl bei Männern als auch bei Frauen zu den zehn häufigsten Krebsarten.

Besonders Männer und Raucher betroffen

Ein weiteres Ergebnis der Studie: Besonders Männer und Menschen mit einem geringen Bildungsniveau scheinen zu den stärksten Nachsalzern zu gehören. Zudem zählen ehemalige oder akute Raucher und Menschen, die mehr Alkohol konsumierten (mehr als 16 Gramm Ethanol pro Tag) zu denjenigen, die am meisten Salz verzehren. Das ist doppelt problematisch, denn auch Tabak- und Alkoholkonsum gehören zu den Risikofaktoren für Magenkrebs. Demnach ist bei diesen Menschen das Krebsrisiko besonders erhöht.

Als weitere Risikofaktoren für Magenkrebs gelten:

  • chronische Magenschleimhautentzündung aufgrund einer Infektion des Magens mit dem Bakterium Helicobacter pylori
  • Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus
  • Übergewicht und Adipositas
  • der Verzehr von Fleischprodukten
  • eine vorangegangene Magenoperation
  • Verwandte mit Magenkrebs wie Eltern oder Geschwister

Auch steigt das Risiko der Erkrankung mit dem Alter: Männer erkranken durchschnittlich im Alter von 71 Jahren, Frauen im Alter von 75 Jahren. Doch zeigen jüngste Statistiken laut "Ärzteblatt" eine besorgniserregende Zunahme von Magenkrebserkrankungen bei Erwachsenen unter 50 Jahren. Mehr zu den Risikofaktoren von Magenkrebs finden Sie hier.

Salzreiche Ernährung kann weitere Folgen haben

"Mit unserer Studie wollen wir das Bewusstsein für die negativen Auswirkungen von extrem hohem Salzkonsum schärfen und eine Grundlage für Maßnahmen zur Vorbeugung von Magenkrebs liefern", betonte Studienleiter Tilman Kühn, Fachbereich Ernährungswissenschaften an der Medizinischen Universität Wien.

Denn ein hoher Salzkonsum kann nicht nur Magenkrebs begünstigen. Auch Bluthochdruck, Nierenschäden oder ein geschwächtes Immunsystem gehören zu den Folgen von zu viel Salz in der Ernährung. Was es bedeutet, salzsensitiv zu sein und wie viel Salz insgesamt als empfehlenswert gilt, erfahren Sie hier.

Allerdings räumen die Studienautoren selbst ein, dass weitere Studien folgen sollten, um den Zusammenhang zwischen Salzaufnahme und Magenkrebsrisiko und anderen Erkrankungen, auch in weiteren Bevölkerungsgruppen besser zu verstehen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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